- Deutsche konzentrieren sich zu stark auf China und vernachlässigen andere Lände - JoBar, 27.10.2004, 20:19
Deutsche konzentrieren sich zu stark auf China und vernachlässigen andere Lände
-->Donnerstag, 28. Oktober 2004
Deutsche drohen Boom in Südostasien zu verpassen
Unternehmen konzentrieren sich zu stark auf China und vernachlässigen andere Länder der Region
Willi Germund
BANGKOK, 27. Oktober. Paul Strunk blickt von seinem Büro im Hochhaus des Empire Tower über ganz Bangkok."Schauen Sie", sagt der Hauptgeschäftsführer der Thai-Deutschen Handelskammer, und zeigt auf die Bauarbeiten an den Hochhäusern, die eins ums andere errichtet werden. Bangkok sei wieder eine boomende Stadt. Aber die deutsche Wirtschaft habe das noch nicht erkannt. Sagt Strunk.
Wenige Wochen bevor am 18. November die Asien-Pazifik-Konferenz der deutschen Wirtschaft in Thailands Hauptstadt Bangkok stattfinden soll, bemängeln Fachleute das mangelnde Interesse an der Wachstumsregion."Die Konzentration der deutschen Wirtschaft auf China hält an", hat Handelskammer-Ã-konom Stefan Bürkle analysiert. Sein Chef Strunk wird deutlicher:"Die deutsche Wirtschaft hat die Bedingungen für den Ausbau der Geschäftsbeziehungen zu China gut genutzt. Das Interesse an Südostasien aber ist zurückgegangen."
Freihandel nur auf dem Papier
Das Beispiel Thailand, neben China das asiatische Land mit dem stärksten Wachstum, verdeutlicht die Entwicklung besonders anschaulich: Deutsche Direktinvestitionen schrumpften von zwei Prozent aller Auslandsinvestitionen binnen eines Jahres auf kümmerliche 0,2 Prozent im Jahr 2003. Gleichzeitig stiegen die Investitionen der Europäischen Union in China um 53 Prozent, aus den USA floss 121 Prozent mehr Geld. Selbst Indien investiert in Thailand stärker als Deutschland.
Ganze 13 Prozent des deutschen Außenhandels und nur sieben Prozent aller deutschen Direktinvestitionen gehen in den Asien-Pazifik-Raum. Dabei müsste jedem Manager, der sein Geschäft versteht, angesichts der Entwicklung der vergangenen beiden Jahre der Mund wässrig werden."Das Wachstum ist hier", sagt ein Diplomat,"nur in zweiter Linie in den USA und nur in dritter Linie in Europa."
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Artikel http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/wirtschaft/389981.html
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