- Zur deutsch - polnischen Geschichte und dem latent schwelenden Dauerkonflikt - André, 17.09.2004, 06:44
- Re: Zur deutsch - polnischen Geschichte und dem latent schwelenden Dauerkonflikt - Turon, 20.09.2004, 04:21
- Re: Staaten lösen keine Probleme sie verursachen welche. - LenzHannover, 20.09.2004, 13:00
- Re: Zur deutsch - polnischen Geschichte und dem latent schwelenden Dauerkonflikt - dottore, 20.09.2004, 13:31
- Re: Zur deutsch - polnischen Geschichte und dem latent schwelenden Dauerkonflikt - Turon, 20.09.2004, 04:21
Re: Zur deutsch - polnischen Geschichte und dem latent schwelenden Dauerkonflikt
-->>Wenn man kritisch zwischen den Zeilen liest, kann man Turons These bestätigt finden, wie sehr Polen bewußt manipuliert wurden und Deutsche ihrer Tendenz zur Erduldung und der Selbstzerstörung und schließlich der Zerstörung anderer zum Opfer fielen.
Hallo André
Man nutzte sehr gekonnt, hiefür zwei Fakten: zu einem - ich will es gar nicht leugnen - sehen Polen die geschichtlichen Grenzen nicht zwangsläufig so wie die Deutschen. Nach meinung der Polen ist Danzig ehemaliges polnisches Gebiet.
Allerdings wird da auf die Jahre 1000-1370 etwa hingewiesen.
Der Streit um Danzig hat daher schon seit einer Ewigkeit eine Tradition - und es begann alles damit, daß sich Polen Kreuzritter zur Bekämpfung der Urmasuren
holte. Du kannst zu Recht darauf hinweisen, was interessieren mich damalige Zeiten - das geht schon seit Jahrhunderten so - und will nicht enden.
Konsequent verweigern deutsche Quellen die Bestätigung, daß es so gewesen ist, dagegen behaupten Polen Danzig ist urpolnische Stadt.
Genauso wird gerne behauptet die Letten, Litauer und Estonier seien auch germanischer Ursprung. Polnische Geschichte beginnt aber klar ab 965 Jahr nach Christus, und davor gab es noch mehrere Piasten (also Landesführer). Der Mieszko I und später Boleslaw Chrobry als erste polnische Monarchien mit gewaltigen Einfluß gelten für Polen als die Wiege der polnischen Stämme und damit ist für Polen der Geburtsort Polens zwischen ab Oder östlich polnisches Gebiet.
Das ist der eine Punkt. Der zweite Punkt ist - Polen sind seit 1000 jahren in Kämpfen mit den Deutschen um diese Gebiete bekannt - eigentlich hat die polnische Geschichte aufgrund eben dieser Eigenschaft zu nationalen Bewußtsein von heute geführt. Polen brauchte damals Zugang zu dem Meer. Und nach der Wiederentstehung Polens ging es dann wieder weiter.
Dmowski als Urpole (und gebildet noch dazu) hatte die Vision von Polen in den Grenzen vor 700-800 Jahren gehabt - Pilsudski dagegen die Vision von Urpolen,
in Grenzen von 1500-1700.
Der dritte Punkt wäre, daß Polen ohne Zugang zu Meer bedeutungslos wäre - und genauso wieder verschwunden.
Für Polen ist der Zugang zu Meer unter Dmowski ein klarer Fall von essentieller Existenzfrage und daher wird dieser Streit niemals richtig enden, es sei denn beide Länder einigen sich auf drei Punkte:
1) Eine Mischzone die nie wieder geschichtlich in Frage gestellt wird.
2) Pflicht und Aufbau zur Verteidigung der Regionen von beiden Ländern, Hand in Hand.
3) Kulturelle Vereinigung beider Siedlungsgruppen.
Sprich es wird nie Frieden geben - was die Sache angeht - insofern sie immer wieder als Fragezeichen aufgeworfen wird. Diese Frage ist übrigens bei derzeitiger Kräftekonstellation einfach nicht zu lösen, wenn man generell von einer Lösung hier ausgehen kann.
>Hier die Ausführungen, deren ungelesene vorangegangene Teile im Zeitungsarchiv zu finden sein sollten.
Desweiteren: der Streit um diese Ländereien ist natürlich hervorragend ausgenutzt worden - nur wir Polen und Deutsche sind immer noch blöde genug um es nicht zu merken.
Es eignet sich hervorragend um es zum Zündstoff zu nutzen. Aber eines kann ich versichern - ich bin mir nicht sicher ab die Polen in Hinblick auf diese Ländereien überhaupt bereit sind etwas zurückzugeben - sprich gibt es hier das Dilemma II - würde polnische echte Regierung das veranlassen, wäre sie nie wieder eine Macht im Lande. Es geht darum, daß es nicht um bloße Bindung
von paar Generationen geht, sondern um bedeutend mehr.
Polen sind bis zum heutigem Tag felsenfest davon überzeugt, daß Kreuzritter Polen verraten haben um sich mit den Brandenbürgern gegen Polen zu verchwören.
Es gab zahlreiche Versuche schon sich hierbei zu einigen was wem gehört, und es sind Dokumente vorhanden, daß die Kreuzriter mit Polen einen ewigen Frieden unterzeichnet haben
Es gibt zahlreiche Dokumente, die belegen: Kreuzritter waren durch Kirche dazu verurteilt, den polen nach einem Krieg Schadensersatz zu zahlen wie auch
die eroberten Gebiete incl. Danzig zurückzugeben.
Ein weiterer Ewigkeitsfrieden im Jahr 1343 mit Kreuzrittern - Die Kreuzritter geben an Polen zahlreiche Ländereien ab, incl Danzig und Danziger Pommern.
Später 100 Jahre Krieg bis zum Jahr 1466. Hier die vollständige Rückgabe wieder besetzten Gebieten, Ostpreußen wird polnisches Lennunm (eine Art Autonomie bleibt bewahrt, Ostpreußen bleibt aber auf Dauer in Hinblick auf Abwehr
von Polen abhängig.
Ich weiß nicht was Eure Quellen sagen - aber wie schon gesagt ich kenne die deutsche Mentalität bis dato - so, daß wenn ein Deutscher sagt, das habe ihm schon immer gehört - so verzichtet er auf entsprechende Quellen.
Ich muß ehrlich eingestehen ich mag so etwas nicht besonders. Schon alleine aus dem Grund, weil es herabwürdigend und erneut haßsteigernd sei.
Na ja - der Zoff hat noch ein weiteres Problem - aus Sicht der Polen gibt es schon immer in diesen Gebieten polnische Stämme - es gibt natürlich auch deutsche. Und nun wären wir dabei wieder diesen Unsinn darüber zu klären - welche Hälfte denn nungrößer ist - und ob es Hälften gab usw.
Ehrlich gesagt - ich weiß nicht wie man da eine halbwegs vernünftige Debatte führen kann hier besteht jeder auf eigenem Standpunkt.
Ich denke das bringt selbst dan nicht Gutes mit sich, wenn es keine andere Mächte auf diesem Globus gäbe.
Am besten wäre wohl wir befördern Polen und deutsche auf den Mars. ;)))))))
Interessant ist - daß Polen keine so große Bindung zu den Gebieten haben, die 300 Jahre lang den Polen gehörten. (und ich spreche jetzt nicht von Gebieten,
die 1918 Polen zulamen, sondern Gebieten die 1400-1700 als polnisches Land angesehen wurden.
Möglicherweise liegt das eben an dem Wiegeanspruch des Polonismus.[/b]
Na ja - wenn man hier versöhnlich sein darf: es sind doch nur dumme Staaten.
Und vom Staaten wissen wir eines: sie lösen keine Probleme sie verursachen welche.
Gruß.

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