- Das Creutz-Syndrom, Schluss: Die gute Nachricht - Frank, 12.09.2004, 15:30
- Re: - AufklĂ€rung ĂŒber die Gefahren einer GoldwĂ€hrung? - R.Deutsch, 12.09.2004, 17:38
- Re: - AufklĂ€rung ĂŒber die Gefahren einer GoldwĂ€hrung? / Teil 1 - 3 - - Elli -, 13.09.2004, 15:20
- Re: - AufklĂ€rung ĂŒber die Gefahren einer GoldwĂ€hrung? - R.Deutsch, 12.09.2004, 17:38
Das Creutz-Syndrom, Schluss: Die gute Nachricht
-->Das Creutz-Syndrom, Schluss: Die gute Nachricht
Man kann es drehen und wenden wie man will: Es stecken höchstens ein paar Prozent Zinsen in den Preisen, NIE UND NIMMER 40 %!
Auch mit ominösem schuldenfreien Sachkapital kann man nicht mehr Zinsen zaubern. In (r)evolution 23 verrĂ€t der Meister ĂŒbrigens endlich mal, was der damit meint: das âEigenkapitalâ der Firmen nĂ€mlich, das sie natĂŒrlich oft verzinslich angelegt haben (S. 41). Ja, richtig, er verlangt ja, dass die Betriebe ihre Ausgaben und Einnahmen gefĂ€lligst zu einer ordentlichen Zinslast ADDIEREN.
Das von Creutz in HUMANWIRTSCHAFT veranstaltete Monopoly soll implizieren, dass nur ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung vom Zinssystem profitiert. Das Gegenteil stellt sich heraus, wenn man fair spielt! Auch die Gefahr der Hortung wurde Fehlalarm entlarvt.
Damit erweist sich der ganze Zinsspuk als fauler Schwindel. Sachlich hat somit die ganze Bewegung ĂŒberhaupt keine vernĂŒnftige Basis, jedoch scheint die Vernunft in solchen psychologischen Strukturen machtlos.
Doch die Art dieser Fehlorientierungen hat zum GlĂŒck etwas Gutes an sich. Beides sind nĂ€mlich DĂSTERE, ANGST EINFLĂ-SSENDE Illusionen. Doch das bedeutet auch: In dem Moment, wo sie zerplatzen, sieht die Welt FREUNDLICHER aus.
Und das ist doch eine VERDAMMT GUTE NACHRICHT.
Freu dich also, Aussteiger, dass sich die gefĂ€hrliche Zinslast in den Preisen als Spukgespenst herausgestellt hat und dass du mit jedem Einkauf höchstens WENIGE PROZENT an Zinsen mitbezahlen mĂŒsst. Und die gehen sogar zum GroĂteil noch zum Volk zurĂŒck! Das ist wirklich wahr, ich habe es auf drei Wegen, die zum gleichen Ergebnis fĂŒhren, wasserdicht bewiesen!
Sorge dafĂŒr, wo du kannst (Internet), dass der gefĂ€hrliche Unsinn von 5-10-20-30-40-50 % Zinslast in den Preise nicht mehr verbreitet wird. Das bist du dem Vordenker Silvio Gesell schuldig, der dem Meister schon lĂ€ngst auf die Finger geklopft hĂ€tte.
Freu dich auch, dass die gefĂ€hrliche LiquiditĂ€tsfalle schon lĂ€ngst als Schrotthaufen im MĂŒll der Geldgeschichte liegt. Da schnappt nichts mehr nach allen Zinsen unter 5 %, um den Zinssatz ĂŒber diese Marke zu treiben. Sogar negative Zinsen werden ernsthaft erwogen. Geh auf die nĂ€chste Bank und ĂŒberzeuge dich davon, dass die Falle nicht mehr zuschnappen kann. Man wird es bestĂ€tigen: Aufâs Girokonto gibt es oft nur noch null Zinsen, mit Inflationsrate und GebĂŒhr bedeutet das quasi MINUS DREI PROZENT Realzinsen.
GebĂŒhr? Dass isses! In eine gestaffelte GebĂŒhr könnte man vielleicht so einen kleinen Negativzins packen, ohne dass der Kunde es merkt. Das wĂ€re ein Trick, fĂŒr den man sich nicht zu schĂ€men braucht. Oder ein anderer ehrenhafter Kunstgriff: Im Kleingedruckten wird vereinbart, dass ein âNegZinsâ von z. B. 1,7 % âje nach Wirtschaftlageâ möglich ist. M1 minus M0 macht rund EIN DRTTEL von M3 aus. Da ist mĂ€chtig etwas zu holen mit dem Soft-Schwundgeld! Die Fed-Leute sehen es zwar als âmammon problemâ (mĂ€chtiges Problem an), aber die Umlaufsicherung des Meisters ist noch tausendmal unrealistischer.
Freu dich, dass sich deine sozialen Kontakte wieder verbessern. War vielleicht doch nicht so verkehrt, dass 99 % der Menschen das Geldproblem nicht sehen. Geh mal wieder in die GaststĂ€tte und rede mit den Leuten ĂŒber Frauen und Formel 1. Aber pass auf, dass dort keine falschen Bierdeckel rumliegen!
Und noch eines: Immer und immer wieder wurde behauptet, der Zins wĂŒrde durch den Zinseszinseffekt die Schulden in die Höhe treiben. Doch ist auch dies eher eine weitere Illusion. Denn wie wĂ€re es wohl sonst möglich gewesen, dass die kriegsbedingt extrem hohe US-Staatsschuldenquote von 120 % im Zeitraum 1947 bis 1977 auf 40 % abgebaut werden konnte. Und das bei recht hohen Zinsen. Und wie wĂ€re es dann wohl möglich, dass der Abbau der Auslandsschulden in den ĂRMSTEN LĂNDERN voranschreitet? In den 25 Staaten, die sich fĂŒr die Entschuldungsinitiative HIPC qualifiziert haben, hat sich die Last gegenĂŒber 1998 HALBIERT. Schuldenabbau ist also POLITISCH MACHBAR.
Der Zins mag PROBLEMATISCH sein, aber er ist heute kein KILLER mehr, der an jeder Ecke lauert und die ganze Welt bedroht. Man kann mit ihm ganz gut klarkommen, wenn man Politik und Gesellschaft entsprechend ausgestaltet und versucht, leistungslose Ströme in die eine Richtung mit leistungslosen Strömen aus anderer Richtung zu kompensieren.
Und warum das? Weil ihm HEUTE die gemeine LiquiditĂ€tsfalle nicht mehr hilft, groĂes Unheil anzurichten. Zu Gesells und Keynes Zeiten stand sie dem hĂ€sslichen Kobold noch zur Seite und sorgte dafĂŒr, dass er immer mindestens 5 % groĂ und krĂ€ftig blieb. Heute liegt fast alles Geld in Form von digitalen DatensĂ€tzen auf den Banken, die ĂŒber Platforms, wie etwa EMZ (Elektronischer Massenzahlungsverkehr) der Bundesbank, verkoppelt sind. Dort ist das Geld immer prĂ€sent, denn niemand kann einen digitalen Datensatz im Garten verbuddeln. Es kann auch nicht verschwinden oder aus dem Nichts entstehen oder in Papiergeld verwandelt werden - denn die Banker können nicht zaubern. Wer seine EC-Karte auf dem Grunde des Meeres versenkt, behĂ€lt sein Geld im Kreislauf. Das ist das Aus fĂŒr die Falle. Und darum liegt der Zins heute beispielsweise in Japan seit Jahren flach wie eine Briefmarke. Isser nich niedlich?
Weder Gesell noch Keynes konnten das ahnen. Aber der Meister hĂ€tte es sehen mĂŒssen!
Statt dessen versucht er, den Zins heute immer noch als âUrsache allen Ăbelsâ hinzustellen. Logisch: Das kann nur noch mit Schwindeleien und Verdrehungen gelingen. Gesell hĂ€tte das nie gemacht. Wie harmlos die Sache in Wirklichkeit ist, zeigt sich an der zweimal 16-fachen Ăberzeichnung! Nein, ein wĂŒrdiger Nachfolger Silvio Gesells ist er wirklich nicht. Dieser hat etwas ENTDECKT, wĂ€hrend der Meister eher etwas VERDECKT. Dieser hĂ€tte GEFĂHRT, wĂ€hrend der Meister eher VERFĂHRT. Dieser hat GEDACHT, wĂ€hrend der Meister sich mehr etwas AUSGEDACHT hat.
Der Meister wird nicht freiwillig auf Creutzfahrt gehen, obwohl er nach so vielen Tricks Urlaub verdient hÀtte. Lass ihn im Zinszauberland der Attraktionen und freu dich, dass die Zukunft etwas heller geworden ist. Wenn es zum Weltuntergang kommt, dann ganz sicher nicht durch 40 % Zinslast in den Preisen oder ein monetÀres Reptil aus Keynesschen Zeiten.
Die (r)evolution findet also besser erst mal bei dir selbst statt - und zwar HUMAN.
Last not least: Nicht alles war schlecht. Es bleiben sinnvolle Aufgaben, etwa:
- AufklĂ€rung ĂŒber die Gefahren einer GoldwĂ€hrung
- AufklĂ€rung ĂŒber die Problematik des Euros und der EU
- AufklĂ€rung zu den (wahren) HintergrĂŒnden der Verschuldung
- AufklĂ€rung ĂŒber unser fragiles Finanzsystem (Spekulation, Derivate)
- Hinwirken auf die Installation eines Systems der Negativbezinsung von Giralguthaben in Deutschland (sogar regional möglich!): Soft-Schwundgeld. Es wĂŒrde sich dann zeigen, ob sich dadurch alles Geld in die Zentralbank zurĂŒckzieht, wie am 28.6.04 hier vorgetragen.
- Besteuerung SEHR HOHER KapitaleinkĂŒnfte
- Hinterfragung des wie selbstverstĂ€ndlich ĂŒberall geforderten stĂ€ndigen Wachstums
(Teil 1-3 am 27.8., Teil 4-6 am 11.9.04 eingestellt, s. Archiv)

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