- Dr. Mark Mobius - Kolumne - EM-financial, 14.09.2004, 14:50
Dr. Mark Mobius - Kolumne
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Die Angst vor einer harten Landung der Konjunktur in China hat nachgelassen, nachdem staatliche Maßnahmen weiterhin eher auf eine allmähliche Abkühlung schließen lassen. Die Produktionsleistung der Industrie nahm gegenüber dem Vorjahr auch im Juli mit 15,5% den fünften Monat in Folge langsamer zu: Im Juni betrug der Zuwachs noch 16,2%, im April gar 19,1%. Die Direktinvestitionen von Ausländern, die in den ersten sieben Monaten des Jahres 15,1% höher ausfielen als im Vorjahr, beliefen sich auf 38,4 Milliarden US-Dollar. Dieser Anstieg übertraf zwar die 12% der ersten Jahreshälfte, war jedoch wesentlich geringer als der 26,6%ige Zuwachs, der im Zeitraum Januar bis Juli 2003 erzielt wurde. Die Inflationsrate legte weiter zu und erreichte im Juli den höchsten Stand der letzten sieben Jahre. Der Verbraucherpreisindex stieg gegenüber dem Vorjahr um 5,3%. Damit wurde die Schwelle von 5%, ab der die Zentralbank Zinsanhebungen in Betracht zieht, überschritten. Im Juli wurde ein Handelsbilanzüberschuss von 2,0 Milliarden US-Dollar erzielt. Dadurch reduzierte sich Chinas Handelsbilanzdefizit, das sich in der ersten Jahreshälfte 2004 auf 6,8 Milliarden US-Dollar belief, auf 4,9 Milliarden USDollar im Zeitraum Januar bis Juli. Die Exporte fielen mit 314,0 Milliarden US-Dollar um 41,3% höher aus als im Vorjahr, während die Importe um 35,5% auf 309,1 Milliarden US-Dollar stiegen. In Südkorea wurde für das zweite Quartal ein BIP-Zuwachs von 5,5% gemeldet. Obwohl das einen Anstieg gegenüber den im Vorquartal erzielten 5,3% bedeutet, rechnet die Bank of Korea für die zweite Jahreshälfte mit langsamerem Wirtschaftswachstum. Zur Ankurbelung der Inlandsnachfrage senkte die Zentralbank den Leitzins jedoch unerwartet um 25 Basispunkte auf einen neuen Tiefstand von 3,5%. Die Auslandsinvestitionen schnellten in den ersten sechs Monaten des Jahres 2004 um 66% in die Höhe, als sich im Ausland bessere Chancen boten. Hauptnutznießer dieses Trends war China, wohin mehr als zwei Drittel dieser Investitionen flossen, weil die Unternehmen von den niedrigeren Lohnkosten und dem expandierenden Binnenmarkt in China profitieren möchten. Die Arbeitslosenquote stieg im Juli auf 3,5%, nachdem sie im Juni 3,2% betragen hatte. In der Politik ist der Rücktritt von Shin Ki-nam zu erwähnen, dem Führer der regierenden Uri-Partei. Sein Rücktritt erfolgte, nachdem die Kollaboration seines Vaters mit den Japanern bekannt wurde, die das Land von 1910-1945 beherrscht hatten.
<ul> ~ Der komplette Marktbericht von Mark Mobius - Asien, Afrika, Osteuropa</ul>

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