- Blair bald weg? - Cujo, 01.10.2004, 12:13
- Re: Blair bald weg? ** Der Vorwand macht's - Herbi, dem Bremser, 01.10.2004, 13:46
Blair bald weg?
-->HERZPROBLEME
Blair muss ins Krankenhaus
Der britische Premier Tony Blair wird sich heute wegen Herzproblemen im Krankenhaus behandeln lassen. Eine Schwäche ließ er sich nicht anmerken: Bereits kommende Woche will er seine Arbeit wieder aufnehmen - zudem kündigte er seine erneute Kandidatur an.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,320881,00.html
----
Irgendwie erinnert mich das an was...
-----
Britisches Establishment läßt Blair fallen
(EIR, Daily Telegraph)
In der zweiten Septemberhälfte geriet Blair erneut unter schweren Beschuß, wobei diesmal der Angriff aus höheren Establishmentkreisen kam. Schlimmer noch, er zielte auf seine verwundbarste Stelle: den Irakkrieg. Am 18. September veröffentlichte der Daily Telegraph Auszüge aus Memoranden des britischen Außenministeriums. Darin hatten Spitzenbeamte im März 2002 - also ein Jahr vor Kriegsbeginn - nachdrücklich gewarnt, Großbritannien lasse sich auf ein unkalkulierbares Risiko ein, wenn es sich an einem Angriff auf den Irak beteilige. Ein Angriff sei nur möglich, wenn man vorher einen"Vorwand" inszeniere. Der Irak Saddam Husseins stelle keine akute Bedrohung dar, wodurch allein ein Krieg zu rechtfertigen wäre. Käme es zum Krieg, würden die Probleme nach Abschluß der Militäroperationen erst richtig beginnen und"auf Jahre" unter chaotischen Bedingungen eine britische Militärpräsenz erfordern. Über die Regierung Bush wird gesagt, sie sei so oder so zum Krieg entschlossen, weil Bush einen"Rachefeldzug" gegen Saddam Hussein wolle, dabei aber die Schwierigkeiten unterschätze.
Nicht nur der Inhalt der Memoranden ist hochbrisant, noch interessanter ist die Tatsache, daß sie aus dem Außenministerium der Presse zugespielt wurden. Die Memoranden stammen von"Mandarinen" des Foreign Office; diese Spitzenbeamten sind einflußreicher als der Außenminister, den sie"beraten". Peinlicherweise geht aus den Papieren hervor, daß Blairs Außenminister Jack Straw von den Argumenten in diesen Memoranden, jedenfalls im März 2002, ziemlich überzeugt war.
Jetzt, am 18. September 2004, mußte der Oberkommandierende der britischen Streitkräfte, General Sir Michael Jackson, eingestehen, daß sich die Lage im Irak in den letzten Wochen so verschlechtert hat, daß man von einem"neuen Krieg" sprechen muß. Das war sehr unangenehm für Blair, der am nächsten Tag den irakischen Übergangspräsidenten Allawi empfing. Am 20. September erklärte Großbritanniens Botschafter in Italien, Sir Ivor Roberts, Präsident Bush sei"der beste Rekrutierungsunteroffizier für Al Qaida", die sich sicherlich über eine Wiederwahl Bushs"freuen würde". Das war natürlich kein"Ausrutscher", sondern eine wohlgezielte Attacke auf Bushs Kriegsverbündeten Blair. Wenn Blair im Parlament oder von den Medien angegriffen wird, ist das sicherlich nicht angenehm für ihn. Wenn er aber von den außenpolitischen"Mandarinen" aus dem Establishment unter Beschuß genommen wird, dann ist das eine weit ernstere Angelegenheit.
bueso.de

gesamter Thread: