- Deutsche Baubranche: Nummer Drei schluckte Nummer Fünf - kizkalesi, 20.10.2004, 08:30
Deutsche Baubranche: Nummer Drei schluckte Nummer Fünf
--><fonts size="5">Walter Bau übernahm Züblin </font>
Walter-Aktie legte gut zu
Zusammenschluß soll im zweiten
Quartal 2005 abgeschlossen sein
Geradezu euphorisch habe die Börse am Dienstag auf Übernahmepläne in der deutschen Baubranche reagiert: Um bis zu 30 Prozent stieg der Kurs der Augsburger Walter Bau AG, die die Mehrheit an Ed. Züblin in Stuttgart übernehmen will. Walter habe ankündigt, seine Beteiligung um weitere 42,7 Prozent aufzustocken, womit die bisherige Nummer drei am deutschen Markt auf 92 Prozent der bisherigen Nummer fünf käme. Die Gesamtleistung von über vier Mrd. Euro bringe die neue Gesellschaft näher an die beiden Marktführer heran. Hochtief erzielt eine Leistung von rund 11,5 Mrd. Euro, Bilfinger Berger kommt auf rund 5,2 Mrd. Euro.
Neuer Vorstandsvorsitzender soll der bisherige Züblin-Chef Manfred Nußbaumer werden. Der Chef-Posten bei Walter wäre seit dem Unfalltod des früheren Walter-Bau-Vorstandsvorsitzenden Wolf E. Fitzner im Mai unbesetzt. Im zweiten Quartal des nächsten Jahres dürfte das neue Unternehmen stehen, kündigte Nußbaumer gegenüber der Presse an. Möglicherweise würde der Konzern, der bisher"Walter Bau AG vereinigt mit Dywidag" heiße, dann auch seinen Namen überarbeiten. Die Marke Züblin solle auf jeden Fall für Spezialangebote erhalten bleiben.
Mit dem Kaufangebot habe Walter Bau eine bemerkenswerte Kehrtwende vollzogen. Jahrelang habe die Gesellschaft ihre Züblin-Beteiligung abstoßen wollen - aber niemand hätte kaufen wollen. Seit Anfang dieses Jahres hätten man sich auch mit der anderen Option beschäftigt, habe"Big Boß" Roy Walter erklärt. Über den Preis, den die Züblin-Alteigentümerfamilie Lenz kassiert habe, wurde Stillschweigen vereinbart.
Beide Partner ergänzten sich nach Worten Nußbaumers (plötzlich) bestens.
Wachsen wolle der Konzern in den neuen EU-Staaten Süd- und Südosteuropas, wo Infrastrukturaufträgen winkten, sowie im Mittleren Osten. Bis 2008 solle der Auslandsanteil am Umsatz bei 30 Prozent liegen - heute betrage er bei Walter rund 30 Prozent und bei Züblin nach einer Reduzierung in den vergangenen Jahren noch 18 Prozent. Deutliche Umsatzsteigerungen erwarte Nußbaumer jedoch in den kommenden Jahren nicht. Der designierte Chef habe aber bereits einen weiteren Personalabbau angekündigt, der sich aber in sehr engen Grenzen halte. Details könne man frühestens in ein oder zwei Monaten nennen.

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