- Bundeshaushalts 2005 - Wissenswertes - Popeye, 30.10.2004, 13:00
- Re: ergänzend dazu - und zur Erinnerung: ein kurzer Blick zurück - Ghandi, 30.10.2004, 19:32
- Re: @ Elli - Dieser Beitrag sollte in die Sammlung - insbes. das P.S. (o.Text) - André, 31.10.2004, 17:01
- Re: @ Elli - Dieser Beitrag sollte in die Sammlung / OK (o.Text) - - Elli -, 31.10.2004, 17:11
- Martin/Lüftl-Theorem - Zandow, 01.11.2004, 15:18
- Re: Martin/Lüftl-Theorem - Zandow - nereus, 01.11.2004, 16:20
- Eig'ner Herd ist Goldes wert! - Zandow, 01.11.2004, 16:30
- Eig'ner Herd ist Goldes wert! - Zandow, 01.11.2004, 16:30
- Re: Eig'ner Herd ist Goldes wert! - Zandow - nereus, 01.11.2004, 18:30
- Japan und die Göltzschtalbrücke - Zandow, 02.11.2004, 14:39
- @nereus: japanische Frühindikatoren - Zandow, 05.11.2004, 14:21
- Re: japanische Frühindikatoren und dort gefühltes Empfinden - Baldur der Ketzer, 05.11.2004, 14:51
- Re: @nereus: japanische Frühindikatoren - zandow - nereus, 05.11.2004, 15:51
- Re: Eig'ner Herd ist Goldes wert! - Zandow - nereus, 01.11.2004, 18:30
- Re: Martin/Lüftl-Theorem - nereus - bernor, 01.11.2004, 18:32
- Re: Martin/Lüftl-Theorem - Zandow - nereus, 01.11.2004, 16:20
Re: ergänzend dazu - und zur Erinnerung: ein kurzer Blick zurück
-->Hi Popeye,
warum bist du gegenüber den Aussagen des Herrn E. nur so überaus skeptisch?
Tust gerade so, als ob in der Handlungsweise dieses Herrn ein altbekanntes
Muster sichtbar würde, das sich wie ein roter Faden durch die Geschichte
bis in die Gegenwart erstreckt... ;-)
___
ARD PANORAMA vom 18.4.2002
(gekürzte Fassung)
Hans Eichel: (Bundesfinanzminister)
"Da tickt eine Zeitbombe, und das heißt, wir haben durch Schulden in der
Vergangenheit einen Großteil unserer Zukunft verfrühstückt. Und deswegen
können wir so nicht weitermachen."
Hans Eichel: (Bundesfinanzminister)
"Das machen wir jetzt seit über dreißig Jahren, zahlen auch nichts
zurück. Wenn ein Kredit fällig wird, wird ein neuer aufgenommen, um den
alten abzulösen."
Kommentar:
Die Chronik der Schuldenmacher:
1971. Der letzte Aufstand der Anständigen. Bundesfinanzminister Möller
tritt zurück. Der Grund: In zwei Amtsjahren ganze drei Milliarden Euro
neue Schulden. Der Neue hält es nur ein Jahr aus. Karl Schiller sagte
damals, er könne keine Politik machen unter dem Motto"Nach mir die
Sintflut". Rücktritt wegen zwei Milliarden Neuverschuldung.
1972. Der Nachfolger hatte weniger Skrupel: Finanzminister Helmut
Schmidt machte fünf Milliarden Euro Schulden - und wurde Kanzler. Die
Gesamtschulden von Bund, Ländern und Gemeinden damals: 91 Milliarden
Euro.
1974. Mit ihm ging die Schuldenparty richtig los: Hans Apel. Sorglos und
unbekümmert der Aufbruch in den Schuldenstaat. Finanzminister Apels
Bilanz nach vier Jahren: 33,5 Milliarden Euro Neuverschuldung.
1978. Hans Matthöfer, der nächste Finanzminister, sorgt für noch
verrücktere Schuldenrekorde. 56 Milliarden Euro Miese. Sein Kanzler:
Helmut Schmidt. Und die CDU versprach, alles besser zu machen
Wahlspot:
"Lassen Sie uns den SPD-Staat stoppen."
0-Ton Gerhard Stoltenberg:
"Mit der hemmungslosen Schuldenmacherei der Regierung Schmidt/Genscher
kann es so nicht weitergehen."
Kommentar:
CDU-Wahlsieg: Stoltenberg war nun selbst Kassenwart. Vorher große Worte
und dann doch wieder neue Schulden: 75 Milliarden.
1989. Theo Waigel und die deutsche Einheit - natürlich kreditfinanziert.
Die Schulden explodierten: Waigels Horrorbilanz: 428 Milliarden Euro
neue Schulden.
1998 standen Bund, Länder und Gemeinden mit über 1,1 Billionen Euro in
der Kreide. Heute sind es schon wieder 100 Milliarden mehr. Und auch in
diesem Jahr macht Hans Eichel wieder neue Schulden: rund 21 Milliarden
Euro nur für den Bundeshaushalt.
...
Kommentar:
Ordentlich und flexibel in die Pleite. Viel Zeit bleibt Eichel nicht, um
die Wende noch zu schaffen. Denn so bankrott ist der Staat: 752
Milliarden Euro hat sich allein der Bund seit 1980 geliehen. Das Geld
wurde komplett gefressen von den 903 Milliarden Euro Zinsen, die er für
diese Kredite zahlen musste.
0-Ton Wolfgang Kitterer:
(Schuldenexperte Universität Köln)
"Die Schulden werden immer höher sein, auf Dauer, als das, was man sich
durch Kredite erkauft hat. Das heißt, es ist ja jetzt auch schon
festzustellen, dass die Defizite, die man macht, auf Dauer nicht
ausreichen können, um die Zinslast abzudecken. Was bedeutet das
wiederum? Dass man zusätzliche Zinslasten wiederum über Steuern
finanzieren muss. Also resultiert aus der Staatsverschuldung letztlich
nur eine höhere Steuerlast. Man hat niemandem etwas Gutes getan, es sei
denn den Wertpapierhaltern."
...
Hans Eichel:
"Wir setzen alles daran. Alles, was wir tun können, tun wir. Was Sie nie
im Griff haben, ist die Weltkonjunkturentwicklung. Wenn es eine große
Rezession gibt, sieht natürlich die Welt anders aus."
Kommentar.
Der Schuldenuhr ist die Konjunktur egal, sie tickt unerbittlich weiter.
0-Ton Friedrich Halstenberg:
(ehem. Finanzminister NRW)
"Es ist auch durchaus möglich, dass wir unsere Staatsfinanzen ganz zu
Grund richten. Noch ein, zwei Jahrzehnte weiter in dieser Musik, dann
gibt es einen anderen Staat."
________
Alles wird gut.
Schönes Wo-Ende!
G.

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