- Zahl des Tages - arvito, 06.12.2004, 09:51
- Ich sehe es doch bei meiner Tochter - XERXES, 06.12.2004, 10:02
- Re: Bei babylonischem Sprachengewirr in den Grundschulen... - Surabaya Johnny, 06.12.2004, 10:18
- Wie hoch / niedrig ist denn der Ausländeranteil in Finnland? - Prosciutto, 06.12.2004, 12:08
- Re: Wie hoch / niedrig ist denn der Ausländeranteil in Finnland? - T. Mai, 06.12.2004, 12:19
- Aha, vielen Dank! (o.Text) - Prosciutto, 06.12.2004, 14:08
- Ausländeranteil nicht nur bei 1,..% sondern, kommt auch darauf an wer einwandert - nasowas, 06.12.2004, 15:47
- In Finnland gibt es einen Zwang zum lesen lernen... - LenzHannover, 06.12.2004, 18:50
- Re: Wie hoch / niedrig ist denn der Ausländeranteil in Finnland? - T. Mai, 06.12.2004, 12:19
- Wahrnehmungschaos, mL - BillyGoatGruff, 06.12.2004, 12:50
- Statistikmüll: Die Nachhilfekosten liegen teilweise locker bei 50-100.000 Euro - LenzHannover, 06.12.2004, 18:48
Re: Wie hoch / niedrig ist denn der Ausländeranteil in Finnland?
-->>Menschen müssen unter sich sein und in der gleichen Sprache lernen, um GUT zu sein. Da die Finnen überall, v.a. auch in den sprachlichen Fächern hervorragend abgeschnitten haben, denke ich, dass in Finnland wenig Ausländer wohnen.
Finnland: Starkes Bildungsbewusstsein und schnelle Reformen
habe ich mal im "Standard" aufgegabelt
Helsinki - Was ist das Geheimnis des Fünf-Millionen-Staates Finnland, der bei der von der OECD durchgeführten Bildungsvergleichsstudie PISA auch heuer laut Vorab-Informationen ganz vorne liegen dürfte? Die APA sprach mit dem Vizedirektor des Zentralamts für Unterrichtswesen in Helsinki und Leiter des Bereichs Allgemeinbildung, Aslak Lindström, über das finnische Erfolgsmodell.
Hohes Ansehen
"In Finnland ist das Bildungswesen seit jeher sehr hoch angesehen, es ist Teil der Volksidentität", sagt Lindström und erklärt dies mit der geschichtlichen Situation Finnlands, das erst 1917 seine Unabhängigkeit nach Jahrhunderten unter schwedischer und russischer Herrschaft erlangte. Die vergleichsweise Armut der Finnen habe die Notwendigkeit bedingt, mit aller Kraft auf Bildung zu setzen. Es gebe in Finnland ganz ein anderes Bildungsbewusstsein als beispielsweise in Schweden, meint der Bildungsexperte. Für ihn erklärt das auch, warum Schweden bei einem fast identischen Schulsystem in der PISA-Studie nicht so gut abschneidet wie Finnland. Eine weitere Zutat im finnischen Erfolgsrezept sieht Lindström im raschen Rhythmus der Reformen im Bereich Bildung."Die Rahmenlehrpläne werden bei uns mindestens alle zehn Jahre erneuert, ich habe selbst die Erstellung 1994 geleitet und jetzt wieder. Ich traue mich zu sagen, dass es bis zum nächsten Mal keine zehn Jahre dauern wird".
Starke Autonomie
Sowohl die Lehrpläne als auch die letzten drei Reformen des Bildungsgesetztes in den Jahren 1976, 1982 und 1999 gingen alle in die selbe Richtung. Erstens eine immer stärkere Autonomie von Gemeinden und Schulen selbst. Lindström:"Der Hintergrund ist der immer schneller werdende Takt der Veränderungen in der Gesellschaft in Finnland und Europa. Wenn tausend Schulen alle einzeln darauf reagieren können, dann können die Reformen schneller passieren, in Echtzeit sozusagen". Schulen und Gemeinden entscheiden in Finnland mittlerweile weitgehend selbst, was und wie unterrichtet wird, der Staat gibt nur noch die Grundrichtung vor.
Muttersprache als Grundlage
Die andere Konstante in der finnischen Bildungspolitik ist Lindström zufolge das Forcieren von Muttersprache, Mathematik und Naturwissenschaften. In den entsprechenden Fächern wurde die Anzahl der zu unterrichtenden Mindeststunden sukzessive erhöht. Vor allem im Fall der Mutter- beziehungsweise ersten Landessprache - je nachdem Finnisch oder in etwa fünf Prozent aller Grundschulen auch Schwedisch - ist dies auch das wichtigste Instrument bei der Integration von Ausländern.
Zahl der Einwanderer wächst
"Auch bei uns wächst die Zahl der Einwanderer ständig", wischt Lindström den Einwand vom Tisch, Finnland habe es bei der PISA-Studie leichter, weil es einen vergleichsweise niedrigen Ausländeranteil habe. Für Finnland sei das außerdem kein Problem, sondern ein Gewinn. Entscheidend sei, dass der Staat den Immigranten schnell das Erlangen solider Finnischkenntnisse ermögliche. Die Förderung von Ausländern und von Lernschwachen sei gleichermaßen wichtig, so der Bildungsexperte. Beide müssten die Chance haben, mit dem Rest der Schüler mitzukommen:"Darauf wird in Finnland ganz besonders Gewicht gelegt".
Auch in Finnland wird gespart
Das Phänomen, dass Finnland bei den Bildungsausgaben in der OECD-Studie"Bildung auf einen Blick" trotz umfangreicher Förderprogramme für Schüler dennoch nur im Mittelfeld liegt, erklärt Lindström mit Einsparungen bei der Anzahl der Schulen. Die durchschnittliche Schulgröße in Finnland sei in den letzten Jahrzehnten angewachsen -"da haben wir vielleicht gespart".
Lindström fällt noch eine, oft übersehene Stütze des finnischen Schulsystems ein:"Eine ganz wichtige Sache ist das Schulessen. Die Schüler bezahlen nicht für das Essen in der Schule, und es wird jedem angeboten. Es klingt merkwürdig, aber das hat eine unglaubliche Bedeutung. Besonders dort, wo es um die ärmsten Bevölkerungsschichten geht. Das heißt, wenn ein Kind in die Schule kommt und daran denkt, wann es etwas zum Essen bekommt, dann lernt es nicht. Regelmäßiges Essen ist eine Grundvoraussetzung für gutes Lernen. Das ist keine Kleinigkeit."
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[b]übrigens waren es 1999 75000 Emigranten im 5-Millionen-Staat Finnland.
Was Neueres habe ich auf die Schnelle nicht gfunden
T.Mai

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