- Die kommende Deflation? Die Rezession als Chance der Regeneration - TheRaven, 04.11.2004, 11:38
- Re: Die kommende Deflation? Die Rezession als Chance der Regeneration - Elmarion, 04.11.2004, 11:55
- Re: Die kommende Deflation? Die Rezession als Chance der Regeneration - TheRaven, 04.11.2004, 12:15
- Re: Die kommende Deflation? Die Rezession als Chance der Regeneration - CRASH_GURU, 04.11.2004, 12:08
- Re: Die kommende Deflation? Die Rezession als Chance der Regeneration - Elmarion, 04.11.2004, 11:55
Re: Die kommende Deflation? Die Rezession als Chance der Regeneration
-->sorry, der kommt bei der nächsten Aktualisierung.
Hier schon mal vorab
Die kommende Deflation?
Die Rezession als Chance der Regeneration
von Eberhard Hamer
Eine fünfzigjährige Wachstumsphase hat vor allem in Deutschland den Blick dafür getrübt, dass ein ständiger wirtschaftlicher Aufschwung keineswegs normal und international nicht einmal üblich ist, dass Rezessionen nach jedem konjunkturellen Aufschwung sogar nötig sind, um Fehlentwicklungen (Überkapazitäten, Inflation) wieder zu korrigieren. Umso notwendiger ist eine solche Korrektur nach einer Scheinblüte, wie den „goldenen Zwanzigern" oder den „goldenen Neunzigern". Korrekturen sind überfällig, viel härter nötig als sie eine normale Rezession mit sich brächte.
Wenn jedoch die Politik nicht in der Lage ist, die notwendigen Korrekturen politisch durchzuführen, muss und wird der Markt mit einer Rezession Zwangskorrekturen in ebenso großem Ausmaß erzwingen, wie vorher in der Scheinblüte Fehlentwicklungen aufgebaut wurden. Wie die Diskussionen um die Agenda 2010 zeigte, ist weder bei der Politik, noch in der Wirtschaft, noch in der Bevölkerung die Zwangslage klar, in der wir stecken und in welch drastische Korrekturen unvermeidlich sind. Alle Meinungsmacher vermeiden sorgfältig, die Menschen auf die Krise vorzubereiten, weil dies rein psychologisch die Krise beschleunigen würde. Stattdessen reden Politiker, Wirtschaftsverbände und -institute bei jeder Gelegenheit von Anzeichen eines neuen Aufschwungs und positiven Signalen für neues Wachstum.
Durch Fehlentwicklungen zur Krise
Bevor es zu spät ist, sollten alle Unternehmer und Vermögensbesitzer die Lage real einschätzen: Wir sind im Beginn der großen zweiten Weltwirtschaftskrise, deren erstes Drittel mit dem Börsensturz begonnen hat, und die sich dann mit der Banken- und Finanzkrise fortsetzen und zur realwirtschaftlichen Krise ausweiten dürfte. Der Korrekturbedarf ist einfach zu stark:
- Die Finanzwerte in der Welt haben sich in den letzten 30 Jahren vervierzigfacht, die dagegen stehenden Realwerte nur vervierfacht. Selbst unter Berücksichtigung der Inflationstendenzen besteht ein riesiger, ungedeckter Finanzballon, der wieder korrigiert werden muss.
- Die Freiheit von Bürgern und vor allem Unternehmern ist in 50 Friedens- und Wachstumsjahren im korporativen System durch ein Geflecht untereinander verwobener Verbandsinteressen so zementiert, dass
x Unternehmer mehr als 1000 Stunden pro Jahr kostenlose Bürokratiearbeiten leisten müssen, um das Geflecht der bürokratisierten öffentlichen Interessen zu befriedigen,
x ein Handwerker heute mit legaler Arbeit den Nettoertrag von vier eigenen Arbeitsstunden braucht, um die Bruttokosten einer Arbeitsstunde eines gleichen Kollegen für sich selbst bezahlen zu können,
x ein rasant wachsender Schwarzarbeitssektor bereits mehr als 20 % der Wirtschaft ergriffen hat und wie bei allen Verwaltungswirtschaften gleichsam das marktwirtschaftliche Ventil aus Überreglementierungen und Überbesteuerungen darstellt.
- Mit falschen Umlagesystemen konstruierte Sozialsysteme haben jahrzehntelang Familienstrukturen insbesondere mit Kindern diskriminiert, die Kinderlosigkeit dagegen bevorzugt und sogar mit Doppelrenten honoriert, so dass der Zusammenbruch dieser Sozialsysteme infolge der provozierten Bevölkerungsstrukturentwicklung zwangsläufig war.
- Zusätzlich hat Deutschland mehr als 10 Mio. Ausländer ins Land gelassen, von denen die Mehrzahl arme Analphabeten sind, die schon in ihrer Heimat keine Chance hatten, bei uns dagegen lebenslange Versorgungsgarantie bekommen. Die Ausländer tragen krass unterproportional zum Steueraufkommen bei (ca. 1%), beanspruchen soziale Leistungen aber etwa doppelt überproportional und lasten durch ihre Anträge die Verwaltungsgerichte in großem Maßstab aus.
- Vom Arbeitsertrag eines Produktiven müssen inzwischen drei Bürger leben, obwohl nur ein Drittel der Bevölkerung eigene Kinder hat, davon wiederum nur 6 % mehr als zwei Kinder. Rund zwei Drittel der Haushalte sind Single- bzw. „Dinkie“-Haushalte, die sich für ihre Zukunfts- und Alterssicherung auf die Kinder der Minderheit stützen.
- Hinzu kommt in fast allen Ländern eine progressive Staatsverschuldung, die von den politischen Schuldenmachern nicht mehr beherrscht wird. Entgegen der amtlichen Schönrederei sind diese Auswüchse wirtschaftlich einfach nicht fortsetzbar, müssen korrigiert werden.
Unabhängige Studie widerlegt Zweckoptimismus
Mehr als 40 Wissenschaftler und Praktiker haben sich deshalb im Mittelstandsinstitut Hannover Gedanken gemacht, ob, wann und wie die große Marktkorrektur kommen könnte und welche Folgen dies in den einzelnen gesellschaftlichen Bereichen für Staat, Wirtschaft und Gesellschaft und jeden Einzelnen von uns haben würde, aber auch, was man vor dem Crash, während des Crashs und danach tun könnte, um die Folgen zu mildern. In dem Buch „Was passiert, wenn der Crash kommt?“ (Olzog Verlag) werden deshalb Ratschläge für richtiges Verhalten in den einzelnen Krisenphasen gegeben.
Jede Weltwirtschaftskrise hat bisher mit einem Aktiencrash begonnen. Nach ein bis zwei Jahren führte dieser zum Banken- und Finanzcrash. Dann erst mündete die Entwicklung im Realcrash mit Massenzusammenbrüchen von Unternehmen, Massenentlassungen, Massenarbeitslosigkeit, Zusammenbruch der Sozialsysteme und Sozialfinanzierung und dramatischer Verschlankung der überfetteten öffentlichen Institutionen.
In der Studie wurden diese Rezessionsfolgen anhand der internationalen Beispiele und der letzten Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre als möglicherweise wiederkehrendes Szenario unterstellt, auf das sich Unternehmer und Vermögensbesitzer einstellen müssen. Wer deshalb Krisenmanagement betreibt, kommt besser durch die Krise als andere, die mit dieser Krise nicht rechnen oder zu spät darauf reagieren. Krisenmanagement ist nicht nur Schadensbegrenzung, sondern Überlebens- und Vermögenssicherung.
Beispiel: die letzte Weltwirtschaftskrise
In der letzten großen Weltwirtschaftskrise ist ein Viertel aller Betriebe zugrunde gegangen, und mehr als die Hälfte aller Vermögen ist verschwunden - vor allem von solchen Bürgern, welche der gesteuerten öffentlichen Meinung vertraut, mit der Krise nicht gerechnet und sich nicht darauf vorbereitet hatten.
Größter Verlierer jeder volkswirtschaftlichen Großkrise ist immer der Mittelstand gewesen, dessen Ersparnisse und Wertpapierbestände sich in Luft auflösten und dessen Betriebe am meisten gefährdet sind, weil der Staat mit Zwangsabgaben auf Kosten der Bevölkerung das Schlimmste für sich verhindern kann und die Großwirtschaft mit Hilfe ihrer strategischen Abteilungen die Krise viel rechtzeitiger erkennt und vorbereitet als der ahnungslose Mittelstand.
In der letzten Weltwirtschaftskrise hat deshalb in den USA das Großkapital seinen Anteil am Volksvermögen von 20 auf 34 % gesteigert, während 80 % der Amerikaner über keinerlei Ersparnisse mehr verfügten.
Wer also eine Rezession für möglich oder sogar für wirklich hält, sollte sich darauf vorbereiten. Am Aktienmarkt ist der erste Crash schon geschehen; für die übrigen Vermögenswerte und für Krisenmanagement in den Unternehmen dagegen ist es deshalb höchste Zeit.
Grundsätze privater Sicherungsstrategien
Wenn der größte Korrekturbedarf in der ungedeckten internationalen Finanzblase und insofern im gesamten Finanzbereich das größte Krisenpotential liegt, ist es für Inhaber von Finanzvermögen richtig, rechtzeitig in Sachwerte umzusteigen. Denn Geldwerte werden überproportional verlieren, nicht nur Aktien, sondern auch Anleihen und entsprechende Fonds.
Wenn aber weniger Geld verfügbar wird, können sich die Menschen hohe Mieten nicht mehr leisten, werden also die Mieterträge der Immobilien und damit auch deren Preise sinken. In der letzten Weltwirtschaftskrise haben sich die Immobilienpreise etwa halbiert. Das ist aber immer noch ein geringerer Verlust gegen 90 % Minus bei einem Aktiencrash. Gold hat dagegen in den großen Krisen immer Wertsteigerungen erzielt, Goldaktien solcher Gesellschaften, die nicht ihre Produktion schon jahrelang zu alten Preisen vorausverkauft (overhedged) haben, erwiesen sich als wenig anfällig.
Eine große Sicherheit bietet in der Krise schuldenfreies Wohneigentum. Wer keine Miete zu zahlen hat, kann bei geringer gewordenem Einkommen einen relativ besseren Lebensstandard halten als derjenige, welcher von seinem kleiner gewordenen Einkommen auch noch Miete zahlen muss.
Grundsätzlich kommt auch jeder besser durch eine Krise, der keine Schulden hat. Die Rückzahlung von Schulden ist daher immer eine wichtige Krisenvorsorge. Kann man die Schulden nicht zurückzahlen, sollte man bei den heutigen geringen Zinsen umschulden, zumindest auf fünf Jahre, damit während der Krise und bei wieder steigenden Zinsen die Kredite nicht von der Bank gekündigt werden können.
Einen Trost hat wohl auch diese vermutlich schwerste Nachkriegskrise: Auch sie wird nicht ewig dauern, vielleicht nur wenige Jahre, danach geht es wieder aufwärts. Wer die Ereignisse bis dahin durchgestanden hat, kann den nächsten Aufschwung wieder zum Erfolg nutzen. Und wer die Rezession ernstnimmt und sich vorbereitet, wird sie am ehesten überstehen.
Prof. Dr. Eberhard Hamer.
geb. 1932, Diplom-Volkswirt, Rechtsanwalt, Dr. rer. pol., Professor für Wirtschaft und Finanzpolitik in Bielefeld, wissenschaftlicher Leiter des Mittelstandsinstituts Niedersachsen, Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft Mittelstandsforschung, hat bisher 35 Bücher und ca. 1000 Aufsätze zur Mittelstands- und Verwaltungsökonomie veröffentlicht und wirkt auch als mittelstandspolitischer Gutachter für Bundes- und Landesregierungen sowie Beirat in mittelständischen Wirtschaftsverbänden.
>>Hallo meine Freunde,
>>kennt ihr schon"Die kommende Deflation? Die Rezession als Chance der Regeneration" von Eberhard Hamer.
>>Hier ein Ausschnitt, der Rest unter www.kontanzer-Kreis.de unter Publikationen Mittelstansinstitut.
>>Viele Grüße
>>F.T.
>>Eine fünfzigjährige Wachstumsphase hat vor allem in Deutschland den Blick dafür getrübt, dass ein ständiger wirtschaftlicher Aufschwung keineswegs normal und international nicht einmal üblich ist, dass Rezessionen nach jedem konjunkturellen Aufschwung sogar nötig sind, um Fehlentwicklungen (Überkapazitäten, Inflation) wieder zu korrigieren. Umso notwendiger ist eine solche Korrektur nach einer Scheinblüte, wie den „goldenen Zwanzigern" oder den „goldenen Neunzigern". Korrekturen sind überfällig, viel härter nötig als sie eine normale Rezession mit sich brächte.
>>Wenn jedoch die Politik nicht in der Lage ist, die notwendigen Korrekturen politisch durchzuführen, muss und wird der Markt mit einer Rezession Zwangskorrekturen in ebenso großem Ausmaß erzwingen, wie vorher in der Scheinblüte Fehlentwicklungen aufgebaut wurden. Wie die Diskussionen um die Agenda 2010 zeigte, ist weder bei der Politik, noch in der Wirtschaft, noch in der Bevölkerung die Zwangslage klar, in der wir stecken und in welch drastische Korrekturen unvermeidlich sind. Alle Meinungsmacher vermeiden sorgfältig, die Menschen auf die Krise vorzubereiten, weil dies rein psychologisch die Krise beschleunigen würde. Stattdessen reden Politiker, Wirtschaftsverbände und -institute bei jeder Gelegenheit von Anzeichen eines neuen Aufschwungs und positiven Signalen für neues Wachstum.
>den link finde ich so nicht!

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