- Bei Euklids Zweit-Arbeitgeber brennt die Hütte ;) Die CIA - ein Hornissennest - JoBar, 30.11.2004, 21:38
Bei Euklids Zweit-Arbeitgeber brennt die Hütte ;) Die CIA - ein Hornissennest
-->Die CIA - ein Hornissennest
Geheimdienst: Den Terroranschlag vom 11. September verschlafen, Irak falsch eingeschätzt - die"Agency" ist unter Beschuß. Ein neuer Chef soll aufräumen. Jetzt ist Aufruhr
Von Cornel Faltin
Washington - Der"running Gag" in Washington ist dieser Tage, ob man Langley, jenen kleinen Ort in Virginia, in dem die CIA-Zentrale steht, nicht in Falludscha umbenennen sollte. Nicht nur weil das Hauptquartier des berühmtesten US-Geheimdienstes von vielen republikanischen Politikern und Bush-Getreuen als Rebellenhochburg gesehen wird, sondern auch deshalb, weil man sich fragt, wie viele"Aufständische" dort in den kommenden Tagen und Wochen noch"gekillt", sprich, ihren Job verlieren werden.
Im Weißen Haus kann man über den Falludscha-Scherz nicht lachen. US-Präsident George W. Bush hatte Anfang September seinen Parteikollegen Porter Goss zum neuen Chef der CIA erkoren, um den besonders seit dem 11. September 2001 ins Gerede gekommenen US-Geheimdienst umzuorganisieren und aus den negativen Schlagzeilen zu bringen. Damals waren sich fast alle Politiker am Kapitolshügel in Washington sicher, daß es nur noch besser werden könne.
Wenige Wochen vorher hatte George Tenet nach sieben Jahren als CIA-Direktor die Brocken frustriert hingeworfen, nachdem die Kritik an ihm immer schärfer geworden war. Tenet, noch von Bush-Vorgänger Bill Clinton installiert, geht als der Geheimdienstchef in die Geschichte ein, der nicht nur übersah, daß Pakistan und Indien Atomwaffen entwickelten, sondern auch als Verantwortlicher, der zahlreiche Hinweise auf die Terroranschläge des 11. September 2001 nicht richtig zu deuten wußte und Bush zudem versicherte, daß Saddam"todsicher" Massenvernichtungswaffen habe.
Mit der Nominierung von Goss sollte nun ein Neuanfang gemacht werden. Man sprach von"notwendigen Umstrukturierungen" und"Beruhigung innerhalb der Agency". Zwei Monate nachdem Porter Goss sein Chefbüro im siebten Stock der CIA-Zentrale in Langley bezogen hat, gleicht der sagenumwobene Geheimdienst einem Hornissennest, auf das halbwüchsige Jungen mit Holzprügeln eingeschlagen haben. Agenten, die zum Teil seit einem Vierteljahrhundert ihren Dienst in Langley versehen, sind sich einig, daß die Moral dort noch nie so schlecht war und es kaum jemanden gibt, der nicht ans Aufhören denkt, beziehungsweise um seinen Job bangt.
Die neuen Probleme begannen, als Bush verkündete, daß Porter Goss sein Wunschkandidat für die Nachfolge Tenets sei. Nicht daß man dem 66jährigen hätte vorwerfen können, nicht qualifiziert zu sein. Goss arbeitete von 1960 bis 1971 in der Undercover-Abteilung der CIA und war zuletzt als Kongreßabgeordneter der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses, kannte Langley gewissermaßen wie seine Westentasche. In der CIA-Zentrale fürchtete man jedoch, daß der überzeugte Republikaner Goss Parteipolitik mit in die CIA-Zentrale bringen und strikt nach der Pfeife von George W. Bush tanzen würde. Ein absolutes Unding in der Tradition des wichtigsten US-Geheimdienstes, der sich immer nur dem Land, nie aber einer bestimmten Partei verpflichtet sah.
Die Befürchtungen sollten sich bald bestätigen. Als sich während des Präsidentschaftswahlkampfes mehrere Agenten und Abteilungsleiter gegen Kritik an ihrer Arbeit wehrten und der CIA-Analytiker Michael Scheurer, mit Genehmigung des damaligen Direktors George Tenet, ein Bush-kritisches Buch ("Imperial Hubris: Why the West is Loosing the War on Terror") schrieb, sprach die Regierungspartei von Verrat und schuf das Wort von der Rebellenhochburg in Langley. Goss bekam den inoffiziellen Auftrag, den Saustall zu säubern und die"Agency auf Linie zu bringen".
Als Goss seinen Dienst offiziell antrat, brachte er vier seiner Getreuen aus dem Kongreß mit, die in der CIA-Zentrale laut einem Bericht des Polit-Magazins"U.S.News & World Report" schnell den Spitznamen"Hitlerjugend" bekamen. An der Spitze des arrogant und knallhart parteiisch auftretenden Quartetts aus jungen Mitarbeitern machte sich Patrick Murray, Generalstabschef von Goss, besonders unbeliebt.
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aus http://www.abendblatt.de/daten/2004/11/30/370426.html
Wenn da nicht mal wieder der Bin Laden die Finger mit im Spiel hat? Vielleicht als Goss verkleidet? [img][/img]
J

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