- Archäologisches Rätsel: Die Rodgau-Landwehr. - Zandow, 14.10.2004, 17:39
- Re: Alexanderlied des Pfaffen Lambrecht (12. Jh.) - Gruß! (o.Text) - dottore, 14.10.2004, 18:24
- Re: Archäologisches Rätsel: Die Rodgau-Landwehr. - JoBar, 14.10.2004, 19:07
- Re: Archäologisches.. Ist schon eine mühsame Geschichte - JoBar, 14.10.2004, 21:29
- Re: Nöö, ganz simpel - dottore, 14.10.2004, 22:36
- Re: kirchliches Geschäftsmodell -- Hast Du dazu Literatur-Hinweise? - JoBar, 17.10.2004, 15:57
- Re: Das Thema"Pfründe(n)" ist mit tausenderlei Literatur belegt - dottore, 17.10.2004, 18:04
- "Pfründe" - wie stehts mit Konkordaten und Metastasen, äh, Gesandten, und KiSt? - Baldur der Ketzer, 17.10.2004, 19:42
- Re: Das Thema"Pfründe(n)" ist mit tausenderlei Literatur belegt - dottore, 17.10.2004, 18:04
- Re: kirchliches Geschäftsmodell -- Hast Du dazu Literatur-Hinweise? - JoBar, 17.10.2004, 15:57
- Re: Nöö, ganz simpel - dottore, 14.10.2004, 22:36
- Re: Archäologisches.. Ist schon eine mühsame Geschichte - JoBar, 14.10.2004, 21:29
- Re: Text-Beleg zur U (förmigen)"Burg" hier: - dottore, 14.10.2004, 19:09
Re: Nöö, ganz simpel
-->>Nach dem überfliegen der Dissertation sage ich mal:
>Es ist schon ziemlich keck jedem Historiker / mittelalterlichen (Schreib-)Mönch einfach nur pure Fälschungs-Absicht zu unterstellen.
>Klar kann/sind sie oft auf dem Holzweg, aber immer nur einfach aus böser Absicht?
Jau! Keine"böse" Absicht. Nur einfach das kirchliche Geschäftsmodell.
Unterstellst Du Siemens"böse" Absichten? Ziel von Siemens = Gewinn ---> max!
Ein Abt war nicht"irgendwer". Er musste sich z.T. für hohe Summen in diese Position einkaufen. Also? Also: Gewinn ---> max!
Von den höheren Herren (Bischof usw.) ganz abgesehen. Schau Dir doch bloß mal die Geschichte Salzburgs an. Text:"Am 10. Dezember 1800 floh Colloredo entgültig aus Salzburg, nicht ohne sich selbst eine hohe Abfindung zu genehmigen. 1812 starb er in Wien. Colloredo war der letzte Fürsterzbischof von Salzburg, der zugleich Landesherr war." (Ein Nachkomme war in meiner Schule).
Oder weiter zurück, der Kollege Lang von Wellenburg, ein Machtmensch wie er im Buche steht:
"Ende 1506 war er aber jedenfalls so wohlhabend, dass er König Maximilian 40.000 Gulden zur Verfügung stellen konnte. Dafür erhielt er unter Vorbehalt der landesfürstlichen Oberhoheit und jenem der Wiedereinlösung die Gerichtsherrschaft Kitzbühel.
Für weitere Leihen bekam er als Pfand die Herrschaft Osterwitz in Kärnten und die Stadtsteuer von Augsburg.
Im Jahre 1510 erlangte er die Dompropstei Konstanz. Am 10.März 1511 wurde er von Papst Julius II. zum Kardinal erhoben - ein weiterer Meilenstein in seiner außergewöhnlichen Laufbahn.
Mit 5.September 1512 anerkannte ihn der Papst auch als Bischof von Cartagena in Spanien. Das Erzbistum Salzburg gehörte in dieser Zeit zu den vornehmsten [= holte die meiste Kohle] Bischofssitzen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Salzburg war damals das wichtigste und auch reichste [eben!] Bistum Süddeutschlands.
Vor allem war damit auch eine weitere Würde verbunden, nämlich jene des Legatus natus. Natürlich waren auch die Bodenschätze und die geografische Lage von Bedeutung. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich Lang um keine Würde so bemühte wie um die des Erzbischofs von Salzburg. Mit Bulle vom 5.April 1512 ernannte Papst Julius II. über Fürsprache Maximilians ihn dann auch zum Koadjutor des Salzburger Erzbischofs Leonhard von Keutschach mit dem Recht der Nachfolge.
Kardinal Matthäus Lang hielt am 23. September 1519 Einzug; erst ab Februar 1522 sollte seine eigentliche Regierung in Salzburg beginnen, da er zuvor noch häufig abwesend war.
Spannungen zwischen der Bürgerschaft und dem Erzbischof führten im Jahre 1523 zu einer militärischen Auseinandersetzung, die Lang für sich entscheiden konnte. Die unblutig verlaufene Auseinandersetzung wurde als „Lateinischer Krieg“ bezeichnet. Folge der Niederlage war, dass die Vertreter der Stadt schriftlich auf alle strittigen Rechte verzichten und den Erzbischof ohne Einschränkung als Stadtherrn anerkennen mussten sowie ein Zwangsdarlehen von 4.000 Gulden zur Bedeckung der Kosten für die Söldner zu gewähren hatten. Energische Maßnahmen, wie etwa die Salzburger Stadt- und Polizeiordnung, ein Religionsmandat, Visitationen und vieles mehr folgten. Das Ende der bürgerlichen Freiheiten war gekommen...."
Jööööö - die armen Salzburger... Was wird sich R.Deutsch barmen!
Selbst die"Kaiserwürde" war eine Investition. Die Vorfinanzierung erledigten die"Kapitalisten", von Bardi & Peruzzi (England) bis zu Karl V. (Fugger, Welser).
Wir denken viel zu viel in Kategorien des"moderen" (altruistischen - *LOL* total!) Staates (was er sowieso nicht ist, vgl. Eichels 12-Mille-Pension p.m.).
Es ging und geht in Sachen"Macht" (Regierung usw.) immer nur um eins: Geld!
Fulda hat z.B. durch Mönch Eberhard ein Liegenschafts-("Schenkungs-" wie putzig!)-Verzeichnis ("Codex Eberhardi") anfertigen lassen (12. Jh.). Na wehe, wenn der Eberhard was ausgelassen hätte! Deshalb erschienen dort Immobilien, die entweder nie zu Fulda gehört haben können oder deren"Eigentümerschaft" eines anderen von F. bestritten wurde.
Der"Mönch" hat Rechte ("EÃgentum") & entsprechende Pfründe (= leistungsloses Einkommen) nachzuweisen bzw. plausibel zu machen - sonst nix!
Gruß!

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