- Riesige Pensionskassen-Verkäufe könnten"Dauerdeckel" für Aktienmärkte sein - kizkalesi, 17.09.2004, 10:08
- Re: In Wirklichkeit geht`s doch um Abnehmer für die immensen Bondemissionen - Ecki1, 17.09.2004, 10:30
- Ebend, die wollen nur preiswert an meine MDAX Lieblinge ;-) (o.Text) - LenzHannover, 20.09.2004, 13:08
- Re: In Wirklichkeit geht`s doch um Abnehmer für die immensen Bondemissionen - Ecki1, 17.09.2004, 10:30
Riesige Pensionskassen-Verkäufe könnten"Dauerdeckel" für Aktienmärkte sein
--><font size="4">Pensionskassen-Verkäufe könnten Aktienmärkte dauerhaft belasten </font>...von wegen DOW 400 und DAX 40
Wie Daniel Eckert von der Welt heute schreibt, hielt eine Art Hurrican ganz anderer Art auf die europäischen Aktienmärkte zu. Nach Ansicht von Experten könnten groß angelegte Verkäufe von Pensionskassen die Börsen der Alten Welt in den kommenden Jahren durcheinander wirbeln.
Grund seien neue Vorschriften, die es aus Sicht der Kassen unattraktiv machen würden, in Dividendenpapiere zu investieren. Vorreiter sei Großbritannien. Hier wären Regeln erlassen worden, die eine deutlich vorsichtigere Bilanzierung verlangen würden. Durch diese neuen Anordnungen würden Pensionskassen dazu veranlasst, sehr schwankungsanfällige Anlageformen wie Aktien zu meiden, habe Jörg Bartenstein, Analyst bei der Investmentgesellschaft Invesco, erläutert.
Zwar träten die Bestimmungen erst 2005 in Kraft. Doch im Vorgriff auf die Neuregelung hätten britische Pensionsfonds bereits in den vergangenen Jahren Dividendenpapiere in großem Stil veräußert. Schätzungen zufolge hätten sie allein in den zurückliegenden zwölf Monaten bereits Anteilscheine im Wert von mehr als 20 Mrd. Euro auf den Markt geworfen.
Das weitere Verkaufspotenzial der institutionellen Investoren sei immens. Als größte ihrer Art in Europa verwalteten die Pensionsfonds des Vereinigten Königreichs ein Gesamtvermögen von 1,2 Billionen Euro. Immer noch mehr als die Hälfte dieses immensen Betrags, der 90 Prozent des britischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) entspräche, sei in Dividendenpapieren angelegt. Das entspräche rund einem Drittel der gesamten Marktkapitalisierung der FTSE-100-Werte. Die Investmentbank Morgan Stanley erwarte, dass die Fonds in den nächsten Jahren weitere 120 Mrd. Euro an Aktien abstoßen könnten.
Doch Großbritannien sei nur der Anfang. Als nächstes wollten die Niederlande ähnliche Bestimmungen einführen. Zwar träten die Regelungen vermutlich erst 2006 in Kraft, aber auch hier sei mit einer Art"vorauseilendem Gehorsam" zu rechnen. Die niederländischen Pensionskassen seien alles andere als Leichtgewichte. Mit einem Gesamtvermögen von 445 Mrd. Euro (entspräche einem Viertel der Marktkapitalisierung sämtlicher Werte des EuroStoxx 50). hätten sie mehr Geld unter ihren Fittichen als die deutschen und französischen Kassen zusammen.
Durch die Verkäufe der Pensionsfonds sei zwar kein Einbruch an den Aktienbörsen zu erwarten, sie könnten aber über sehr lange Zeit wie ein schwerer Deckel auf den Kursen liegen, befürchte beispielsweise Roger Nightingale, Stratege bei Sarasin Investors in London. Dies gälte umso mehr, als die Pensionskassen anderen Länder dem Beispiel der Briten und Niederländer wohl oder über folgen müssten.
Während es Aktien durch diese neue Risikokultur in den kommenden Jahren schwer haben könnten, scheinen Anleihen als die großen Gewinner festzustehen. Diese neue Investmentpolitik der Pensionskassen sei einer der Gründe für das extrem gute Abschneiden von Bonds in den vergangenen Jahren gewesen, sei Nightingale überzeugt. Welche Marktmacht allein die niederländischen Pensionskassen hätten, macht Bartenstein deutlich: Wenn die größte niederländische Kasse ABP zehn Prozent ihres Kapitals von 156 Mrd. Euro in Renten umschichten wollte, könnten sie fast die gesamte Emission einer Bundesanleihe aufnehmen. Aber nicht nur Bonds, auch andere Anlageklassen wie Immobilien, Hedgefonds und Rohstoffe dürften von dem Umbruch profitieren, ist der Experte überzeugt.

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