- Wieder dicker Bestechungsskandal in der Frankfurter Immobilienbranche - manolo, 04.09.2004, 19:35
- Millionen? Na und, 1 Milliarde ist die neue Währungseinheit, Esser, Aron Sommer (o.Text) - prinz_eisenherz, 04.09.2004, 19:48
- Wenn schon, Aaron Sommer (o.Text) - LenzHannover, 06.09.2004, 01:06
- Millionen? Na und, 1 Milliarde ist die neue Währungseinheit, Esser, Aron Sommer (o.Text) - prinz_eisenherz, 04.09.2004, 19:48
Wieder dicker Bestechungsskandal in der Frankfurter Immobilienbranche
--><font size="4">Bestechungsskandal in Frankfurter Immobilienbranche </font>
Schmiergelder in Millionenhöhe sollen geflossen sein - Staatsanwälte weiten Ermittlungen wegen Korruption auf über 40 Personen aus
In Frankfurt bahnt sich offenbar ein neuer Immobilienskandal an. Schneider lässt grüssen. Wie bekannt wurde, hat die Staatsanwaltschaft ihre Korruptionsermittlungen in der Immobilienbranche erheblich ausgeweitet.
Unter Verdacht stehen mehr als 40 Personen, darunter Freiberufler und leitende Angestellte von Immobiliengesellschaften, Immobilien-Fonds und Maklerfirmen. Sie sollen bei Grundstücksgeschäften und Bauvorhaben Schmiergelder in Millionenhöhe gezahlt oder angenommen haben."Wir haben eine umfangreiche Liste von Beschuldigten, von denen längst nicht alle wissen, dass sie drauf stehen", sagte einer der Ermittler. Es habe eine Menge Selbstanzeigen gegeben aber zur Zahl der Selbstanzeigen wollte Behördensprecherin Doris Möller-Scheu nichts sagen.
So sitze bereits seit Juni ein ehemaliger Geschäftsführer der Deutsche Bank-Immobilientochter DB Real Estate in Untersuchungshaft. Die Anklagebehörde bestätigte auch Ermittlungen gegen einen Frankfurter Architekten und den kürzlich fristlos entlassenen Geschäftsführer der Deka Immobilien Investment GmbH. Die Deka spricht von"Hinweisen auf Unregelmäßigkeiten", die in einer internen Untersuchung geklärt würden. Der Mann wurde noch am Donnerstag von der Staatsanwaltschaft vernommen.
Zur Höhe des angerichteten Schadens machte Möller-Scheu keine Angaben. Täglich kämen neue Erkenntnisse hinzu. Die Schmiergelder seien stets über fingierte Rechnungen wieder hereingeholt worden. Ausgangspunkt für die Ermittlungen war der Fall eines Gebäudemanagers der Deutschen Bank, der in mehreren hundert Fällen für Arbeiten an einem Hochhaus Schmiergelder kassiert haben soll. Der"Edel-Hausmeister" war Anfang dieses Jahres zu sechs Jahren Haft verurteilt worden, das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Mindestens 500 000 Euro seien allein an einen Geschäftsführer einer Deutschen-Bank-Tochter bezahlt worden. Dieser sitze seit Juni in Untersuchungshaft und habe ausgesagt. Dabei sei es um den Bau eines 450 Mio. Euro teuren Hochhauses - das Investment Banking Center in der Frankfurter City - gegangen. Die Schmiergeldzahlungen sollen über Scheinrechnungen verschleiert worden sein. Die Staatsanwaltschaft spricht von einem sehr großen Ermittlungsverfahren, bei dem mit weiteren Verdächtigen zu rechnen sei.
Nach Auskunft von Möller-Scheu läuft parallel ein Ermittlungsverfahren gegen den Vorstandschef der Göttinger Sparkasse, der gleichzeitig Deutschland-Geschäftsführer eines der größten Immobilienmaklerbüros sei. Auch ihm werde Korruption vorgeworfen. Er habe über eine Immobiliengesellschaft auf den Namen seiner Ehefrau zu Lasten der Sparkasse und einer Versicherung Immobilien verkauft und mitverdient.
Unvergessen ist bis heute der letzte große Immobilienskandal in Frankfurt. In den 90-er Jahren merkte die Deutsche Bank erst eineinhalb Jahre nach Eröffnung der Zeilgalerie"Les Facettes" des Ex-Baulöwen und Pleitiers Jürgen Schneider, dass darin nicht die vorgegaukelten 20 513 qm Ladenfläche zu vermieten waren, sondern nur 9000.

gesamter Thread: