- Es ist noch Gulasch [ im Futter-Trog der EU ] da! - JoBar, 04.12.2004, 09:24
Es ist noch Gulasch [ im Futter-Trog der EU ] da!
--><h2>Ungarn stehen unruhige Zeiten bevor </h2>
Die Volksabstimmung über die doppelte Staatsbürgerschaft für Auslandsungarn schürt den Nationalismus und spaltet die Bevölkerung in zwei Lager. Zusätzlich drohen Konflikte mit der EU und den Nachbarstaaten.
Rudolf Gruber/Wien
Man sollte meinen, der EU-Neuling Ungarn sei mit der Aufgabe voll ausgelastet, so schnell wie möglich das Wohlstandsniveau der alten Mitgliedsstaaten zu erreichen. Weit gefehlt: Unerwartet heftig meldet sich die Vergangenheit zurück.
Heute sollen die Ungarn in einer Volksabstimmung entscheiden, ob ihren fünf Millionen Landsleuten, die nach beiden Weltkriegen in aller Welt verstreut leben, die ungarische Staatsbürgerschaft mit allen Rechten und Pflichten gewährt werden soll. Es geht indes nicht allein um die simple Ausstellung eines Reisepasses: Im Falle eines positiven Ausgangs hätte die Volksabstimmung für Ungarn jede Menge unangenehmer Folgen - politischer, sozialer und wirtschaftlicher Art.
Friedensvertrag von Trianon
Anlass der Volksabstimmung ist die grösste Tragödie der ungarischen Geschichte: Der nach dem Pariser Vorort benannte Friedensvertrag von Trianon beraubte Ungarn nach dem Ersten Weltkrieg um zwei Drittel seines Staatsgebiets und fünf Millionen Landsleute, etwa die Hälfte der Bevölkerung des heutigen Mutterlandes.
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Man befürchtet eine Massenwanderung von armen Verwandten ins reichere Mutterland. Allein in der Nachbarschaft leben 2,5 Millionen Auslandsungarn: Sollte sich nur ein Drittel davon auf den Weg machen, warnen Experten, brächen in Ungarn der Arbeitsmarkt und das soziale Netz zusammen.
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Sollte die Abstimmung eine Ja-Mehr-heit ergeben, bekämen Auslands-ungarn im Fall einer Niederlassung die Staatsbürgerschaft und alle damit verbundenen Bürgerrechte schon nach einem Jahr; andere Ausländer müssten weiterhin viele Jahre warten.
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Entsprechend die Reaktionen: Rumäniens Premier Nastase spricht von einem «Irrsinn, der eher in das 19. Jahrhundert passt», der slowakische Aussenminister Kukan von einem «Konzept, das in der EU unzeitgemäss ist». In Rumänien leben 1,5 Millionen Ungarn, in der Slowakei 600 000, in Serbien 300 000 und in der Ukraine 100 000. Alle bekämen als künftige Doppelstaatsbürger einen privilegierten Status, daher befürchtet man Spannungen mit der Volksmehrheit.
http://www.tagblatt.ch/index.jsp?artikel_id=984446&ressort=ausland
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Einerseits finde ich es hervorragend, wenn ein Land endlich mal unter den Teppich nachschaut was man von seiner jüngeren Geschichte so darunter gekehrt hat. ( Erstaunlich, daß dann aber auch überall immer sofort die Populismus-, Rassismus-, usw. -Keulen geschwungen werden { Gibt es vielleicht in Belgrad nicht nur die Ausbildung zum Revolutionär, sondern auch zum Geschichts-Aufarbeitungs-Abwürger? [img][/img] } ]
Unschön finde ich allerdings, daß anscheinend dazu wieder einmal nur die übliche Lösung angedacht ist: Die EU wird schon das Geld für Wohltaten herüberwachsen lassen!
Obwohl - wenn die EU den Schulden-Erlaß für den"armen" Erdöl-Staat Irak widerruft und dafür verwendet, dann will ich nichts gesagt haben:)
J

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