- dieser"Aufmacher" in der Die Welt spricht nicht für zuversichtliche Stimmung - kizkalesi, 03.09.2004, 10:07
- tja, die westdeutsche Gehirnwäsche hat"drüben" (noch) nicht gegriffen... - marocki4, 03.09.2004, 10:10
- Re: politische Gehirnwäsche ist wirkungslos, denn die gefühlte Bedrohung... - Worldwatcher, 03.09.2004, 11:07
- Re: Siehe auch 'Berlin Mitte', gestern abend... - Zardoz, 03.09.2004, 11:25
- Re: politische Gehirnwäsche ist wirkungslos, denn die gefühlte Bedrohung... - Pulpo, 03.09.2004, 12:42
- Re: politische Gehirnwäsche ist wirkungslos, denn die gefühlte Bedrohung... - Worldwatcher, 03.09.2004, 11:07
- Artikel is futsch:-) - Das_Orakel_aus_Oberlahnstein, 03.09.2004, 12:09
- Re: Artikel is futsch - und wieder da... - bernor, 03.09.2004, 13:32
- Divide et impera! - Entzweie und beherrsche! - Disunite and dominate! - Kris, 03.09.2004, 14:35
- Sie werden Flinkheit und Dankbarkeit schon wieder lernen - politico, 04.09.2004, 10:24
- Re: Sie werden Flinkheit und Dankbarkeit schon wieder lernen - Euklid, 04.09.2004, 10:39
- tja, die westdeutsche Gehirnwäsche hat"drüben" (noch) nicht gegriffen... - marocki4, 03.09.2004, 10:10
Re: politische Gehirnwäsche ist wirkungslos, denn die gefühlte Bedrohung...
-->>Wenn man dann noch in einer Fernsehdokumentationen des WDR's die Selbstlosigkeit des agierenden Bundestagsabgeordneten Wiefelspütz präsentiert bekommt, bei der er auf Grund einer verlorenen Wette einen Monatbezug von 7009 Euro zu gunsten einer Rentnerin abgibt, kann es schon mal über die Unterlippe schwappen.
>Die Rentnerin die nach Abzug der fixen Kosten noch 200 eumels monatlich für den täglichen Bedarf übrig hat, müsste mit diesem Betrag also fast 3 Jahre zurecht kommen. Das bleibt übrig wenn man lebenslang für die Altersicherung eingezahlt hat. Einen solchen Status als"gerecht" hinzunehmen ist geradezu zynisch.
>Es ist gerade sybelinisch wenn der Volksvertreter dann auf den Missbrauch von Steuermitteln hinweistt der vermieden werden soll. Seine Bezüge stammen ja wohl auch aus Steuermitteln, da sind die Herrschaften dann aber offensichtlich nicht so zimperlich wenn ums zugreifen geht.
Ich denke, dass es genau dieser Mißstand ist, der besonders im Osten die Buerger auf die Strasse treibt. Denn hier ist dieser krasse Gegensatz bei den Einkommen auch ein Ost-West-Problem. In allen öffentlichen und halböffentlichen Führungspositionen sitzen hier naemlich nach wie vor fast ausschliesslich gebuertige Westdeutsche, die Anfang der Neunziger hierher kamen um den Aufbau Ost"mitzugestalten". Dabei ist es so, dass diese Leute weiterhin Westgehaelter beziehen, waehrend Ostgeborene Ostgehaelter bekommen. Ausserdem sind diese Zugezogenen oft nicht gerade die besten (kompetentesten, fleissigsten, pflichtbewusstesten) Leute, da sie oft jene sind, die ganz bewusst aus westdeutschen Amtsstuben, Krankenkassen, Handwerkskammern, usw. in den Osten weggelobt wurden, damit man sie endlich los ist.
Ich habe selbst 1992 aushilfsweise in einem brandenburgischen Amt gearbeitet. In dieser Zeit wurden saemtliche hoeheren Position dieses Amtes mit durchweg inkompetenten Westbeamten besetzt, die aus dem Westen in den Osten wegBEFOERDERT wurden. Diese Leute sitzen groesstenteils (so noch nicht in Rente gegangen) heute immer noch auf ihren Stuehlen und sind dort nicht mehr wegzubekommen, da sie sich alle gegenseitig schuetzen (in den zustaendigen brandenburger Ministerien herrscht dasselbe Bild vor). Damals konnten wir Ostdeutschen uns dagegen auch nicht wehren, wir hatten ja keine Ahnung von den uns uebergebuegelten Weststrukturen und waren trotz mancher leiser Zweifel zum stillen Mitmachen gezwungen. Das war auch der Hauptgrund fuer die Popularitaet einer Regine Hildebrand, die hat als einzige von Anfang an dagegen das Maul aufgemacht. Und auch die jahrelangen Wahlerfolge eines Manfred Stolpe kann man nur so erklaeren, das er den Brandenburgern das (leider falsche) Gefuehl gab, er waere einer von ihnen und wuerde als"oberster Landesherr" die Interessen der Alteingesessenen wahren.
Ich glaube, dass die Tatsache der, nennen wir es,"inkompetenten Fremdbestimmung" der Hauptgrund fuer das Scheitern des Aufbau Osts ist. Und wenn immer wieder der Vorwurf der Undankbarkeit laut wird, dann kann ich nur sagen, gegenueber den hiesigen öffentlichen Fuehrungskraeften ist Dankbarkeit nun wirklich nicht angebracht. Und wenn Westdeutsche ihre transferierten Milliarden suchen, dann können sie sie zuerst in leerstehenden Bürogebäuden, viel zu gross dimensionierten Klaeranlagen und Wasserwerke (deren Fixkosten, zu staendig steigenden Wasserpreisen fuehren) und protzigen Einfamilienhaeusern gutverdienender Beamter finden. All das duerfen sie gerne einpacken und mitnehmen. Die Ostdeutschen waeren froh darueber.
Gruss,
Pulpo.

gesamter Thread: