- Schröder erklärt den G20 wo es lang geht / Sorrento: Was meinst Du dazu? - JoBar, 17.11.2004, 20:15
- Re: Schröder erklärt den G20 wo es lang geht / Sorrento: Was meinst Du dazu? - Sorrento, 18.11.2004, 00:51
- Re: Wie kommts, daß Schröders Berater diese Sicht rund ums Ã-l ignorieren? - JoBar, 18.11.2004, 10:58
- Re: Wie kommts, daß Schröders Berater diese Sicht rund ums Ã-l ignorieren? - Sorrento, 18.11.2004, 11:43
- Hmm - und was ist das? Republikaner wollen Ã-lbohrungen in Alaska durchsetzen - JoBar, 18.11.2004, 11:41
- wo siehst du hier den Zusammenhang? - Sorrento, 18.11.2004, 11:54
- Re: wo siehst du hier den Zusammenhang? -- Es wird doch gebohrt ;) - JoBar, 18.11.2004, 12:08
- Letzten Endes ist es die Geologie die zählt - Sorrento, 18.11.2004, 12:21
- Re: wo siehst du hier den Zusammenhang? -- Es wird doch gebohrt ;) - JoBar, 18.11.2004, 12:08
- wo siehst du hier den Zusammenhang? - Sorrento, 18.11.2004, 11:54
- Re: Wie kommts, daß Schröders Berater diese Sicht rund ums Ã-l ignorieren? - JoBar, 18.11.2004, 10:58
- Re: Schröder erklärt den G20 wo es lang geht / Sorrento: Was meinst Du dazu? - Sorrento, 18.11.2004, 00:51
Schröder erklärt den G20 wo es lang geht / Sorrento: Was meinst Du dazu?
-->Donnerstag, 18. November 2004
"Rational nicht mehr erklärbar"
Gegen Spekulanten: Bundesregierung drängt auf mehr Transparenz an Ã-l- und Rohstoffmärkten / Vor G 20-Treffen in Berlin
Klaus Wirtgen
BERLIN, 17. November. Trotz der jüngsten Beruhigung an den Ã-lmärkten drängt Bundeskanzler Gerhard Schröder massiv auf einen"politischen Push" der westlichen G7-Industrienationen gegen internationale Rohstoff-Spekulanten und Hedgefonds. Die Aufklärung über die reale Situation auf dem Ã-l-Weltmarkt müsse"dringend intensiviert und beschleunigt" werden, heißt es in einem internen Kanzleramtspapier, das der Berliner Zeitung vorliegt.
Die Höhe der aktuellen Ã-l- und Produktpreise sei jedenfalls mit verfügbaren Marktdaten"rational nicht mehr erklärbar". Ã-l sei weit stärker als früher"zum Spielball der Finanzmärkte" geworden. Nur noch 30 Prozent der Lieferverträge dienten der physischen Versorgung. 70 Prozent aller Kontrakte seien reiner"Paper Trade" von Hedgefonds, Investmentbanken, freien Ã-lhändlern und auch von renommierten Gesellschaften, [ Interessante Realationen ] die alle auf steigende Ã-l-Preise und damit auf schnelle Gewinne gesetzt hätten. Die Bundesregierung hat erst kürzlich die lange in Deutschland nicht zugelassenen, hochspekulativen Hedgefonds hoffähig gemacht.
Spürbare Dämpfung
Unter anderem mit Ã-lpreisen wird sich die am Freitag in Berlin beginnende Tagung der Notenbankchefs und Finanzminister der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer befassen. Bis Sonntag stehen die derzeitige Abschwächung des Weltwirtschaftswachstums, Wechselkurse, Inflation und Finanzstabilität zur Debatte.
Im Papier des Kanzleramts heißt es weiter, dass zwar der Ã-lpreis gegenüber dem historischen Hoch von 52 Dollar je Barrel für Nordseeöl (Brent) inzwischen um knapp 25 Prozent gesunken sei. Aber die regierungsamtliche Entwarnung bleibt aus:"Ob der aktuelle Hype sich bald beruhigt oder gar zusammenbricht, ist derzeit noch unklar". Schröders Ã-l-Experten schätzen, dass jede Veränderung des Ã-lpreises um einen Dollar je Barrel die deutsche Ã-l- und Erdgasrechnung um eine Milliarde Euro beeinflusst. Auf das laufende Jahr bezogen, rechnet das Kanzleramt mit einer um zwölf Milliarden Euro gegenüber 2003 höheren Ã-l- und Gasrechnung.
Im Wirtschaftsministerium wird in diesem Zusammenhang allerdings auf die im Vergleich zu 2003 fast achtprozentige Aufwertung des Euro gegenüber dem Dollar hingewiesen. Da die Ã-lrechnung in Dollar bezahlt wird, seien die bereinigten Ã-lpreise nur um 27,5 Prozent statt um 37,5 Prozent gestiegen. Dennoch kommt das Wirtschaftsressort auf eine Dämpfung des realen Anstiegs des Bruttoinlandsproduktes um knapp ein Viertel Prozent, bedingt durch hohe Ã-lpreise. Für 2005 sieht Wolfgang Clements Haus nicht so rosig. Sollte der Ã-lpreis dauerhaft über 50 Dollar liegen,"würde dies das Wachstum weltweit spürbar dämpfen".
In ihrer Ursachenforschung sind Schröders Fachleute auf höchst manipulative Praktiken gestoßen. Um ihre Preisprognosen zu halten und ein Platzen der Ã-lblase, verbunden mit hohen Spekulationsverlusten, zu vermeiden, verfälschten und verschleierten die Zocker, so die Beobachtung der Kanzlerhelfer, an den Ã-lmärkten die reale Lage. Tendenziell preistreibende Nachrichten wie die angebliche gigantisch steigende Nachfrage in China, Terrorgefahr und Auswirkungen der Irak-Krise würden"dramatisiert". Nachrichten, die eine Preisberuhigung verheißen, würden"bagatellisiert". In dem Papier wird die Internationale Energie Agentur (IEA) zitiert:" Der Chinafaktor ist eine Black Box, die erst langsam grau wird".
Die vom Kanzleramt beklagte fehlende Transparenz würde auch von namhaften Ã-l-Multis befördert. So gehen in die Bestandsaufnahme der aktuell verfügbaren Ã-lmengen nur die bei Lloyds in London versicherten Tonnagen und Lagerbestände ein. Die großen Ã-lmultis, aber auch russische Gesellschaften, meldeten jedoch nicht die in ihren Riesentankern über die Meere transportierten Tonnen an Rohöl und Fertigprodukten. Folglich sei das tatsächliche Angebot immer größer als die gemeldeten Mengen - mit den von den Spekulanten beabsichtigten Preisschüben.
Konfliktfelder mit den USA
Die Bekämpfung der Ã-lspekulation eröffnet Konfliktfelder mit den USA, deren Präsident George W. Bush als massiver Unterstützer der Ã-lindustrie gilt. So sind bisherige Initiativen von Bundeskanzler Schröder gegen Spekulation und für mehr Transparenz beim letzten Weltwirtschaftsgipfel im Juni in den USA von den Amerikanern zwar widerwillig auf die Tagesordnung gesetzt worden, aber passiert ist bislang nichts. Versuche des Internationalen Währungsfonds, Hedgefonds besser zu überwachen, stießen auf Grund amerikanischen Widerstandes ins Leere. Die Jodi-Initiative ( Joint Oil Data Initiative) der IEA hatte sich unlängst auf ihrer Tagung auf Bali zwar hehre Ziele gesteckt, um die Kommunikation zu stärken, doch außer Spesen konnte auch der deutsche Vertreter nichts Erfolgversprechendes melden.
Erste positive Signale brachte kürzlich Finanzminister Hans Eichel vom Treffen der G7-Finanzminister mit. Mit Hilfe des englischen Vorsitzes wurde die Schröder-Initiative dort unterstützt. Auf eine Fortsetzung des Sinneswandels hoffen Schröders Experten beim Berliner Treffen der G 20. Dort wollen die Deutschen auch für einen effizienteren und sparsameren Umgang mit Energie eintreten. Hintergedanke ist dabei weniger die Verbesserung der eigenen Energiebilanz als der erneute Versuch, den größten Ã-lverschwender der Welt, die USA, zum Umdenken zu veranlassen.
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/wirtschaft/396070.html
<hr>
>den größten Ã-lverschwender der Welt, die USA, zum Umdenken zu veranlassen.
Da haben Schröder & Co sich ja eine Herkules-Aufgabe angelacht [img][/img]
J

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