- Die große Bankenkrise hat bereits begonnen... - Aristoteles, 25.11.2004, 23:23
- Weiss braucht vor allem neue Abonnenten - - Emerald, 25.11.2004, 23:32
- Re: Weiss braucht vor allem neue Abonnenten - - Aristoteles, 26.11.2004, 00:08
- Re: Die große Bankenkrise hat bereits begonnen... - Euklid, 25.11.2004, 23:33
- Re: Die große Bankenkrise hat bereits begonnen... - Aristoteles, 25.11.2004, 23:46
- Weltfinanzsystem nächstes Jahr? Immer noch gleich wie heute. - Prosciutto, 26.11.2004, 04:10
- bin gegenteiliger Meinung - Amanito, 26.11.2004, 12:59
- Weltfinanzsystem nächstes Jahr? Immer noch gleich wie heute. - Prosciutto, 26.11.2004, 04:10
- Re: Die große Bankenkrise hat bereits begonnen... - Aristoteles, 25.11.2004, 23:46
- Er verbrennt DAX Short Zertis am laufenden Band - Helmut, 26.11.2004, 00:36
- Re: Die große Bankenkrise hat bereits begonnen... - CRASH_GURU, 26.11.2004, 06:14
- Man muss Schwarz oder Weiß sehen ;-) - EM-financial, 26.11.2004, 13:10
- Re: Je plakativer, desto höher sind Aufmerksamkeit und Marktwert - JLL, 26.11.2004, 15:12
- Genau, ein MD.... - ---Elli---, 26.11.2004, 19:22
- Re: Je plakativer, desto höher sind Aufmerksamkeit und Marktwert - JLL, 26.11.2004, 15:12
- Man muss Schwarz oder Weiß sehen ;-) - EM-financial, 26.11.2004, 13:10
- Re: Die große Bankenkrise...das schreibt er schon seit Jahren (gähn) - Baldur der Ketzer, 26.11.2004, 09:02
- Re: Ich hatte dieses Jahr das zweifelhafte Vergnügen, ihn live zu erleben. - JLL, 26.11.2004, 09:06
- ich habe den selben Brief bereits von 1,5 Jahren, vor einem Jahr und vor 0,5 Jah - Toby0909, 26.11.2004, 09:37
- Re: Die große Bankenkrise hat bereits begonnen... - Amanito, 26.11.2004, 12:55
- Weiss braucht vor allem neue Abonnenten - - Emerald, 25.11.2004, 23:32
Re: Je plakativer, desto höher sind Aufmerksamkeit und Marktwert
-->Deshalb geben die Leute, die im Börsenbrief- oder Seminarzirkus unterwegs sind, gerne extreme Prognosen ab, das primäre Ziel ist ja die Aufmerksamkeit für die Gewinnung von Lesern und Seminarteilnehmern. Mit der Aussage, dass die Telekom am nächsten Tag mit einer Wahrscheinlichkeit von rd. 20 % um mehr als ein halbes Prozent steigt, locken sie natürlich keinen Hund hinter dem Ofen hervor. Zu komplex und zu wenig spektakulär.
"Gold geht auf 5000 und der Dow halbiert sich", das ist es, was das Publikum hören will. Die Win-Win-Situation für solche"Analysten" besteht einfach darin, dass sie damit nur einmal/wenige Male richtig liegen müssen (das ist dann aufgrund der extremen Voraussagen auch notwendigerweise gleich spektakulär), um frische Abonenten aufzureißen oder einen Ruf zu zimmern, von dem sich noch Jahre, manchnal für den Rest des Lebens und darüber hinaus zehren läßt:"Der hat den 87er Crash richtig vorhergesagt". Die leicht durchschaubare Strategie besteht zudem darin, möglichst viel/oft zu prognostizieren. Wer einmal im Jahr empfiehlt Puts zu kaufen, der hat natürlich viel weniger Chancen auf einen Zufallstreffer, als einer, der das jede Woche tut. Wer noch keine hohe Aufmerksamkeit durch Dritte besitzt hat noch den Zusatzvorteil, dass sich kein Schwein für seine wöchentliche Put-Empfehlung interessiert. Er muss allerdings die anschließende Beweihräucherung eines etwaigen Erfolges noch selbst inszinieren:"Seht her, schon wieder ein Treffer!" Oder er hat einen frischen Leser gewonnen, der sich tatsächlich zu überschwänglichen Äußerungen hinreißen läßt:"Dank Herrn Ys Methode wurde ich ohne Anstrengung in 10 Tagen zum Millionär."
Wie gut das mit dem einmal erworbenen Ruf funktioniert, sieht man an Leuten wie Thieme. Der tauchte doch tatsächlich wieder in der neuen Börse Online auf, nicht etwa als abschreckendes Beispiel, sondern allen Ernstes als Ratgeber. Nebenbei war Thieme nur einmal richtig gut, als er im Jahr 2001 auf n24 mit Baseball-Cap und langen grauen Haaren den Bären gab - war aber nur als Scherz gedacht, schade.
In einer schlecht strukturierten Entscheidungssituation, gehen die Leute praktisch jedem auf den Leim, der sich nur mit fester Stimme hinstellt und behauptet, er habe ein"Gesetz" gefunden. Nicht weil die Leute so blöde sind, sondern weil sie glauben WOLLEN, und meistens müssen sie ja dann auch dran glauben und wenden sich enttäuscht von einem Guru ab, um dem nächsten wieder mit hechelnder Zunge nachzulaufen. Die von einem Guru Enttäuschten gehören dann häufig zu seinen hartnäckigeren Kritikern. Auch bei der Weiß-Veranstaltung gab es erkennbar zwei Fraktionen. Die Neuankömmlinge, die jedes Wort aufsogen, und die die schon länger dabei waren und dem Herrn Doktor mal so richtig die Meinung geigen wollten.
Für mich sind die K.O.-Kriterien eigentlich sehr einfach:
1. Reales Musterdepot - EIN(!) Musterdepot das nachvollziehbar, zeitnah, zu realistischen Bedingungen ehrlich geführt wird. Daran scheitern in der Regel 98 % der selbsternannten Ratgeber. Alternativ käme auch ein eindeutig im Vorfeld(!) als Flaggschiff für die Darstellung der Methode definierter realer Fonds in Frage. Aber bitte nicht so, wie es die KAGs machen, die 150 Fonds zur Auswahl haben und am Jahresende den besten herauspicken um das Publikum wissen lassen, wieviel man bei ihnen dieses Jahr wieder verdient hätte.
oder/und
2. Eine nachvollziehbare, mathematisch ausformulierte Signallogik, die wiederum unter realistischen Testbedingungen eine Überrendite liefert. Daran scheitern mindestens 80 % der Anbieter.
Alles andere, und da kann man noch so deutlich auf spektakuläre Einzelprognosen verweisen, spielt sich in der Regel vollkommen unauffällig im Rahmen der statistischen Erwartungen ab, hat also für das Geldverdienen der Anhänger keinerlei praktischen Nutzen.
Schönen Tag
JLL

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