- Reiche Länder, arme Länder. Wie kommt das? Ein Erklärungsversuch dazu - JoBar, 03.09.2004, 18:18
- Re: Reiche Länder, arme Länder. Wie kommt das? Ein Erklärungsversuch dazu - Popeye, 03.09.2004, 18:52
Reiche Länder, arme Länder. Wie kommt das? Ein Erklärungsversuch dazu
-->Reiche und arme Länder
Nach dem Zweiten Weltkrieg starteten viele Länder auf gleicher wirtschaftlicher Basis. Bei gleichen internationalen Voraussetzungen wurden einige reich ( ostasiatische Länder ), andere versanken in Armut ( mittlerer Osten, Lateinamerika, Afrika ). Woran liegt das?
Eine umfangreiche Studie der Wirtschaftswissenschaftler Ola Olsson und Douglas A. Hibbs vom Department of Economics der Universität Göteborg ergab, dass nicht nur soziale ( und schon gar nicht allein wirtschaftliche ) Faktoren ausschlaggebend sind.
Die Wissenschaftler untersuchten den Reichtum von 112 Nationen seit dem Übergang zum Ackerbau. Ihr Ergebnis: Je früher eine Nation zur Nation wurde, d.h., Klaninteressen gegen die Interessen am Wohlstand des ganzen Staates austauschte, desto größer und stabiler ist sein Reichtum. So konnte das nach dem Zweiten Weltkrieg arme Südkorea auf eine 1300 Jahre alte Tradition eines gebildeten und einheitlichen Staatswesens zurückgreifen, was bei anderen Ländern mit ähnlichen wirtschaftlichen Ausgangsdaten nicht möglich war.
Paradoxerweise sind rohstoffreiche Staaten wie Kongo, Sambia, Bolivien oft wesentlich ärmer als rohstoffarme Länder wie Japan, Island, Luxemburg. Der Grund: Es kommt in rohstoffreichen Ländern oft zu bewaffneten Konflikten; und der scheinbare Reichtum verleitet die Regierenden dazu, nichts in Ausbildung und Gesundheit der Bevölkerung zu investieren.
Ein wesentlicher Aspekt ist auch das Klima. So sind tropische Länder von vornherein benachteiligt, vor allem wegen der vielen Krankheiten, die auch Pflanzen und Vieh betreffen. Schließlich ist der Zugang zur Küste oder zumindest zu großen Strömen stets ein wirtschaftlicher Vorteil, wegen der besseren Transportmöglichkeiten, was Länder wie Afghanistan, Bolivien, Laos, Mali und Sambia benachteiligt.
Man erkennt sofort, daß die vom dottores Debitismus bzw. von Rot-Grün noch nichts gehört haben ;)
Hier einige Zitate aus dem Original Geography, biogeography and the international distribution of prosperity
The Neolithic transition from hunting and gathering to sedentary agriculture, which made possible the rapid technological progress that ultimately led to the Industrial Revolution, is one of the most important events in thousands of years of humankind’s economic development. In this paper we present theory and evidence showing that geography and biogeography exerted decisive influence on the location and timing of transitions to agriculture, to complex social organization and, eventually, to modern industrial production. Evidence from a large cross-section of countries indicates that the effects of geographic and initial biogeographic conditions on present-day levels of economic development are remarkably strong, even when conditioned on institutional arrangements that exert powerful proximate influence on the productivity of nations.
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Capital accumulation and technology absorption are now commonly viewed
as intermediate variables that are affected decisively by institutional arrangements supporting the smooth functioning of markets; especially honest and efficient government based on the rule of law and promoting impartial enforcement of contracts, security of property and related practices safeguarding private returns to entrepreneurship, innovation, investment and hard work.
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<hr>
Hier ist noch ein Link zu einer Textversion ( für Statistik-Hasser:) Wealth of nations reflects legacies from Stone Age
Grüße
J

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