- Wir gucken mal was so Alles unterm Teppich liegt: Kreuzberger Nächte - JoBar, 03.10.2004, 19:03
Wir gucken mal was so Alles unterm Teppich liegt: Kreuzberger Nächte
-->Kreuzberger Nächte
Bei einer Schießerei im Viktoriapark stirbt ein Mann im Feuer von Maschinenpistolen. Ein Kampfhund wird mit einem Samurai-Schwert geköpft und unser Autor mit Knüppeln beworfen. Jetzt reicht es den Anwohnern
Von Bernd Wagner
Samstag, 18. September. Da dies vielleicht der letzte warme Abend des Jahres ist, suche ich mit meinen Freunden aus der Pfalz nach einem freien Tisch in einem Straßen-Restaurant. Wir finden ihn vor dem"Bermudadreieck" neben einem Loch im Bürgersteig, das den Eindruck erweckt, als hätte hier jemand nach Wasser gebohrt. Wir trinken Bier und sehen dem Strom der Passanten zu.
"Ist es nicht wie auf einer Strandpromenade?", sage ich."Ihr müsst euch nur vorstellen, der Fahrdamm sei das Meer."
Ich führe meine Gäste gern durch das vordere Kreuzberg. Inzwischen ist es halb eins. Wir bummeln durch die noch immer belebten Straßen, bewegen uns auf den Wasserfall zu, biegen in die Kreuzbergstraße ein. Weiter geht es nicht. Über die Straße und quer durch den Viktoriapark sind rotweiße Bänder gespannt; dahinter Polizeiwagen und Uniformierte. Auf meine Frage, was passiert sei, antwortet eine Polizistin, dass ich das morgen in der Zeitung lesen werde. Da ich mich als Bewohner der Kreuzbergstraße ausweisen kann, darf ich passieren. Meine Freunde nicht.
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Was ich bei der Zeitungslektüre erfuhr: Opfer der Schießerei war der Libanese Mohamed El-Ahmed, Videothekbetreiber aus der Baerwaldstraße. Einer seiner Kunden, Sven (19), hatte 500 Euro Schulden wegen eines Auffahrunfalls. Sven wurde von seinen Gläubigern vor der Videothek abgepasst, wo sie ihn mit Faustschlägen zur Herausgabe des Geldes bewegen wollten. Ein Kampfhund war auch dabei. Dieser wurde auf den Libanesen El-Ahmed gehetzt, als jener schlichtend eingreifen wollte. El-Ahmed tötete ihn mit einem Samurai-Schwert.
Einige Tage später erhalten Sven und Mohamed die Aufforderung, sich am Samstagabend zwecks Verhandlungen am Fuße des Wasserfalls einzufinden. Sie fahren zu neunt hin. Es ist gerade dunkel geworden, Spaziergänger sind unterwegs, vor dem Eissalon sitzen Mütter mit ihren Kindern. Das sieht nicht nach Gefahr aus, doch kaum steigen Sven und seine Begleiter aus dem Wagen, werden sie von Maschinenpistolenfeuer niedergestreckt. Rund zwanzig Schüsse peitschen durch die Kreuzbergstraße. Die Verletzten flüchten, Mohamed El-Ahmed stirbt wenig später. Er hinterlässt eine Frau und fünf Kinder.
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der ganze Artikel http://morgenpost.berlin1.de/inhalt/biz/story707293.html
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Tja,...
J

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