- @ dottore Zwei Fragen zum letzten FED Balance sheet statement - CRASH_GURU, 30.11.2004, 08:56
- Re: @ dottore Zwei Fragen zum letzten FED Balance sheet statement - Dimi, 30.11.2004, 09:29
- Re: @ dimi Zwei Fragen zum letzten FED Balance sheet statement - CRASH_GURU, 09.12.2004, 09:23
- Re: @ dimi Zwei Fragen zum letzten FED Balance sheet statement - CRASH_GURU - Dimi, 09.12.2004, 13:04
- Re: @ dimi Zwei Fragen zum letzten FED Balance sheet statement - CRASH_GURU - CRASH_GURU, 09.12.2004, 14:00
- Re: @ dimi Zwei Fragen zum letzten FED Balance sheet statement - CRASH_GURU - Dimi, 09.12.2004, 17:09
- Re: @ dimi Zwei Fragen zum letzten FED Balance sheet statement - CRASH_GURU - CRASH_GURU, 10.12.2004, 06:35
- Re: @ dimi Zwei Fragen zum letzten FED Balance sheet statement - CRASH_GURU - Dimi, 09.12.2004, 17:09
- Re: @ dimi Zwei Fragen zum letzten FED Balance sheet statement - CRASH_GURU - CRASH_GURU, 09.12.2004, 14:00
- Re: @ dimi Zwei Fragen zum letzten FED Balance sheet statement - CRASH_GURU - Dimi, 09.12.2004, 13:04
- Re: @ dimi Zwei Fragen zum letzten FED Balance sheet statement - CRASH_GURU, 09.12.2004, 09:23
- Re: @ dottore Zwei Fragen zum letzten FED Balance sheet statement - dottore, 30.11.2004, 10:53
- Kleine Korrektur... - fridolin, 30.11.2004, 13:39
- Re: Richtig, Danke! Treasurer derzeit vakant (o.Text) - dottore, 30.11.2004, 17:45
- Re: Zwei Fragen zum letzten FED Balance sheet - Danke für Alle Antworten - CRASH_GURU, 30.11.2004, 14:18
- Kleine Korrektur... - fridolin, 30.11.2004, 13:39
- Re: @ dottore Zwei Fragen zum letzten FED Balance sheet statement - Dimi, 30.11.2004, 09:29
Re: @ dottore Zwei Fragen zum letzten FED Balance sheet statement
-->Hi,
zu den Gold Certificates hatte Dimi schon geantwortet. Sie sind technisch Verbindlichkeiten von US Government, können aber nicht dort eingelöst werden.
Zur zweiten Frage:
Es gibt zwei Arten von legal tender in den USA:
1. United States Notes und 2. Federal Reserve Notes. Erstere wurden im Bürgerkrieg ab 1862 ausgegeben, ursprünglich auf 300 Mio $ beschränkt. Sie sind Verbindlichkeiten von US-Gov. Ähnlich gingen übrigens auch die Japaner vor, die zunächst Staatsnoten ausgaben, was im 19. Jh. zu deren Verfall gegen Metall führte. Daraufhin wurde 1882 die BoJ gegründet, die wie die sonstigen Metallstandard-ZBs funktionierte.
Die Ausgabe der US-Notes wurde 1971 beendet (Abgang vom Gold-Devisenstandard). Bis dahin konnten sie - allerdings nur noch von ausländischen ZBs - in Gold gewechslet werden (Amerikaner konnten das seit Roosevelt nicht mehr). Seitdem werden nur noch Fed-Notes ausgegeben. Dabei unterschreibt auch der jeweilige US Treasurer (Finanzminister), da alle Fed-Notes sowohl Verbindlichkeiten der Fed Banks als auch von US-Gov sind.
Da sie auf nichts mehr lauten als auf sich selbst, könnten die Verbindlichkeiten zwar als Forderungen präsentiert werden, würden dann aber umgehend mit denselben Noten bzw."frischen" Noten"bezahlt", was für den"Einlieferer" keinen Sinn machen würde.
Heute werden nur noch Fed-Notes ausgegeben, im bekannten Verfahren. US-Notes kursieren noch zu pari (da beide Noten, wie auch alle sonstigen US-Dollar-Noten, die bisher emittiert wurden, nach wie vor legal tender sind). Üblicherweise verschwinden aber gut erhaltene Noten in Sammlerkreisen und haben ein entsprechendes Agio, an das sich die Fed- oder Staatskassen natürlich nicht halten.
An die Fed Banks zurückkehrende Noten werden dort zwar vernichtet (wie sonst auch bei anderen ZBs, außer sie sind so gut erhalten, dass sie ein weiteres Mal über die GBs auf die Reise geschickt werden können), aber aktiv verbucht. Damit dies nicht"Nettogeld" ist, wird ein gleich hoher Passivposten gebildet.
Das"outstanding" bezieht sich also auf die jemals von den Fed Banks in Umlauf gebrachten Noten. Tatsächlich sind nur die"net"-Notes außerhalb der Fed Banks befindlich.
Dieses Verbuchungsverfahren erklärt sich aus der Tatsache (s.o.), dass die Fed Notes sowohl Verbindlichkeiten der Fed Banks als auch von US-Gov sind.
Falls (!) also die Fed Banks in Schwierigkeiten kämen (Insolvenz) und als Banken, gegen die sich die Verbindlichkeiten (sozusagen gesamtschuldnerisch mit US-Gov) richten ausfielen (sie sind Aktiengesellschaften, wenn auch nicht mit handelbaren shares, wie schon ausführlich erklärt), könnten sie die aktiv gehaltenen Noten theoretisch US-Gov präsentieren, das dann seinerseits Fed-Notes (aus dem"net") herausrücken müsste.
Mit Hilfe dieser dann von Gov an die Fed Banks laufenden Noten könnten die Fed Banks ihrerseits dann die sich aus ihrer (möglichen) Schieflage ergebenden Liquiditätsabforderungen des Nicht-Fed-Sektors (Banken) begleichen.
Alles ziemlich verzwickt, leider.
Vergleichbar wäre dies mit der Buba insofern, als diese bei einer Schieflage (die Möglichkeiten eines Verlustabschlusses wurden schon diskutiert) dann die"Ausgleichsforderungen", die sie ex Währungsreform gegen den Bund hat, fällig stellt und der Bund die ca. 4,5 Mrd Euro an die Buba bezahlen müsste. (Nur theoretisch, da die Rückzahlung der Ausgleichsrücklage erst in einigen Jahren starten soll).
Gruß!

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