- Die neue Weltordnung - Maurice Gomberg - Weltkarte von 1942 und Plan (english) - Turon, 30.09.2004, 12:00
- Re: Die neue Weltordnung - Maurice Gomberg - Weltkarte von 1942 und Plan (english) - CRASH_GURU, 30.09.2004, 13:02
- Re: Die neue Weltordnung - Maurice Gomberg - Weltkarte von 1942 und Plan (english) - Turon, 30.09.2004, 13:33
- Re: Golobalisierung = Internationalisierung = Kommunismus - Baldur der Ketzer, 30.09.2004, 13:40
- Re: Golobalisierung = Internationalisierung = Kommunismus - Turon, 30.09.2004, 14:07
- Re: Welche Lobby hält die Schweiz da eigentlich raus? - monopoly, 30.09.2004, 14:07
- Re: Globalisierung = Internationalisierung = Kommunismus /? - silvereagle, 08.10.2004, 12:27
- Re: Globalisierung = Internationalisierung = Kommunismus /? - Baldur der Ketzer, 08.10.2004, 14:22
- Ergänzend - Turon, 30.09.2004, 13:44
- Re: Golobalisierung = Internationalisierung = Kommunismus - Baldur der Ketzer, 30.09.2004, 13:40
- Re: Die neue Weltordnung - Maurice Gomberg - Weltkarte von 1942 und Plan (english) - Turon, 30.09.2004, 13:33
- Re: Die neue Weltordnung - Maurice Gomberg - Weltkarte von 1942 und Plan (english) - CRASH_GURU, 30.09.2004, 13:02
Re: Globalisierung = Internationalisierung = Kommunismus /?
-->Hallo, silvereagle,
aus Deinem Blickwinkel betrachtet, erscheint es tatsächlich anders, als ich es gemeint habe. Ich versuche es daher, aufzudröseln:
>Das ist also Dein neues Weltbild? Nationalismus vs. Kommunismus? Gibt es keine anderen Achsen mehr in Deinem politisch/geschichtlichen Koordinatensystem? Ist die Welt wirklich so einfach geworden?
Irgendwie ja, wobei ich den Nationalismus für weitgehend sinnvoll und wünschenswert erachte und den Kommunismus selbstverständlich ablehne.
Das Problem ist, daß in der Praxis die erfolgversprechende Alternative, die berühmte Erhardsche Marktwirtschaft, mit breitem Mittelstand und Wohlstand für alle, nicht mehr zu finden ist. Zumindest kaum in unseren Breitengraden. Und daß sich der Kommunismus unter neuem Gewande wieder breit zu machen scheint. Zumindest erscheint es mir manchmal so.
>> die vielen Vorteile, die uns der internationale Freihandel beschert hat
angesichts von effektiv vielleicht schon bis zu 8 Millionen Arbeitslosen in der alten Heimat und sichtbar wegbrechenden Zukunftsaussichten ist das irgendwie relativ geworden, die Landwirtschaft kämpft trotz Megasubventionen ums Überleben, fürs Volk überlebensnotwendige Wirtschaftszweige (eigene Energiesicherung = Kohle) können nicht überleben, etc.,
>>> dass z.B. der Anteil der Extrem-Armen (solche mit weniger als 1 Dollar pro Tag) weltweit massiv zurückgeht oder noch nie so viele Menschen Zugang zu gesundem Trinkwasser hatten,
Das ist hervorragend für die Menschen dort, aber davon wird die arbeitslose Familie in Wanne-Eickel nicht satt
>>ausschließlich in Ländern, die sich geöffnet, dem"Nationalismus" abzuschwören begonnen (zumindest einmal wirtschaftlich)
ich weiß nicht, ob es daran liegt, oder einfach an einer anderen treibenden Kraft, nämlich der nach Wohlstand, der jetzt dort endlich erreichbar wurde - genau das wird bei uns von den durch die Politik angehäuften Häufchen vereitelt, die Motivation dafür ist kaputt - alles völlig unabhängig von der Frage nach nationaler Eigenständigkeit
>>So diversifiziert, so individuell unterschiedlich war es hierzulande noch nie.
Einerseits ist das richtig (Umzug bzw. Auslagerung in benachbarte Länder), andererseits findet das alles innerhalb des EU-Rahmens statt, man wird also wieder eingeholt, die Alternative ist immer nur vorübergehend, statt endgültig
>>>Soviele unterschiedliche taugliche Lebensentwürfe, obendrein und trotzdem so hervorragend kompatibel, hat es noch nie gegeben, nicht einmal ansatzweise.
Wie gesagt, ich sehe das so, daß wir heute ja nicht mehr vorwiegend in verschiedenen Staaten leben, sondern unter maßgeblichen Rechtssystemen (USA oder EU), die soweit in die örtlichen Verhältnisse eingreifen, daß die lokalen Unterschiede dagegen verblassen - die hätte ich aber gerne erhalten gehabt
>> zwischen gaaaanz wenigen reichen oben und einer großen Masse ziemlich oder gaaaanz weit unten.
>Wenn Du das wirklich so siehst: Zu welcher dieser beiden Seiten würdest Du Dich eigentlich zählen?
ich sehe mich gerade haargenau an der Grenzlinie, wobei es darum geht, es zu schaffen, nicht in die Gruppe unten runterzufallen
>> Die nationale Abgrenzung hat keine Chance mehr (EU, UNO, OECD, etc.), die Weltregierung durchdringt alles,
>Welche Weltregierung meinst Du?
Die der faktischen GutmenChengesinnung unter der Ostküstenführung ;-(, die Fagans und Rumsfelds und Perles und Kissingers der Welt
>> und die einzige Kraft, die sich dagegen stellen könnte - die religiöse Gegenbewegung, als einzig machtvoller derzeit der Islam - wird angegriffen.
>Ist das Deine persönliche Vorstellung von"Kraft und Gegenbewegung"? Mittelalterliche Stammesgesellschaft und Scharia? Schächten, Geschlechtertrennung und Burkaideologie?
Oh nein, natürlich nicht - wenn es nach mir ginge, würde ich alle Religionen total verbieten. Glauben ja, Riten und Kulte nein. Vor allem irgendwelche gesellschaftliche oder politische Macht darf man den Religionen aus meiner Sicht nicht zugestehen.
Aber dennoch muß man sich fragen, wer denn die Eine-Welt der Illus noch gefährden könnte, und das sind aus meiner Sicht ausschließlich verblendete Fanatiker, die bereit sind, sich zu opfern für eine vage Hoffnung. Den Gringos ist es doch scheißegal, ob eine afghanische Frau einen Schleier tragen muß, sie mischen sich ja auch nicht in afrikanische Stammesbräuche ein. Vielmehr geht es denen doch um die Abwendung einer Bedrohung, die der Einen-Welt-Ordnung durch Demographie und Zusammenhalt einer Gruppe erwächst. Denke ich.
Eine Unkultur, wie die bei den Yankees und deren Vasallen, die auf Wegschmeißen, Drogenkonsum, Dummheit und Borniertheit reduziert werden kann, wird doch durch eine ethnische (islamische) Kultur von Ehrbegriffen, (Familien)zusammenhalt, Bildung und Einsatzwillen extrem bedroht. Ggf. verdrängt. Ich denke, davon haben die Bammel, nämlich, daß ihnen jemand ihren Machtanspruch streitig machen könnte, und wenn es über die Bevölkerungsentwicklung geschieht, die einen breiten gemeinsamen Nenner schafft, der nationale Grenzen überwindet.
>Was immer diese"Gegenbewegung" auszeichnet, sie hat mit uns hier in Europa nichts zu tun. Viele dieser Menschen glauben, dass sie etwas besseres sind, als alle anderen, nur aufgrund ihres Glaubens. Ungläubige werden bestenfalls geduldet, aber auch da ist man nicht immer einer Meinung, wie man sieht.
Oh, doch, in 40 Jahren ist der Anteil an islamisch beeinflußter Bevölkerung auch in Europa wesentlich größer als heute, mitunter vielleicht sogar tonangebend. Und das wäre sie nicht, wenn der Nationalstaat die Grenzen geschlossen gehalten hätte, statt sie der durch die Siegermentalität und Umerziehung aufgezwungenen Multikulturellisierung zu öffnen und die heimische Zusammengehörigkeit zu opfern.
>Sorry, Baldur: Diese Gegenbewegung ist (bestenfalls) eine Null-Bewegung, ein Stillstand, ein Verharren in alten Mustern, die sich einen D... um Menschlichkeit oder individuelle Rechte kümmert. Und das gilt auch nur für die entsprechenden Staaten im Nahen Osten.
Ja, klar, daß das nicht dem westlichen Kulturmodell der maximalen Individualität entspricht, aber gerade daraus erwächst doch deren Überlegenheit im Falle einer Auseinandersetzung.
>Für uns Europäer wären diese"Werte" ein völlig inakzeptabler Rückschritt um ein paar Jahrhunderte. Hinrichtungen wegen"unkeuschen Verhaltens" wie im Iran oder wegen Ehebruchs in Saudi-Arabien sind bei uns nicht mehr so en vogue. Zugegeben: Das war einmal. Aber das haben wir hinter uns. Zum Glück.
Dafür ist das Pendel zu weit auf die andere Seite geschlagen, Familien haben keinen Wert mehr, es gibt nicht mehr genügend Nachwuchs, die tragende Säule eines Volkes, die Familie, ist nachhaltig zerstört worden. Das kanns auch nicht sein. Vielleicht wäre die goldene Mitte richtig. aktuell hat man doch Horror, sich zu verheiraten, aus Angst vor einer Scheidung, die Dich, sogar unverschuldet, um Deine Existenz bringt. Weil ggf. nicht mal mehr Eheverträge Bestand vor dem amerikanisierten Junk-Recht haben.
>Der Islam ist wohl eine Religion wie jede andere. Aber die Gesellschaften, in denen er Staatsreligion ist, sind gegenwärtig (im Vergleich zu uns) hoffnungslos rückständig und weit, weit verlogener (wenn das überhaupt vorstellbar ist ;-)).
Oh, ja, rückständig im Vergleich zu Bronx und Harlem, aber sie haben Bevölkerungszuwachs, sie haben damit wirtschaftliches Wachstumspotential, sie haben moralische Wertvorstellungen (über die man streiten kann, aber sie haben wenigstens welche), und rückständige Gebilde sind oft robuster und unanfälliger gegen Störeinflüsse.
>>>Ein paar besonders rückständige Individuen haben es mittlerweile zu ihrem Privatfeldzug gemacht, alles""Westliche","Christliche" und natürlich"Jüdische" zu vernichten. Und sie machen absolut Ernst.
Ich kann sie sogar verstehen. Das westliche, christlich-jüdische hat sicher nicht weniger Elend über die Menschheit gebracht als das islamische. Deswegen sage ich ja, eigentlich müßte man alle Religionen exterminieren.
>>>Soll man sie gewähren? Soll man Bin Laden sein Andalusien zurückgeben, dessen Verlust für die"arabische Welt" er so sehr beklagt?
>Ich hoffe, nicht.
Zurückgeben wäre eine aktive Kapitulation, demographisch verlieren wäre die Realität. Und zwar nicht nur Andalusien.
Ich denke, unsere Zielvorstellung von freiheitlicher, westeuropäischer, traditionsgestärkter Bürgerlichkeit ist durch deren politisches Versagen korrumpiert und hat als Vorbild ausgedient. Außerdem gibt es sie nicht mehr, sie wurde durch die Multiunkultur ersetzt.
Der Gringo-Gegenentwurf der geheiligten Primitivität und Perversität noch stärker.
Da entsteht ein Vakuum.
Die treibenden Kräfte hinter dem Kommunismus sind nicht verschwunden, sondern haben neue Karten ins Spiel gebracht, um abzulenken. Sie haben das Ziel des Internationalismus (auf der Welt entkommt niemand mehr) und die Abschaffung nationaler Eigenständigkeiten immer noch im Auge, aber statt des bösen Bolschewiken ist das jetzt der freundliche Onkel vom Großkonzern auf der Bühne.
Ich sehe das mit einem lachenden und einem weinenden Auge, denn Großkonzerne sind die einzige und letzte Bastion, die dem politisch-verblendeten Wahnsinn Einhalt gebieten kann durch reine Macht.
Andererseits kann sich ein Land nicht mehr gegen solche übergeordneten Interessen abschotten, was ich für verhängnisvoll halte.
Ich bin auf die ganze Idee nur deswegen gekommen, weil ich mir Gedanken machte, wohin ich auswandern könnte, wenn auch die Schweiz in den EU-Irrsinnsbrei fiele.
Und kam darauf, daß es praktisch keine Alternativen mehr gibt auf dieser Welt, weil alles gleichgemacht wurde.
Beste Grüße vom Baldur

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