- Oldystunde - Muse,Wein und Creditos - Oldy, 08.12.2000, 04:04
Oldystunde - Muse,Wein und Creditos
Gestern war der Oldy nicht zuhaus,
bei Freunden lebte er in Saus und Braus.
Aß Knödel da und Schweinebraten,
beides war der Hausfrau gut geraten
und dazu trank das alte Schwein
auch noch zwei Liter guten Wein.
Niemals hat der Kerl Katzenjammer,
doch zur Vorsicht blieb er in der Gästekammer.
Am nächsten Morgen, frisch und munter,
fuhr er wieder in das Tal hinunter.
Da sitzt er vor der Tastatur
und denkt sich da im Stillen nur:
Hoffentlich hat der Baldur recht
und Wein ist für das Hirn nicht schlecht.
Mittags hat der Lachs ihm gut behagt
Fisch soll dafür gut sein, hat man ihm gesagt.
Nun will er wieder lauschen,
wie Elliotts Wellen rauschen,
wenn der Nasdaq auf und nieder geht
obwohl er es nicht ganz versteht.
Er weiß ja wo die Fundis irren
und man kann ihn nicht so leicht verwirren.
Die Wellen können ihn nicht mocken,
er will ja nicht mit ihrer Hilfe zocken.
Wie ihr wißt, ist Oldy an Währungsfragen interessiert und beobachtet besonders die
Kaufkraft der Währungen und hat sicher dazu beigetragen, daß in dieser Runde dem Problem auch mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Es ist ja jedem klar, daß die schönsten Gewinne an der Börse nicht viel Sinn haben, wenn das Geld mit dem sie letzten Endes einmal mitgenommen werden sollen, dann nichts mehr wert ist.
Das ist in vielen Ländern schon passiert und wer dieses Problem vernachlässigt, dem kann es genau so schlecht ergehen wie demjenigen, der den Krach verschläft.
Der Oldy möchte eine kaufkraftstabile Währung haben, selbst wenn es eine alternative Währung sein soll, wie „Terra“ als Referenzwährung internationaler Konzerne oder lokale Währungen wie Ithakahours oder Creditos.
Er beobachtet deshalb die Entwicklung recht genau und versucht auch dabei mitzuwirken. Es würde zu weit gehen, hier auf alle diese Entwicklungen einzugehen aber die Geschichte mit der Creditos und dem Tauschkeis in Argentinien will ich doch hier schnell erzählen:
Wie ihr wißt, wurde der argentinische Peso an den amerikanischen Dollar gebunden. Ein Peso ist ein Dollar. Wie es Politiker in aller Welt tun, ließen sie dann aber zu viele Pesos drucken. Dadurch sank ihr Binnenwert und die reichen Leute fingen an den günstigen Wechsekurs zu benützen um zuerst ihr Kapital ins Ausland zu verlagern und jetzt sogar auch persönlich das Land zu verlassen. Der Staatsbankrott Argentiniens ist damit praktisch unabwendbar.
Doch nun zum Club del Tuerque. Er fing vor sechs Jahren recht unscheinbar als Tauschklub an und sie verwendeten eine eigene Währung, welche sie Creditos nannten. Die Kaufkraft dieser Creditos kontrollierten sie dadurch, daß sie die Ausgabe auf 50 Creditos für jedes Tauschringmitglied beschränkten. Inzwischen haben sie gerade lokalen Tauschkreis Nr.500 eröffnet und haben schon 500,000 Mitglieder. Sofern haben sie den Credito pari zum Peso gehalten, aber nun wollen sie eine jährliche Umlaufsicherung von 4% dafür einführen und da wird ihnen wohl nichts anderes übrig bleiben, als auch einen Wechselkurs zum Peso gleichzeitig oder kurz darauf einzuführen.
Es würde zu weit führen hier zu erklären, warum das notwendig ist, aber die führenden Köpfe des Klubs wissen es und sind pragmatisch genug es zu tun, hoffe ich wenigstens. Sie könnten damit die erste wirklich stabile Währung der Welt schaffen. Stabile Währung heißt aber weder Inflation noch Deflation.
Da besonders bei Deflation das Geld nicht mehr in ausreichendem Maß als Tauschmittel verwendet wird und selbst bei Stabilität es nur hohe Zinsen auf den Markt locken können, werden die 4% Umlaufsicherung der Creditos es verhindern, daß das geschieht.
Die Creditos werden auch bei niedrigen Zinsen noch auf dem Markt bleiben und damit die Deflation verhindern. Die Inflation des Peso werden sie nicht verhindern können und deshalb müssen sie ihre Creditos durch einen Wechselkurs von ihm abkoppeln. Sie sollten das so schnell wie möglich
tun - meint der Oldy
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