- Auf den Finanzmärkten herrsche pures Chaos:Neues Buch des Fraktal-Erfinders - kizkalesi, 07.11.2004, 09:30
- Re: Das wird immer wieder gern vergessen: - JoBar, 07.11.2004, 09:47
- Re: Das wird immer wieder gern vergessen: - MC Muffin, 07.11.2004, 12:01
- Re: Auf den Finanzmärkten herrsche pures Chaos:Neues Buch des Fraktal-Erfinders - sensortimecom, 07.11.2004, 09:50
- Re: Auf den Finanzmärkten herrsche pures Chaos:Neues Buch des Fraktal-Erfinders - stratege, 07.11.2004, 13:07
- Re: Auf den Finanzmärkten herrsche pures Chaos: Völlig falsch - ---Elli---, 07.11.2004, 13:31
- Kurzfrist-Voraussagen abzuleiten aus Kurzfrist-Charts: Schwierig bis unmöglich. - sensortimecom, 07.11.2004, 14:12
- Veränderung von system-immanenten Bedingungen verlangt komplexere Mathematik - sensortimecom, 07.11.2004, 18:14
- Kurzfrist-Voraussagen abzuleiten aus Kurzfrist-Charts: Schwierig bis unmöglich. - sensortimecom, 07.11.2004, 14:12
- Re: Das wird immer wieder gern vergessen: - JoBar, 07.11.2004, 09:47
Veränderung von system-immanenten Bedingungen verlangt komplexere Mathematik
-->
>>Weil du dich ganz offenbar nicht ernsthaft damit beschäftigt hast.
>>Gerade dort wo viele Marktteilnehmer beteiligt sind, wirken massenpsychologische Wellen, weil jeder schaut, was die anderen tun.
Hallo.
Ein bisschen habe ich mich damit inzwischen schon beschäftigt. Aber ich gebe zu dass ich noch kein Buch über Elliott-Waves intensiv studiert habe.
Was diese massenpsychologisch-bedingten Einflussgrößen auf den Chartverlauf betrifft, so gebe ich dir mal grundsätzlich recht. Im Normal- oder Idealfall - nehmen wir eine Börsenbeschaffenheit und -psychologie an wie z.B. anno 1960 - könnten wir mit der Analyse beinahe jeden Trend richtig interpretieren.
Anders heute: in dem Moment, wo Störgrößen auf den Plan treten, die den Chartverlauf nicht von außen beeinflussen, sondern von systemimmanenter Natur sind, wirds kritisch und kompliziert. Ich meine nicht, dass deshalb die Elliott-Waves-Methodik falsch wäre. Sie ist nur zu schwach. Du brauchst immer mehr neue mathematische Zusatzmodelle, um den Einfluss dieser Störgrößen zu berechnen, der systemimmanente Einfluss kriegt aber Eigendynamik und erzeugt wieder neue Störgrößen, deren Einfluss du wieder mit immer besseren und neuen zusätzliche mathematischen Modellen berechnen musst usw. usf. Im Grunde nach wird das wie bei einer Wettervorhersage, wo sich das KLIMA LAUFEND ÄNDERT. Wir sehen auch, mit welch ungeheuer komplexen mathematischen Modellen heutzutage die Hedge-Fonds arbeiten, um zu positiven Ergebnissen zu kommen. Warum wohl? Aus eben denselbem Grund. (Es gelingt ihnen dennoch immer weniger, und ich will zeigen, warum).
Versuchen wir es mit einem einfachen metaphorischen Beispiel (bitte nicht gleich lachen, aber es gibt im Moment keinen besseren Vergleich;-)
Nehmen wir an, eine RINDERHERDE trabt durch die Prärie. Sie ist schon jahrelang unterwegs, frisst sich satt, die Küher werden schwerer und schwerer, und sie läuft mal im Kreis wenn Nebel ist, nachts bleibt sie liegen, mal läuft sie wieder entlang bestimmter geografischer Punkte (Täler, Flüsse, Seen usw.) die sie in bestimmte Richtungen zwingen. Der Bewegungsverlauf und das Tempo, das die Herde nimmt, interessiert uns. Beides ist von der Topografie und von klimatischen und anderen bekannten Parametern abhängig, und weil wir diese ziemlich genau kennen und beschreiben können, so können wir auch den zeitlichen Verlauf ziemlich genau berechnen bzw. vorhersagen.
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Jetzt nehmen wir wie folgt an:
Der besagte Bewegungsverlauf der Rinder stellt den Chart-Verlauf eines BÃ-RSENWERTES dar.
Die Topografie (die geografischen Gegebenheiten) und die Umweltbedingungen etc., die den Kursverlauf determinieren, sind jene massenpsychologischen Parameter, die sich als Reaktion auf allerhand Ereignisse politischer oder ökonomischer Art ergeben.
[b]Das Gewicht, das sich die Rinder mit der Zeit anfressen, setzen wir gleich
mit der evolutiven Höherentwicklung der Börsen- und Spekulationsmodelle (Optionen, Derivate, Hedge-Fonds etc.) *(MAL)* Verbesserung der ChartAnalyse-und Interpretations-Techniken<b/>
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Jetzt passiert zu unserem Erstaunen mit der Zeit folgendes:
Wir haben lange Zeit die Bewegung der Herde genau vorhersagen können. Wir wussten, im Herbst hielt sie sich an diesem Fluss auf, im Frühjahr an jenem See. Wir kannten die Zyklen. Wir wussten, wo wir im Juni auf das Eintreffen der Leittiere zu warten hatten und so weiter...
Leider aber: Die Tiere wurden durch die Menge an Nahrungsaufnahme mehr und mehr, schwerer und schwerer. Mit der Zeit kam es (und auch, weil sie immer wieder dieselbe Route nahmen), dass sie TIEFE FURCHEN in den Boden STAMPFTEN.
Ja, noch schlimmer: Mit der Zeit kam das Grundwasser durch, und der Boden, auf dem sich die Tiere bewegten (und auch drauf weideten) wurde zunehmend MORASTIG.
Als die ersten Tiere bis zum Wamst einsanken, fielen andere drüber, der Rest geriet in Panik. Sie nahmen andere Bewegungsverläufe, als vorausberechnet; ja sogar völlig absurde, ungeahnte. Und so kam es, je schwerer und morastiger der Boden durch das Gewicht der Tiere wurde, dass der gesamte Kursverlauf, den die - jetzt bereits in Teile zerrissene - Herde macht, VÃ-LLIG CHAOTISCH und UNBERECHENBAR geworden ist...
Verstehst du jezt was ich meinte?
Viele Grüße
Erich B.

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