- Wenn das stimmt! Das haut dem Fass den Boden aus.... - Aiwass7, 19.11.2004, 15:59
- der Link.. - Aiwass7, 19.11.2004, 16:03
- Re: der Link.. - bernor, 19.11.2004, 18:46
- Re: Mach den Deal mit den BESSEREN - Versuch 'ne Kirchen-Leibrente zu ergattern (o.Text) - dottore, 19.11.2004, 19:35
- Re: der Link.. - bernor, 19.11.2004, 18:46
- Re: Kuttenbrnzr-skandal - ich fürchte, das stimmt voll und ganz - Baldur der Ketzer, 19.11.2004, 16:23
- stimmt leider (o.Text) - Poseidon, 19.11.2004, 16:32
- Re: hier noch ein wenig mehr dazu, ist zwar schon älter aber.......... - ottoasta, 19.11.2004, 18:09
- Sekten zerschlagen und enteignen (k.t.) - Spartakus, 19.11.2004, 19:15
- Re: Ach, geh! Ecclesia professionalissima! - dottore, 19.11.2004, 19:24
- Re: Ach, geh! Ecclesia professionalissima! - bernor, 19.11.2004, 22:20
- *ROFLAWMP* - BillyGoatGruff, 19.11.2004, 23:08
- Re: *ROFLAWMP* - Aleph, 20.11.2004, 06:52
- Die Ansicht vom Anton Schmidt Verlag.....plausibel! - Aiwass7, 20.11.2004, 12:28
- der Link.. - Aiwass7, 19.11.2004, 16:03
Re: hier noch ein wenig mehr dazu, ist zwar schon älter aber..........
-->
S t a t i s t ik
das nehmen die Kirchen aus Ihrem Geldbeutel!
Noch 1989 muß J. Degen seine Arbeit über die Finanzstruktur der Diakonie mit resignativen Sätzen einleiten:
"Übersichtliche Auskünfte über das komplizierte System der Finanzierung diakonischer Arbeit finden sich nur sehr
vereinzelt. Die folgende Darstellung kann daher zunächst nur Bausteine zu einer Gesamt-Finanzstatistik der
Diakonie bieten." Diese Auskunft spricht ebenso für sich wie der Hinweis des Autors, weder Kirche noch Diakonie
seien"an einer Offenlegung ihrer Ausgaben- und Einnahmenpolitik" wirklich interessiert.
Horst Herrmann, Die Caritas-Legende, S.117
Die folgende Aufstellung entstammt einem Posting in de.soc.weltanschauung.christentum von Franz Sippel, der sie
wiederum der Zeitschrift -diesseits-, Ausgabe 38/März 97, entnommen hat. Zusammengestellt hat sie Gerhard Rampp
vom Bund für Geistesfreiheit Augsburg.
Die Beträge wurden zwecks besserer Vergleichbarkeit einheitlich auf Millionen umgestellt und versucht, das Ganze
einigermaßen in HTML zu bringen, mit mäßigem Erfolg. Da es sich aber um elementar wichtige und schwer aufzutreibende
Zahlen handelt, sollten sie nicht vorenthalten werden.
Die finanzielle Verflechtung von Staat und Kirche
1.
Kirchensteuereinnahmen 1995
röm.-kath.:
8.391 Mio DM
ev.:
8.382 Mio DM
Summe
16.773 Mio DM
Ausgaben (lt. kirchl. Angaben)
r.-k.
ev.
Pfarrer und anderes kirchliches Personal
knapp 60%
über 70%
Sachkosten, Verwaltung
ca. 10%
ca. 10%
Kirchenbauten
ca. 10%
ca. 10%
Schule und Bildung
ca. 10%
ca. 10%
Soziales und Caritatives
ca. 10%
davon Ausgaben für öffentliche
soziale und Bildungsaufgaben:
8-9%
6-7%
Summe der Aufwendungen für
öffentliche soziale Leistungen:
ca. 1.200 Mio DM
2.
Ã-ffentlicher Finanzierungsanteil bei Sozialeinrichtungen in kirchlicher Trägerschaft
(Betriebskosten; zusätzliche freiwillige Zuschüsse der Kommunen nicht mitgerechnet):
Kindergärten (Bayern):
80%
Kommune und Land je 40%; ohne 15% Elternbeiträge
(Kindergarten-Finanzierung im Bundesdurchschnitt: Kommune/Land: 75%,
Eltern 15%, Kirche 10%)
Schulen (Bayern):
90%
Grund-, Haupt- und Sonderschulen 100%
Krankenhäuser:
100%
durch Kassensätze; Investitionen zu 100% vom Staat
Altenheime:
100%
ähnliche Regelung wie Krankenhäuser
3.
Ã-ffentliche Finanzierung innerkirchlicher Einrichtungen:
Kirchlicher Religionsunterricht an öffentlichen Schulen (bundesweit):
4.400 Mio DM
Priester- und Theologenausbildung an Universitäten sowie Unterhalt kirchlicher
Fachhochschulen (+ Uni Eichstätt):
1.100 Mio DM
Staatszuschüsse aufgrund von Konkordaten
1.400 Mio DM
Seelsorge in öffentlichen Einrichtungen (Militär, Polizei, Gefängnisse, Anstalten):
130 Mio DM
Denkmalschutz für Kirchen (Bund, Länder):
270 Mio DM
Ausgaben öffentlicher Rundfunkanstalten für rein kirchliche Sendungen:
300 Mio DM
Steuereinbußen wegen unbeschränkter Abzugsfähigkeit der Kirchensteuer (laut
Subventionsbericht der Bundesregierung):
4.500 Mio DM
Zwischensumme:
12.100 Mio DM
Nicht enthalten sind Zuschüsse von Kommunen, Kreisen, Bezirken, der Bundesanstalt für Arbeit (ABM-Stellen)
und vom Bundesamt fuer den Zivildienst, das ca. 70% der Kosten von Zivildienstplätzen trägt. Die
Wohlfahrtsverbände sparten 1988 durch Zivis 2,2 Milliarden Mark; Caritas und Diakonisches Werk profitierten
davon zu rund 40% (vgl."Frankfurter Rundschau", 17. März 1989).
Die Auflistung zur öffentlichen Finanzierung innerkirchlicher Einrichtungen ist insofern unvollständig, als
niemals alle Haushaltsposten nach versteckten Zuschüssen an die Kirchen zu durchforsten sind. Allein die
Subventionen der über 15.000 Kommunen werden auf über 5 Milliarden Mark geschätzt, so daß aus allgemeinen
Steuern mehr für innerkirchliche Zwecke ausgegeben wird als über die Kirchensteuern.
Das heißt: Alle Steuerzahler - Kirchenfreie wie Mitglieder - finanzieren interne Kirchenangelegenheiten mit einem
Betrag mindestens in Höhe der Kirchensteuer.
(Stand: 13.01.1997; Gerhard Rampp, Bund für Geistesfreiheit Augsburg)
Und noch einmal Gerhard Rampp - der folgende Text entstammt einem Beitrag aus dem Buch"Drahtzieher Gottes",
herausgegeben von Clara und Paul Reinsdorf, 1995 erschienen im Alibri-Verlag, S.19-20. Der Artikel von Gerhard Rampp
(S.17-44) ist die beste und ausführlichste Darstellung, die mir zu dem Thema bekannt ist. Er enthält im Anhang eine etwas
ältere Aufstellung, die inhaltlich der obigen entspricht.)
Dennoch werden viele indirekte Staatssubventionen an die Kirchen auch künftig verborgen bleiben. So
sind die Kirchen nicht nur von sämtlichen Steuern befreit, sondern in den meisten Bundesländern auch
von Notariatskosten (z.B. bei Grundstückskäufen) und sogar von Gerichtsgebühren. Derartige Vorteile
können in ihrem Umfang nicht einmal schätzungsweise quantifiziert werden.
Andere Vergünstigungen werden vor der Ã-ffentlichkeit so geheimgehalten, daß sie nur rein zufällig ans
Licht kommen. Dazu nur ein Beispiel: Ende 1987 wurde in Bayern die Möglichkeit zur Subventionierung
von Pfarrheimbauten mit öffentlichen Mitteln eröffnet. Einzige Bedingung war die Ausweisung der
geförderten Gebäudeteile als"Jugendräume" - nicht für die Allgemeinheit, sondern für die Pfarrjugend,
wohlgemerkt. Ob diese Bedingung später eingehalten wird, ist kaum kontrollierbar; es ist auch nicht
vorstellbar, daß der Staat bei einem rein kirchlichen Gebäude eine solche Überprüfung überhaupt
vornimmt. Der Fördersatz beträgt immerhin bis zu maximal 40 % und im Regelfall 30 % der
anrechnungsfähigen Kosten.
Die Mittel hierzu werden aber nicht als eigener Haushaltsposten aufgeführt, so daß sie normalerweise
gar nicht auffallen. Sie stammen vielmehr aus dem Landesjugendplan, der als Ganzes im
Landeshaushalt erscheint, und werden im Einzelfall vom Bayerischen Jugendring vergeben. Die
Information über diese Finanzierungsquelle erschien in keiner Tageszeitung, ja selbst den
Kirchenzeitungen war sie zu brisant. Nur wer das katholische Pfarramtsblatt, Ausgabe 1/1988, oder die
Bekanntmachungen des bischöflichen Generalvikariats der Diözese Augsburg vom 6.10. und
19.11.1987 (abgedruckt in den Bistums-Amtsblättern gleichen Datums) studierte, erhielt davon
Kenntnis. Aber welcher Nicht-Kleriker liest schon freiwillig kirchliche Amtsblätter?

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