- Was die Muse des Einen, ist die Uhse des Kleinen - Baldur der Ketzer, 05.12.2000, 23:56
- hey schön - vor allem der letzte absatz -danke! - lentas, 06.12.2000, 00:09
- Re: Was die Muse des Einen, ist die Uhse des Kleinen /Herrlich! Wirklich toll! - JüKü, 06.12.2000, 00:16
- Spitze Gedicht, Baldur! (owT) - Sascha, 06.12.2000, 00:36
- Große Klasse, Baldur! - BossCube, 06.12.2000, 09:36
Was die Muse des Einen, ist die Uhse des Kleinen
Hallo, Leute.
manch langer Tag ging stets vorbei,
mit müden Blick aufs Einerlei.
Des Alltags Last kann lästig sein,
wenns monoton wird, aus und ein.
So ist am morgen in der Frühe,
es wirklich keine große Mühe,
beim Jürgen Küßner reinzusehen,
wie denn die Aussichten so stehn.
Das erste Ding am Morgen sollte,
wie es der Bankdirektor gerne wollte,
ein Blick sein auf´s Protefolio-
manchmal ists so, machmal nur so.
Der Ticker läuft auf En-Te-Vau,
ein Kurs geht rauf, na so was, schau,
ein Kurs geht runter, so was blödes,
ein weitrer bleibt, es ist was ödes.
Recht komisch ist schon diese Presse,
reißt auf derweil die große Fresse,
wenn etwas sei im Lande möglich,
die Presse weiß es schon, ´s ist unsäglich.
Ob Wahrheit hier, ob Dichtung da,
der Zweck, er paßt, das Lob ist nah,
was int´ressiert die Wahrheit schon,
wichtig ist der Monatslohn!
Je weiter gräbt man dann im Schmutze
je schlimmer wird es, und die Chuzpe
so mancher Zeitgenossen, wehe,
ist unglaublich eigennützig, aus der Nähe.
Ich weiss, warum der Wunsch ist heftig,
das Internet, es wird zu kräftig,
hat jemand Schmutz am Hintern an,
ein paar links weiter, ist man dran!
Mir scheint, als wolle gar so mancher,
suchen nach dem Rettungsanker,
der ihn und auch die Seine´,
bringen soll ins Persil-Reine.
Man frägt sich schon seit Jahren,
wie kommt´s, daß das Gebaren,
von einigen derweil im Lamde,
ist so erfolgreich, ganz am Rande.
Aus gleicher Schule kamen sie,
klüger als wir waren sie nie,
es muß doch irgendetwas sein,
warum die groß, und wir sind klein.
Ist es die Freundschaft mit den Großen,
ist es die Farbe derer Hosen,
ist es das B-Plus-Vitamin,
ist es egal was, es sei dahin.
Ich denke, nicht ein jedermann,
bringt es fertig, dann und wann,
auf großer Welle mitzureiten,
und die Kleinen reinzureiten.
So mancher hat es richtig satt,
doch ist vom Mahnen er schon platt,
die Spötter werden niemals müd,
der Ton im Ganzen, der ist rüd.
Es ist wohl keinem zu verdenken,
wenn er die Mahnung sich will schenken.
Wer will noch mal, wer hat noch nicht,
wers wissen will, der ist erpicht.
Solange ein paar aufrecht stehn,
so lang wirds uns nicht schlecht ergehn,
doch fürcht ich, daß ein paar Gesellen,
wie der Koloss von Rhodos bellen.
Kurz vor dem Fall, die Klappe auf,
die Meinung raus, die Kurse nauf,
die Höh da oben, die ist kräftig,
der Aufprall der folgt, ja der ist kräftig.
Was mich bewegt, das ist die Frag,
wer wird noch denken an die Plag,
wenn man mal anno dazumal,
sich wird erinnern an die Qual.
Niemand, der es wissen wollte,
das war alt wie Witwe Bolte,
nein, es war ne neue Zeit,
jeder war allzeit bereit.
Nur, die großen Zocks warn selten,
selten warn auch sehr die Helden,
heut ganz oben, dann ganz unten,
groß warn bald die gröbsten Wunden.
Wer ehrlich war die ganze Zeit,
den hat bestimmt nie was gereut.
Wer schlabberte am großen Kübel,
dem wurd auch schlecht, es werd ihm übel!!!
Wir werden es bestimmt bald sehn,
es braucht dazu nicht Elf´, noch Feen,
wir selber werden bald erkennen,
die Jungs und Männer meist beim Flennen.
Ich hätte vorher nie gedacht,
wie weit kann gehn die Niedertracht,
scheinbar gibts keine Grenzen ´für,
doch sind wir Mensch und noch nicht Tier.
Der Baldur ist ein Dummian,
er will nicht sehn, was echt steht an,
doch fühlt er sich recht wohl im Bunde
von einer ungeknecht´gen Runde.
Wenn auch die Welt würd untergehn,
wenn auch kein Ende man würd sehn,
so sollte man doch auch noch heute,
ein Apfelbäumchen pflanzen, Leute.
Ich tu das schon seit kurzer Zeit,
hat mich gefreut, noch nie gereut,
es oute sich im Mann das Schwein,
und zeig sich auch das edle Sein!
Die Spreu vom Weizen, Perle und Sau,
der Krug und der Brunnen, der Eitle, der Pfau,
wir alle gehn zwanghaft den Weg immer weiter -
es liegt an uns, ob traurig, ob heiter!
H E L A U!!! hä - häääääääääääää
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