- Zeit zu Handeln: In 7 1/2 Monaten arbeiten Eichel weitere 22 LĂ€nder zu - JoBar, 15.11.2004, 07:24
- Re: Zeit zu Handeln: In 7 1/2 Monaten arbeiten Eichel weitere 22 LĂ€nder zu - Euklid, 15.11.2004, 08:19
Zeit zu Handeln: In 7 1/2 Monaten arbeiten Eichel weitere 22 LĂ€nder zu
-->Von der neuen Zinsbesteuerung sind Schweizer und hier lebende AuslÀnder nicht betroffen
Mit der Zinsbesteuerung will die EU die Steuerhinterziehung in ihren MitgliedslÀndern bekÀmpfen. Die Schweiz hilft ihr dabei mit einer Zahlstellensteuer. Wer in der Schweiz lebt, ist davon nicht betroffen.
Steffen Klatt/BrĂŒssel
Das Parlament hat mit der Ratifizierung der bilateralen Abkommen begonnen. Dabei wird viel ĂŒber Schengen und Dublin gesprochen, wenig ĂŒber die Zinsbesteuerung. Dabei hat die Zinsbesteuerung zu den am meisten umstrittenen Themen der Bilateralen II gehört. Zwischenzeitlich drohte die EU sogar mit Sanktionen. Letztlich gelang es der Schweiz aber doch, das Bankgeheimnis zumindest bei den direkten Steuern zu sichern - und zwar indem sie erstmals eine Steuer zugunsten anderer LĂ€nder bzw. der EU erhebt.
ErgÀnzung zur Quellensteuer
Ab Juli nĂ€chsten Jahres wird eine Steuer auf Zinszahlungen erhoben, die an Einwohner der EU ausgerichtet werden. Diese Steuer beginnt mit 15 Prozent und steigt bis 2011 auf 35 Prozent. Die ErtrĂ€ge werden zu drei Vierteln an die WohnsitzlĂ€nder der Steuerpflichtigen ĂŒberwiesen. Die neue Steuer erfasst nur die Zinszahlungen, die nicht bereits der Quellensteuer unterliegen. Denn unabhĂ€ngig vom Wohnsitz des Steuerpflichtigen wird seit Jahrzehnten eine Steuer von 35 Prozent erhoben. Diese erfasst aber nur Schweizer Werte. Ein Beispiel: Wer eine Obligation der UBS besitzt, zahlt auf die Zinsen die bisherige Quellensteuer von 35 Prozent, egal, ob er in der Schweiz oder Deutschland wohnt. Wer aber in seinem UBS-Depot eine Obligation der Deutschen Bank hĂ€lt, bezahlt derzeit keine Quellensteuer. FĂŒr Einwohner der Schweiz bleibt das so. FĂŒr Einwohner der EU Ă€ndert sich das.
Steuer statt Information
Die EU will mit der Zinsbesteuerung die Steuerhinterziehung in ihren MitgliedslĂ€ndern bekĂ€mpfen. Seit den 80er-Jahren haben sich immer mehr ihrer BĂŒrger der Steuerpflicht entzogen, indem sie ihre Vermögenswerte ins Ausland verschoben, nach Luxemburg, Ă-sterreich, Monaco oder eben die Schweiz. Sie profitierten dabei vom Umstand, dass auslĂ€ndische Banken unter dem Schutz des Bankgeheimnisses ihre Kundeninformationen nicht an die SteuerĂ€mter ihrer Kunden weitergaben. Die Mehrheit der EU-LĂ€nder sieht denn auch im Informationsaustausch das beste Mittel im Kampf gegen die Steuerhinterziehung. Deshalb werden 22 der 25 EU-LĂ€nder ab nĂ€chstem Juli ihre Banken verpflichten, die SteuerĂ€mter ihrer Kunden ĂŒber Zinszahlungen zu informieren. Nur Luxemburg, Ă-sterreich und Belgien fĂŒhren eine Zahlstellensteuer nach dem Vorbild der Schweiz ein. Auch diese drei LĂ€nder wollten ihr Bankgeheimnis bewahren.
Unsicher ist, ob die EU ihr Ziel erreichen wird. «Man darf nicht erwarten, dass die Defizite des deutschen Finanzministers Hans Eichel mit den Einnahmen aus der Zinsbesteuerung gedeckt werden», sagt etwa Thomas Sutter, Sprecher der Schweizerischen Bankiervereinigung. Denn die Zinsbesteuerung weist Löcher auf. Erfasst werden erstens nur Zinszahlungen. Dividenden sind von der neuen Steuer nicht betroffen. Auch gemischte Fonds werden nur erfasst, wenn sie mindestens 40 Prozent zinstragende Papiere umfassen. Zweitens richtet sich die Steuer nach den Zahlstellen. Wenn diese in der Schweiz liegt, dann wird sie erhoben. Wenn nicht, dann nicht.
Dem Kunden bleiben damit zwei Ausweichmöglichkeiten:
- Erstens kann er den Anteil der Aktien in seinen Fonds erhöhen.
- Zweitens kann er die Zahlstelle verlegen. Statt der UBS ZĂŒrich kann auch die UBS Singapur die Auszahlungen vornehmen.
...
aus http://www.tagblatt.ch/index.jsp?artikel_id=976544&ressort=inland
<hr>
Wer bisher dummerweise Konten in den 22 LÀndern, die ab Juli 2005 Eichel zuarbeiten werden, in seinen SteuererklÀrungen"vergessen" hat, sollte nun allmÀhlich tÀtig werden.
Sonst gibt es in 2005 unangenehme Briefe und Besuche [img][/img]
J

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