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- Gott sei Dank kommt die Türkei ja bald in die EU - Nachfrager, 05.10.2004, 09:25
- WACHSTUMSMARKT:Gastarbeiter von früher sind heute oft pflegebedürftige Mitbürger - Nachtigel, 05.10.2004, 09:51
WACHSTUMSMARKT:Gastarbeiter von früher sind heute oft pflegebedürftige Mitbürger
-->HINTERGRUND
Gastarbeiter von früher sind heute oft pflegebedürftige Mitbürger - eine Herausforderung für Ärzte und Pfleger
Von Eva Richter
In Deutschland leben derzeit etwa eine halbe Million Migranten, die älter als 60 Jahre sind. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes wird ihre Zahl bis 2010 auf 1,3 Millionen und bis 2030 auf 2,8 Millionen steigen. Damit sind die älteren Einwanderer die am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe Deutschlands. Eine Herausforderung auch für Ärzte und die Pflege.
Denn Ärzte werden immer häufiger mit den Problemen mangelnder Integration konfrontiert, da ihre Praxen oft die erste Anlaufstelle für die Migranten sind. Eine"kultursensible Altenhilfe", bislang ein eher exotisches Randthema im Gesundheitswesen, soll nun stärker in den Fokus der Ã-ffentlichkeit gerückt werden: Am vergangenen Freitag wurde in Berlin eine bundesweite"Kampagne für eine kultursensible Altenhilfe" gestartet. Getragen wird sie von mehr als 60 Verbänden und Einrichtungen, ideell unterstützt von Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD). Sie hat die Schirmherrschaft übernommen.
Kampagne soll auf regionaler Ebene umgesetzt werden
Ziel der Kampagne, die bis Ende 2005 laufen soll, ist die praktische Umsetzung des vor zwei Jahren vom Kuratorium Deutsche Altershilfe und der AG Kultursensible Altenhilfe verfaßten Memorandums."Wir wollen die Inhalte dieses Memorandums vor allem auf regionaler Ebene umsetzen", erklärt Dragica Baric-Büdel vom AWO-Bundesverband, die für die Koordination der Kampagne zuständig ist."Dies ist keine von oben verordnete Initiative, sondern sie kommt von und aus der Basis. Regionale Gruppen sollen zur Vernetzung kleinere, lokaler Gruppen der Altenhilfe und Migranten beitragen."
Finanziert wird dies von den beteiligten Verbänden - darunter das Rote Kreuz, Caritas, Diakonie - und Sponsoren. Ärzte sowie Kranken- und Pflegekassen seien allerdings noch nicht mit im Boot, so Baric-Büdel.
Daß mit der zunehmenden Zahl älterer Migranten eine neue Klientel entsteht, wird allen Beteiligten im Gesundheitswesen jedoch zunehmend bewußt."Langfristig kann es zwar nicht Aufgabe des Gesundheitswesens sein, für Integration zu sorgen, doch mittelfristig müssen wir ausländischen Mitbürgen den Zugang zu unserem Gesundheitssystem erleichtern", meint Dr. Yasir Bilgin, Oberarzt am Gießener Klinikum.
So lebten allein im Rhein-Main-Gebiet etwa 200 000 Migranten, doch in der Region rund um Frankfurt gebe es gerade einmal zehn türkische Ärzte. Auch die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) hat die Bevölkerungsgruppe der Migranten verstärkt im Visier: Sie geht davon aus, daß bundesweit etwa 600 000 Migranten von Diabetes betroffen sind. Seit 2002 gibt es eine"Arbeitsgruppe Diabetes und Migranten", die von der DGG unterstützt wird.
Die Pflege muß sich ebenfalls vermehrt auf Migranten einrichten. Zwar gibt es in vielen Städten mit hohem Migrantenanteil mittlerweile interkulturell arbeitende Pflegedienste, wie etwa den"Transkulturellen Pflegedienst" des Kolumbianers Fernando Angel-Cubillos in Hannover oder den Ambulanten Dienst Gesundheitspflege in Mainz, doch von flächendeckender Versorgung kann keine Rede sein.
In der stationären Pflege fristet die multikulturelle Pflege noch immer ein Schattendasein, bekannteste Einrichtung.....
<ul> ~ Ziel ist, Migranten für eine Pflege-Ausbildung zu gewinnen</ul>

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