- Schuften um jeden Preis = positive Entwicklung, meint die SZ - Elmarion, 06.11.2004, 21:32
- und die positive Entwicklung lautet: - offthspc, 06.11.2004, 22:00
- Re: Die andere Sicht - Christian, 06.11.2004, 22:54
- Re: Die andere Sicht - offthspc, 07.11.2004, 07:17
- Dann sei mal schön froh - Euklid, 07.11.2004, 09:41
- Re: Kriegsschäden sind gleichzeitig das Rezept, den Unmut abzuwürgen - Baldur der Ketzer, 07.11.2004, 13:58
- Re: Die andere Sicht - Christian, 06.11.2004, 22:54
- und die positive Entwicklung lautet: - offthspc, 06.11.2004, 22:00
Re: Die andere Sicht
-->Wenn schon die Hoffnung auf irgendwelche Verbesserungen als Motivation verkauft (Systempresse) werden muß...
Vorweg: Ich kann dieses ewige Nachplappern des Wortes"Systempresse" ehrlich gesagt nicht mehr hören. Halte ich für hohles Geblubber.
Familie, Freizeit und ähnliche veraltete Ideal tragen nichts zur Lebensqualität bei....
Da wiederum kommt es mir tatsächlich hoch. Deshalb hier eine kurze und knappe Stellungnahme.
Familie, Freizeit und ähnliche veraltete Ideale - was wirfts du das alles in einen Topf?
Familie hat mir der 40-Stunden-Woche nix zu tun in einer Single-Gesellschaft. Familien werden - wenn sie gegründet werden - doch fast nur noch von denjenigen gegründet, die ohnehin keine Perspektive in Karriere und Erfolg sehen. Traurig aber wahr: Die Familie ist in D schon lange kein Ideal mehr, sondern ein Klotz am Bein.
Freizeit spielt in der Tat die größte Rolle für die meisten Bewohner von D. Noch eher als der Beruf. Es ist doch eher so, dass man heut zu Tage einen Beruf ausübt, um sich die Freizeit zu finanzieren. Und das Einfamilienhaus (ohne Familie), den (auf Pump finanzierten) Zweitwagen, das kostspielige Hobby (oder mehrere davon), den (auf Pump finanzierten) Flachbildfernseher, die (auf Pump finanzierte) neue Küche, den (auf Pump finanzierten) Zweit- und Dritturlaub.
Diejenigen, die den Zweiten Weltkrieg noch erlebt haben sowie die so genannte Nachkriegsgeneration haben in den 50ern, 60ern, 70ern, 80ern und auch noch in den 90ern in Saus und Braus gelebt. Und sie haben ihren Nachkommen vorgelebt, wie immer schöner das Leben mit immer weniger Arbeit (und gleichzeitig immer mehr Geld) sein kann. Damit ist nun Schluss. Und die Pille muss erst einmal geschluckt werden. Wohl dem, der nicht bis ans Limit verschuldet ist.
Hinzu kommen Aspekte wie mangelndes Bewusstsein, was Bildung und Fortbildung angeht. Keinerlei Motivation auf breiter Front erkennbar (erschreckenderweise bei den wirklich jungen Menschen).
Wehe, wehe, wenn ich nur das Ende sehe...
Genau! Wenn die gegenwärtige Entwicklung nicht endlich verinnerlicht wird, dann sehe ich für die konsumgeile, freizeitsüchtige und arbeitsaverse Masse tatsächlich große Probleme.
Gruß, Christian

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