- Ossi-Land = Wirtschafts-Niemandsland - kizkalesi, 13.12.2004, 09:15
- Re: Ossi-Land = Wirtschafts-Niemandsland - Karl52, 13.12.2004, 09:43
- Re: Ossi-Land = Wirtschafts-Niemandsland - aber kiz - nereus, 13.12.2004, 09:45
- Re: Wüßte ich gerne genauer - bonjour, 13.12.2004, 11:33
- Re: Wüßte ich gerne genauer (OST-Rentner, aka DIE Gewinner der Einheit) (o.Text) - MattB, 13.12.2004, 12:25
- Re: So what: heißt das Motto nicht überall"Schnauze halten und kassieren" - monopoly, 13.12.2004, 12:54
- Re: größere Gewinner (in summa?) - Can you tell? (Butter bei die Fische) (o.Text) - MattB, 13.12.2004, 13:42
- Re: Man muß alles im Zusammenhang sehen... - monopoly, 13.12.2004, 14:37
- Re: Gewinner der Einheit - bonjour, 13.12.2004, 13:52
- Re: größere Gewinner (in summa?) - Can you tell? (Butter bei die Fische) (o.Text) - MattB, 13.12.2004, 13:42
- OST-Rentner die Verlierer weil sie ihre gesunde Demografie für 0 € an den westen - MC Muffin, 13.12.2004, 13:40
- Re: Ach was; Cash now, worry later; is noch genug Suppe da (5 sind geladen,... - MattB, 13.12.2004, 13:58
- Re: Ach was; Cash now, worry later; is noch genug Suppe da (5 sind geladen,... - MC Muffin, 13.12.2004, 14:40
- Re: Ach was; Cash now, worry later; is noch genug Suppe da (5 sind geladen,... - MattB, 13.12.2004, 13:58
- Re: So what: heißt das Motto nicht überall"Schnauze halten und kassieren" - monopoly, 13.12.2004, 12:54
- Re: Wüßte ich gerne genauer - bonjour - nereus, 13.12.2004, 13:57
- Re: die, welche Arbeit haben.. - bonjour, 13.12.2004, 14:23
- Re: Es geht auch ohne Arbeit! - Mr. Smith, 13.12.2004, 15:38
- Re: die, welche Arbeit haben.. - bonjour, 13.12.2004, 14:23
- Re: Wüßte ich gerne genauer (OST-Rentner, aka DIE Gewinner der Einheit) (o.Text) - MattB, 13.12.2004, 12:25
- Re: Wüßte ich gerne genauer - bonjour, 13.12.2004, 11:33
Re: Wüßte ich gerne genauer - bonjour
-->Hallo bonjour!
Du schreibst: Hier, wo ich wohne, ist eine der Hauptthesen des Nachbarn, daß der Osten sozusagen überfallen und ausgesaugt wurde.
Was heißt ausgesaugt konkret?
Die Bevölkerung konnte ihre Sparguthaben mit den Kursen 1:1/1:2 und 1:4?? umtauschen und blieb so vor einem weitestgehenden Verlust ihrer Geldguthaben verschont.
Außerdem waren über Nacht schlagartig hochwertige Waren in den Auslagen der Geschäfte und somit konnte der Umtauschverlust dicke wieder wett gemacht werden.
Also diesbezüglich darf sich nun wirklich kein Ossi beschweren.
Im Fall der Industrie muß man das differenziert sehen.
Die Infrastruktur war eine einzige Katastrophe und wurde in den Neunzigern erstklassig in Schuß gebracht.
Das Umtauschgeld, als auch die Infrastrukturleistungen dürften zu 100 % aus der Staatskasse geflossen sein, also zum überwiegenden Teil vom westlichen Steuerzahler.
Allerdings wurden ja die Wessis nicht direkt sondern eher indirekt belastet.
Trotz einiger Steuererhöhungen wurde das allermeiste auf Pump finanziert und die wirklichen Lasten werden wir in einigen Jahren/Jahrzehnten zu spüren bekommen.
Voll durchschlagen wird es wohl erst auf die vollkommenen Nachwendegenerationen.
Im Westen habe es Stillstand gegeben und nur durch den Osten gab es eine neue Infusion (im wesentlichen durch die neuen Konsumenten, die dazu gekommen sind ) die nun aber auch verbraucht ist.
Aber sicher war das"Aufmöbeln" der Ex-DDR eine gewaltige Konjunkturspritze für die Westbetriebe.
Nur kann man das kaum den Firmen vorwerfen, welche an der Sanierung teilgenommen haben.
Die entscheidenden Weichen wurden jedoch bei der Privatisierung (Treuhand) gestellt und hier wurde z.T. schamlos abgegriffen und Betriebe zerstört die durchaus hätten überleben können.
Diese billige Konkurrenz, welche Jahre später dem Westen hätte gefährlich werden können, wollte man aber nicht haben.
Genauso verheerend war die sogenannte Altschuldenregelung, da sich die Ostfirmen zu DDR-Zeiten überhaupt kein Kapital bilden konnten und alles an einem großen Faden (ob rentabel oder unrentabel) durchgeschleppt wurde.
Diese Verbindlichkeiten hätte man eigentlich auf Null stellen müssen.
Darüberhinaus brach der existierende Ostmarkt komplett zusammen und hier wäre womöglich eine vorübergehende Anpassungsregelung, hinsichtlich der Preise, eine Alternative gewesen. Eine Art eingeschränkter Konvertibiltät hätte die industrielle Landschaft ganz sicher nicht so brachial in die Knie gewzungen.
Auch die D-Mark war schließlich nicht von Anfang konvertibel - erst ab 1958/59.
Über Nacht verteuerten sich daher die Ostprodukte um mehrere 100 Prozent.
Da wäre auch so manche Westfirma schwer in's Schleudern gekommen.
Abgesehen von der Darstellung der wirtschaftlichen Situation in euren Postings, habe ich hier vor Ort ganz subjektiv den Eindruck, daß es nun nicht etwa so ist, als hätten die Ossis kein Geld... Alles vom feineren. Und jeder fährt ein neues Auto, ein kleines oder auch ein größeres...
Erstens gibt es Kredite und zweitens haben wir die Einheit nun schon seit 15 Jahren.
Niemand hat behauptet, daß die Ossis durchweg arm sind und die, welche Arbeit haben, versuchen sich entsprechend zu verbessern.
Die Rentner haben sicher bei der Einheit das große Los gezogen, aber wer bei der Teilung des Landes 1949 das große Los zog, muß ja nicht immer wieder neu erörtert werden.
mfG
nereus

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