- Die Macht war mit ihnen: Fugger - marsch, 08.10.2004, 13:24
- Und wie gingen die bankrott? (o.Text) - LeCoquinus, 08.10.2004, 14:29
- Re: Und wie gingen die bankrott? / Gar nicht..... - marsch, 08.10.2004, 14:52
- Re: Die Macht war mit ihnen: Fugger - Tiffy, 08.10.2004, 21:42
- Damals und Heute (o.Text) - chiron, 09.10.2004, 01:48
- Und wie gingen die bankrott? (o.Text) - LeCoquinus, 08.10.2004, 14:29
Die Macht war mit ihnen: Fugger
--><table><table border="0" width="600"><tr><td><font face="Arial"><font size=5> </font></font><div align="Justify">
Irgendwelche Parallelen zu heute erkennbar? Ich meine schon! Zwar der Jetztzeit angepasst, aber mit Wiedererkennungswert. Bringt uns zwar nicht wirklich weiter, fand ich aber trotzdem ganz interessant!
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<font face="Arial,Helvetica"><font size=-1>"Fuggerzeit", 15./16 Jahrhunderts. (Quelle: "Jacob Fugger der Reiche")</font></font><font face="Arial,Helvetica"><font size=-1></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font size=-1></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font size=-1>Fettungen durch mich!</font></font> <font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>.....</font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>1479 </font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>Erzbischof Melchior von Meckau hinterlegt eine geheime Einlage von 100.000 Gulden beim Bankhaus Fugger. Das Geld stammt offensichtlich aus Quellen, die der Kirchenfürst vor der Kurie in Rom verbergen wollte. Dieses Geld - und auch viele andere Einlagen von Schwarz- Geld-Sündern - bilden das Grundkapital des Unternehmens.</font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>.....</font></font></font><font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1></font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>1484 </font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>Erster Kredit an Herzog Sigismund Habsburg von Tirol. Als Gegenleistung erhalten die Fugger eine Silbermine in den Alpen. Mit jeder Silbermine, die Sigismund als Sicherheit hinterlegen muss, sinken seine Einnahmen. Damit benötigt er dann um so schneller einen neuen Kredit. Dies ist der Beginn eines Teufelskreises, der den Fürsten immer mehr in die Schulden treibt und Jacob Fugger nach Jahren schließlich ein Monopol auf die Tiroler Bergwerke einbringt.</font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>.....</font></font></font><font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1></font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>1493 </font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>Maximilian I. wird deutscher Kaiser. Jacob hat die Wahl mit 400.000 Gulden unterstützt und praktisch den gesamten deutschen Adel bestochen.</font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>Der Fugger ist für den neuen Kaiser nicht nur Finanzier, sondern auch Freund und Berater.</font></font></font><font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1></font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>1498</font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font size=-1><font color="#000000">Vasco da Gama umrundet zum ersten Mal das Kap der Guten Hoffnung und sichert damit für Portugal den Seeweg nach Indien und Mozambique. In den folgenden Jahrzehnten etabliert sich Lissabon nach Venedig immer mehr zum wichtigsten Umschlagplatz für Waren aus exotischen Ländern. Ein Großteil des europäischen Gewürzhandels wird über die Flotte der Portugiesen abgewickelt. Die Familie Fugger knüpft sehr früh Kontakte nach Portugal und baut in Lissabon eine große Niederlassung auf. </font>[i]<font color="#000000">[Globalisierung läßt grüßen!]</font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>.....</font></font></font><font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1></font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>1504 </font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>Jacob Fugger leiht Maximilian 100.000 Gulden und erhält im Gegenzug alle Minen und Kupferbetriebe in Tirol.</font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>.....</font></font></font><font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1></font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>1507 </font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>Jacob Fugger erhält zum ersten Mal eine Grafschaft als Gegenleistung für ein Darlehen von Maximilian I. Die Fugger sind von diesem Zeitpunkt nun auch Feudalherren und erweitern ihre Besitzungen dramatisch.</font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>.....</font></font></font><font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1></font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>1509 </font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>Durch den Tod des Kardinals Meckau droht dem Unternehmen eine große Gefahr. Das Eigenkapital Der Augsburger betrug zu diesem Zeitpunkt nur rund 200.000 Gulden. Dies war angesichts des weit mehr als zehnmal so hohen Umsatzes nur ein auch nach heutigen Maßstäben nur recht geringer Anteil.8</font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>.....</font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>Jacob Fugger setzte sich schließlich im August 1509 mit einem Vertreter Maximilians und dem neuen Fürstbischof von Brixen, Christoph von Schrofenstein, wegen des Meckau-Erbes an einen Tisch. In einem Verhandlungsmarathon einigte man sich schließlich auf einen Kompromiss. Der Kaiser erhielt einen Restposten Wolldecken für seine Soldaten sowie die Abtretung eines unsicheren Schuldscheins über 26.200 Dukaten, die der Papst dem Bankhaus Fugger angeblich schuldig sei. Der neue Bischof erhielt eine größere Geldsumme. Allerdings musste er sich zur unbefristeten Anlage dieses Geldes bei den Fuggern verpflichten. Die Gefahr für das Unternehmen war mit diesem geradezu unglaublichen Schachzug erledigt und das Eigenkapitalproblem überraschend und nachhaltig gelöst.</font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>.....</font></font></font><font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1></font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>1511 </font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>.....</font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>Die Firma hat inzwischen Niederlassungen in allen Großstädten Europas. Sie kontrolliert den Gewürzhandel des Deutschen Reiches mit Portugal.</font></font></font><font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1></font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>Das Unternehmen ist der „erste multinationale Konzern“ mit drei wesentlichen Geschäftsfeldern: </font></font></font><font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1></font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>- Bankgeschäfte</font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>- Handel</font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>- Bergbau und Veredelung</font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>.....</font></font></font><font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1></font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>1515 </font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>Jacob Fugger erhält das Monopol auf den Verkauf von Ablässen im Deutschen Reich. Die Hälfte der Einnahmen verbleibt als Provision in seiner Kasse. Die verbleibenden Erlöse überweist er an den Pabst, der mit den Ablässen den Neubau des Petersdomes finanzieren möchte.</font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>.....</font></font></font><font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1></font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>1517 </font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>Martin Luther schlägt am 15. Oktober seine 95 Thesen in Wittenberg an. Vor allem kritisiert er den schändlichen Ablasshandel und den Zinswucher. Ein Zitat des Mönches zielt direkt gegen den Augsburger Magnaten:</font></font></font><font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1></font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>„Wie ist’s möglich, daß es sollt göttlich und recht zugehen, daß bei einem Menschen [=Fugger] sollten auf einem Haufen so große königliche Güter gebracht werden? Ich weiß die Rechnung nicht, wie man mit hundert Gulden mag des Jahres erwerben zwanzig, ja ein Gulden den anderen... Denn Geld ist eine unfruchtbare Ware, trägt und heckt nicht wieder Geld, da mans gleich säet, wie Getreide tut, das kann man nicht verkaufen durch meine Geschicklichkeit. Darum sind die jetzigen Händel mit dem Gelde unrecht und wider Gott, die Land und Leute verderben und aussaugen... Man müßte wirklich diesem Fugger und dergleichen Gesellschaft einen Zaum ins Maul legen“14.</font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>.....</font></font></font><font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1></font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>1518</font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font size=-1><font color="#000000">In der „Neuen Welt“ beginnt die systematische Eroberung des südamerikanischen Kontinents. Spanische Heerführer wie Diego de Velázquez, Francisco Pizarro, Hernán Cortés oder Diego Colón unterwerfen die Ureinwohner während der so genannten Conquista mit nur einigen Hundert Soldaten. </font><font color="#000000">[Globalisierung?]</font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>.....</font></font></font><font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1></font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>1519 </font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>Maximilian I. stirbt am 12. Januar 1519 ohne eine Regelung seiner Nachfolge.</font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>.....</font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>Fugger entscheidet sich nach langem Überlegen für Karl und schlägt ein lukratives Angebot des Franzosen aus. Er besticht wieder mit insgesamt 825.000 Gulden den gesamten deutschen Hochadel. Der spanische König wird schließlich gewählt und unter dem Namen Karl V. Kaiser des Deutschen Reiches.</font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>.....</font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>Die Fugger befinden sich auf dem Höhepunkt ihrer Macht. Als Bankiers des Kaisers haben sie in ganz Europa eine Vormachtstellung erreicht. Sie beteiligen sich am Aufbau der spanischen Kolonien und haben so großen Anteil an den Reichtümern, die aus Übersee nach Spanien fließen.</font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font size=-1>.....</font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>Zwischen Karl und Jacob wird es nie die enge Freundschaft gegen, die zuvor Kaiser und Bankier unter Maximilian verbunden hat. Beide kennen sich zu Beginn der Regentschaft nur flüchtig. Die hohen Ausgaben Karls und das Finanzgenie Jacobs sorgen jedoch dafür, dass beide über Schuldscheine und gegenseitige Verträge eng zusammen geschweißt werden.</font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>.....</font></font></font><font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1></font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>1523 </font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>Das Augsburger Machtzentrum gerät zunehmend in Bedrängnis: die deutschen Fürsten wollen das Finanzimperium Fugger sprengen. Der Begriff „Monopol“ ist in aller Munde. Sie verlangen ein Gesetz, dass es Banken verbietet mehr als 50.000 Gulden zu verleihen und mehr als drei Filialen im Reich zu unterhalten. Dies wäre der Bankrott von Fuggers Imperium gewesen. Karl interveniert und verbietet dieses Ansinnen. Jacob hatte ihn darauf hingewiesen, dass er bei einer Zerschlagung des Bankhauses mit keinen weiteren Krediten rechnen könnte. Der Staatshaushalt Karls war zu diesem Zeitpunkt bereits fast völlig von ständig neuen Krediten aus Augsburg abhängig. Im Konflikt mit den deutschen Fürsten war dies für Jacob ein Vorteil. Immer mehr entwickelte sich jedoch die klamme Finanzsituation des Habsburgers zum Problem. Karl konnte den Fuggern kaum noch etwas bieten. Fast alle wertvollen Sicherheiten (Ländereien, Minen, Handelsrechte, usw.) waren bereits im Besitz der Augsburger. Der Kapitalbedarf des Kaisers war dennoch unersättlich...</font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>.....</font></font></font><font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1></font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>1524 und 1525</font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>Die wachsende Unzufriedenheit im Reich führt zum Aufstand der Bauern und der Bergarbeiter zunächst in Tirol und dann im gesamten Land.</font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>.....</font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>Jacob Fugger ist als Repräsentant der Geldwirtschaft und als Großgrundbesitzer doppelt betroffen17. Der Aufstand richtete sich auch direkt gegen den reichen Augsburger, da die Bauern in ihm das Symbol der Ausbeutung sahen18. </font></font></font><font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1></font></font></font>
<font face="Arial,Helvetica"><font color="#000000"><font size=-1>Fugger lässt die Revolte durch Soldaten des Kaisers in seinen Besitzungen und Minen blutig niederschlagen. Unter Erzherzog Ferdinand beginnt im Herbst 1524 ein groß angelegter Feldzug, der schließlich zum Bauernkrieg eskaliert.</font></font></font>
</div></td></tr></table>

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