- @dottore: VW erhöht alle PKW- Preise um 0,7 Prozent - spieler, 11.11.2004, 11:28
- Re: @dottore: VW erhöht alle PKW- Preise um 0,7 Prozent - Euklid, 11.11.2004, 11:52
- @Euklid: Beobachtung am Rande - Yak, 11.11.2004, 13:44
- Re: @dottore: VW erhöht alle PKW- Preise um 0,7 Prozent - Sascha, 11.11.2004, 21:09
- Re: @dottore: VW erhöht alle PKW- Preise um 0,7 Prozent - MC Muffin, 11.11.2004, 23:02
- Re: @dottore: VW erhöht alle PKW- Preise um 0,7 Prozent - Euklid, 12.11.2004, 09:48
- Re: @dottore: VW erhöht alle PKW- Preise um 0,7 Prozent - MC Muffin, 11.11.2004, 23:02
- dottore glaubt eben an einen Credit-Crunch. - x Thomas, 11.11.2004, 13:33
- man muss ja nur mal überlegen, welche - Yak, 11.11.2004, 13:59
- Re: 9/11 für den Überwachungsstaat, Seuchenangst für die Inflation? - Baldur der Ketzer, 11.11.2004, 17:00
- Re: 9/11 für den Überwachungsstaat, Seuchenangst für die Inflation? - Elmarion, 11.11.2004, 19:48
- Re: 9/11 für den Überwachungsstaat, Seuchenangst für die Inflation? - Baldur der Ketzer, 11.11.2004, 17:00
- man muss ja nur mal überlegen, welche - Yak, 11.11.2004, 13:59
- Na und? Was sagt das über durchschnittlich realisierte Preise aus? - Taktiker, 11.11.2004, 14:41
- Dem Herrn sei Dank daß wir unseren Taktiker wieder haben;-)) - Euklid, 11.11.2004, 15:03
- Deine Freude läßt sich steigern... - Taktiker, 11.11.2004, 15:20
- Re: Deine Freude läßt sich steigern... - er ist wieder da - das ist aber schön - nereus, 12.11.2004, 10:04
- Deine Freude läßt sich steigern... - Taktiker, 11.11.2004, 15:20
- Re: Na und? Was sagt das über durchschnittlich realisierte Preise aus? - Elmarion, 11.11.2004, 20:41
- Re: Na und? Was sagt das über durchschnittlich realisierte Preise aus? - Bärentöter, 12.11.2004, 14:21
- Dem Herrn sei Dank daß wir unseren Taktiker wieder haben;-)) - Euklid, 11.11.2004, 15:03
- Re: Danke und senkt die Investitionen - dottore, 11.11.2004, 18:51
- Re: @dottore: VW erhöht alle PKW- Preise um 0,7 Prozent - Euklid, 11.11.2004, 11:52
Na und? Was sagt das über durchschnittlich realisierte Preise aus?
-->Einfache Sache:
Gehen wir von einer recht homogenen Preis-Nachfrage-Kurve aus (blaue Linie). Die meisten Umsätze werden im mittleren Preissegment gemacht.
Findet nun in diesem Bereich (Niedergang des Mittelstandes) ein Nachfrageeinbruch statt, so krachen die Margen ein, weil Umsatzrückgang stärker als Rückgang verkaufter/produzierter Einheiten: Siehe hellblaue Kurven und rote Kurve als Katastrophenzustand. Die verlorene Nachfrage dilutiert nun in Richtung niedrigerer Preise (Hartz IV läßt grüßen, Geiz ist geil), wo sie der Verkäufer/Hersteller wieder abholen kann. (Discounts, Rabatte)
Um den Ertragsverlust von 3 Neu-Hartzer-Autokäufern auszugleichen, muß man halt wenigstens EINEN treu-solventen Listenpreiskäufer (welcher nicht gern feilscht bzw. für ein paar Service-Draufgaben darauf verzichtet) ein paar Euros mehr abknöpfen. Den werden die 0,7% nicht kratzen, zumal er jetzt womöglich noch eine Schachtel VW-Pralinen ins neue Auto gelegt bekommt. Womöglich ist dieser Vollpreiszahler ja Nettozinsempfänger und lacht angesichts seiner 12%p.a.-Kapitalrendite über solche Preissteigerungen einen Ast. VW freut sich auch, kann es doch den durchschnittlich realisierten Preis beinahe halten.
Und während unsere Preis-/Nachfragekurve immer mehr eindellt und eine L-Form annimmt, streiten wir uns hier über Infla- oder Deflation. Und selbst wenn sie den Listenpreis um 10% anheben, die zusätzlichen Discounts real aber nur 2% betragen, sagt dies GAR NICHTS über den durchschnittl. realisierten Preis aus, denn dazu muß man wissen, in welchen Preisbereichen welche Umsätze stattfinden.
Evident ist einzig und allein, dass die Preisdifferenzierung immer weiter zunimmt. Man kann auch nicht sagen, dass der, welcher den Vollpreis zahlt, gelackmeiert ist. Denn er bekommt ja geldwerte (Wert ist relativ!) Service-Zugaben (Garantien, Schutzbriefe, etc.) dafür.
Die Kundschaft spaltet sich allerdings immer schärfer in extrem preis- oder extrem service-sensitive Exemplare. Klar ist, dass die Produzenten diesen Spagat nicht auf ewig fortsetzen können, denn jede Spreizung des Preisraumes muß dem Markt mit Service-Argumenten bzw. künstlichen Einschränkungen ("nur in roter Farbe") verfüttert werden, sonst driftet auch die hochpreisige Nachfrage nach unten ab ('Dilution'). Auch werden immer höhere Anforderungen an die Kundensegmentierung (Markteinschätzung) gestellt. Die Nachfrageprognosen werden somit anfälliger und Volumenmodelle gehen plötzlich in die Hose (z.B. neuer VW Golf).
Für die Infla-Defla-Diskussion: Wer service-/qualitätsorientiert ist, sieht steigende Preise. Wer eher preissensitiv ist, freut sich über Preise, die mit seinem Einkommen halbwegs mitfallen, ärgert sich aber wiederum, weil sein Einkommen stärker fällt. Wir sehen daher derzeit weder eine allgemeine Infla, noch eine allgemeine Defla. Alle Anlagestrategien, welche primär auf das Einfangen solcher Flationen abzielen, werden deshalb besonders mies ablaufen. Flucht in Sachwerte (Immos, Gold, etc.) ist genauso daneben wie Cash-Hortung.
Nicht Infla- oder Defla-Anlagestrategien sind OUT, sondern Anlagestrategien per sé!
Wer Patte machen will, soll qualitativ/serviceseitig minderwertige Leistung einkaufen und sie entsprechend veredeln. Also z.B. einen Becher Quark bei Lidl einkaufen (diese Woche schon wieder billiger),"Aloe Vera" draufpinseln und ihn als Bringservice in Villenvierteln für das Achtfache verkaufen. Für das Zehnfache gibts sogar den Service, den Becher bei Anlieferung zu öffnen. Für 10€ erhält die geliftete Hausfrau des Investmentbankers aus der Schloßallee sogar den original zertifizierten Aloe-Vera-Quarklöffel aus Metall mit positiv-schwingendem Magnetfeld. Den kauft man vorher im Zehntausenderpack für 3 cents in China ein.

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