- Gerhard Schröder: „Totalversagen“ - off-shore-trader, 05.10.2004, 10:04
Gerhard Schröder: „Totalversagen“
-->Selenz` Kommentar 4. Oktober 2004
www.hans-joachim-selenz.de
Gerhard Schröder: „Totalversagen“
Karstadt ist in Not. Hektische Rufe nach dem Kanzler. Deutschlands Leitwolf soll es richten. Der stellvertretende Oberliberale Rainer Brüderle verlangt „ein Notpaket für die gesamte Branche“. CSU-Wirtschaftsexperte Johannes Singhammer fordert gar, „Karstadt zur Chefsache zu machen - aber mit mehr Erfolg als im Fall Holzmann.“ Das lässt sich Gerhard Schröder nicht zweimal sagen. Finanzkollege Eichel meldet derweil gerade eine neue Rekordverschuldung. Als Vorsit-zender des Vorstands der Deutschland AG hätte der Kanzler längst Konkurs anmelden müssen. Management-Versagen in seiner krassesten Form! Was soll’s. Schwamm drüber! Das Elbe-Hochwasser hatte er ja schließlich auch in den Griff bekommen. Schröder schüttelt sich ein wenig und wartet, bis die Mikrofone ausgerichtet sind. Dann legt er unbeschwert und locker los: Unter der Überschrift „Kanzler wirft Managern Totalversagen vor“ vermeldet die Morgenpost: „Das war Management-Versagen in seiner krassesten Form, sagt der Kanzler. Er könne nicht nachvollziehen, dass so lange trotz der Schwachpunkte am Management festgehalten worden sei.“ Wenn das keine coole action ist. Das sagt der Kanzler schauspielerisch perfekt mit treu-estem Augenaufschlag. Wer würde an der Seriosität seiner Worte zweifeln? Doch, wer im Glas-haus sitzt, so das Sprichwort, sollte mit derartigen Steinwürfen außerordentlich vorsichtig sein. Ein kurzer Blick zurück - von Wirtschaftsjournalisten zu selten praktiziert - entlarvt die Sprüche unseres talentiertesten Polit-Schauspielers als hohles Geschwätz. Was hat der Medienkanzler bis dato als Wirtschaftsexperte in sog. „Chefsachen“ selbst in die Tat umgesetzt? Zwei Fallbeispiele. Von Holzmann wissen wir, dass er 250 Mio. DM öffentlicher Mittel zur Verfügung stellte. Das ist keine Kunst für denjenigen, der sich das Geld ggf. selbst drucken kann. Erfolg: Eher mäßig. Bei seiner eigenen Salzgitter AG versagte er total. Den triumphalen Sieg in Niedersachsen am 1. März 98 verdankte er dieser Firma. Und die SPD-Kanzlerkandidatur dazu. Der Börsengang der Salzgitter AG am 2. Juni 98 endete jedoch im Desaster. Die Firma war Zentrum erbitterter Kämpfe der Genossen. Ohne Rücksicht auf Verluste. Am 8. Januar 98 verscherbelte West LB-Chef Neuber, „der Gangster in Nadelstreifen“, die Firma nach Ã-sterreich. Auf Geheiß von Intim-Freund Johannes Rau. Der wollte Parteifreund Schröder ein wenig die Wahl versauen. Schröder empfand den Begriff „Parteifreund“ daher eher als die Steigerung von Todfeind. Das erfuhr Neuber am nächsten Tag. An diesem 9. Januar 98 holte Genosse Schröder sich das Stahl-unternehmen wieder zurück. Direkt im Büro des roten Bankers vom Rhein. Genosse Gerhard kannte -„so unsere Recherchen“- dessen Bilanzmanipulationen im Detail. Um lästige Fragen der Staatsanwälte zu vermeiden, verkaufte Neuber die Firma lieber dem Genossen Schröder. Der gewann damit die Wahl und wurde noch am selben Tage SPD-Kanzlerkandidat. Bruder Johannes jedoch sann auf Rache. Sein Motto: „Verhöhnen und spalten“. Der Kanzlerkandidat musste näm-lich auch noch davon überzeugt werden, dass Rau ein geeigneter Bundespräsident sei. Was lag also näher, als den Stapellauf von Schröders Stahlfirma zu torpedieren. Mit Ansage! Schon am 2. Juni 98, dem ersten Handelstag, musste die NORD/LB ein Drittel der just emittierten Aktien vom Markt nehmen. Nach drei Tagen hatten die Landesbanker mehr als die Hälfte wieder im NORD/LB-Tresor. Der Börsengang war geplatzt noch ehe er begonnen hatte. Der Aktienkurs be-gann zu sinken. Dumm gelaufen. Doch nur für die Kleinanleger! Sherpa Alfred Tacke war ent-setzt, Gerhard Schröder schwer geschockt. Doch er wollte rein - ins Kanzleramt. Also Schwamm drüber. Die Genossen-Attacken waren zudem oberpeinlich. Nach der gewonnen Bundestagswahl setzte sich Stahl-Vater Schröder daher hurtig nach Bonn ab. Seine Stahl-Tochter überließ er ihrem Schicksal. Mehr als 6 Jahre benötigte das solide und ertragsstarke Unternehmen, um sich von den Attacken einigermaßen zu erholen. Erst in diesen Tagen notiert die Aktie nachhaltig über ihrem Emissionskurs. So lange wirkten die Folgen der brutalen Genossen-Kämpfe nach. Mein dringender Rat daher: Hände weg von Karstadt! Dem Unternehmen geht es nicht gut, aber Totalversagen ist etwas ganz anderes. Zum Beispiel die Politik von Staatsschauspieler Schröder.
Peine, den 4. Oktober 2004 gez.: Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Selenz
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