- Sind wir schon mitten drin, im Waehrungscrash... - pecunia, 03.12.2004, 20:33
- Warum soll man denn einen Bankrotteur unbedingt beliefern? (o.Text) - Euklid, 03.12.2004, 20:35
- Re: Warum soll man denn einen Bankrotteur unbedingt beliefern? (o.Text) - MC Muffin, 03.12.2004, 22:50
- Eindeutig wie Wechselreiterei, wer ist so blöd und beliefert dauerhaft - LenzHannover, 04.12.2004, 23:23
- Re: Warum soll man denn einen Bankrotteur unbedingt beliefern? (o.Text) - MC Muffin, 03.12.2004, 22:50
- Re: Sind wir schon mitten drin, im Waehrungscrash... - philliecht, 04.12.2004, 05:11
- Re: Sind wir schon mitten drin, im Waehrungscrash... - Plutarch, 04.12.2004, 09:17
- Re: Sind wir schon mitten drin, im Waehrungscrash... - Euklid, 04.12.2004, 09:51
- Re: Sind wir schon mitten drin, im Waehrungscrash... - Euklid, 04.12.2004, 09:45
- Re: Sind wir schon mitten drin, im Waehrungscrash... - apoll, 04.12.2004, 10:37
- Nein, diese 5 Zeilen werde ich nicht vergessen....... - philliecht, 04.12.2004, 14:19
- Re: Währungscrash... als praktisch denkender Mensch interessieren mich... - Christian, 04.12.2004, 16:13
- Lietaer will's komplementär - Stephan, 04.12.2004, 16:52
- Re: Lietaer lebt von Staatsmacht-Knete und fabuliert - dottore, 05.12.2004, 15:00
- Re: Lietaer lebt von Staatsmacht-Knete und fabuliert - Stephan, 05.12.2004, 16:35
- Re: Lietaer lebt von Staatsmacht-Knete und fabuliert - dottore, 05.12.2004, 17:46
- Re: Lietaer lebt von Staatsmacht-Knete und fabuliert / Monopolprodukt Geld - Student, 05.12.2004, 20:19
- @student: Du hast recht. Mit aufgeklaerten Menschen ist das moeglich, aber wer - Josef, 05.12.2004, 21:00
- Re: Monopolprodukt Geld - dottore, 06.12.2004, 10:50
- Re: @Dottore / Monopolprodukt Geld - Student, 15.12.2004, 08:29
- Re: Die ZB als Regiebetrieb? - dottore, 15.12.2004, 16:21
- Re: Die ZB als Regiebetrieb? - Student, 21.12.2004, 13:31
- Re: Die ZB als Regiebetrieb? - dottore, 21.12.2004, 18:13
- Re: Die ZB als Regiebetrieb? / ZB und Insolvenz - Student, 26.12.2004, 19:53
- Re: Die ZB als Regiebetrieb? / ZB und Insolvenz - Diogenes, 27.12.2004, 08:26
- Re: Die ZB als Regiebetrieb? / ZB und Insolvenz - dottore, 27.12.2004, 14:14
- Re: Die ZB als Regiebetrieb? / ZB und Insolvenz - Diogenes, 27.12.2004, 14:52
- Re: Hans mit Sparstrumpf? Wie mag der aussehen? - dottore, 27.12.2004, 17:36
- Re: Hans mit Sparstrumpf? Wie mag der aussehen? - Alt, aber leer *g* - Diogenes, 27.12.2004, 22:51
- Re: Hans mit Sparstrumpf? Wie mag der aussehen? - Alt, aber leer *g* - dottore, 28.12.2004, 18:54
- Re: Hans mit Sparstrumpf? Wie mag der aussehen? - Alt, aber leer *g* - Diogenes, 28.12.2004, 21:58
- Re: Hans mit Sparstrumpf? Wie mag der aussehen? - Alt, aber leer *g* - dottore, 29.12.2004, 13:21
- Re: Hans mit Sparstrumpf? Wie mag der aussehen? - Alt, aber leer *g* - Diogenes, 28.12.2004, 21:58
- Re: Hans mit Sparstrumpf? Wie mag der aussehen? - Alt, aber leer *g* - dottore, 28.12.2004, 18:54
- Re: Hans mit Sparstrumpf? Wie mag der aussehen? - Alt, aber leer *g* - Diogenes, 27.12.2004, 22:51
- Re: Hans mit Sparstrumpf? Wie mag der aussehen? - dottore, 27.12.2004, 17:36
- Re: Die ZB als Regiebetrieb? / ZB und Insolvenz - Popeye, 27.12.2004, 15:01
- Re: Die ZB als Regiebetrieb? / ZB und Insolvenz - dottore, 27.12.2004, 15:32
- Re: Die ZB als Regiebetrieb? / ZB und Insolvenz - Diogenes, 27.12.2004, 14:52
- Re: Die ZB als Regiebetrieb? / ZB und Insolvenz - dottore, 27.12.2004, 14:14
- Re: Die ZB als Regiebetrieb? / ZB und Insolvenz - dottore, 27.12.2004, 15:07
- Re: Die ZB als Regiebetrieb? / ZB und Insolvenz - Diogenes, 27.12.2004, 08:26
- Re: Die ZB als Regiebetrieb? / ZB und Insolvenz - Student, 26.12.2004, 19:53
- Re: Die ZB als Regiebetrieb? - dottore, 21.12.2004, 18:13
- Re: Die ZB als Regiebetrieb? / ZB und Kuriositäten - Student, 25.12.2004, 19:02
- Ein feiner Vortrag - Euklid, 26.12.2004, 10:01
- Re: Ein feiner Vortrag / SNB und zinsloses Geld - Student, 26.12.2004, 17:49
- Re: Die ZB als Regiebetrieb? / ZB und Kuriositäten - Popeye, 26.12.2004, 21:25
- Re: Der Schuß ging nach hinten los: Das Zitat bestätigt voll den Studenten! - Digedag, 27.12.2004, 00:19
- Re: Der Schuß ging nach hinten los: Das Zitat bestätigt voll den Studenten! - Popeye, 27.12.2004, 08:33
- Re: @Popeye Passiva-Position"Banknotenumlauf": neuer Versuch - Student, 20.11.2005, 15:48
- Re: Passiva-Position"Banknotenumlauf": neuer Versuch / Korrektur - Student, 20.11.2005, 15:55
- Re: Zum Angesprochenen - dottore, 20.11.2005, 17:19
- Re: @Popeye Passiva-Position"Banknotenumlauf": neuer Versuch - Popeye, 20.11.2005, 17:35
- Re: Der Schuß ging nach hinten los: Das Zitat bestätigt voll den Studenten! - Digedag, 27.12.2004, 00:19
- Ein feiner Vortrag - Euklid, 26.12.2004, 10:01
- Re: Die ZB als Regiebetrieb? - Student, 21.12.2004, 13:31
- Re: Die ZB als Regiebetrieb? - dottore, 15.12.2004, 16:21
- Re: @Dottore / Monopolprodukt Geld - Student, 15.12.2004, 08:29
- Re: Lietaer lebt von Staatsmacht-Knete und fabuliert - Oldy, 06.12.2004, 04:08
- Re: Lietaer lebt von Staatsmacht-Knete und fabuliert - ui! - Alana, 06.12.2004, 11:11
- Re: Lietaer lebt von Staatsmacht-Knete und fabuliert - Stephan, 05.12.2004, 16:35
- Re: Lietaer lebt von Staatsmacht-Knete und fabuliert - dottore, 05.12.2004, 15:00
- Re: Sind wir schon mitten drin, im Waehrungscrash... - Plutarch, 04.12.2004, 09:17
- Warum soll man denn einen Bankrotteur unbedingt beliefern? (o.Text) - Euklid, 03.12.2004, 20:35
Re: Die ZB als Regiebetrieb?
-->Hi Student,
vorab besten Dank.
>>An das Abgabengut (bzw. sofort fällige Forderungen darauf, die dann zu zedieren wären) kommt nur ein Gläubiger, der sein Papier, das längere Laufzeit haben muss als die ZB-Noten, die er sich damit beschaffen kann oder möchte, der ZB einreicht oder ihr mit Rückkaufsverpflichtung verkauft (Repogeschäft).
>“Verkauft“. Hm. Die ZB hat also demnach „gekauft“. Nur womit? Ein kurzer Blick auf die Aktiva-Seite der ZB-Bilanz kurz vor der Transaktion zeigt uns gähnende Leere, jedenfalls weit und breit keine eigenen ZB-Noten. Meinst Du nicht, daß man etwas in der Kasse (in einer „Aktiva-Kasse“!) haben sollte, um etwas zu kaufen?
Nein. Kaufvertrag ist nicht die Erfüllung desselben.
>Aber halt, die ZB hat doch „gekauft“: auf Kredit!
Auch nicht. Sie nimmt die Titel herein, nennt dies"purchase" (1. Vertrag) und schließt gleichzeitig mit dem Einlieferer ein"repurchase" (2. Vertrag). Beide Verträge könnten wir beide auch abschließen. Angenommen, sie würden auf die selbe Summe lauten, flösse nichts. Der Verkäufer bezieht über die Laufzeit des Repos nach wie vor die Zinsen aus dem Repo-Titel.
Da so etwas keinen Sinn macht (außer Anwaltsbeschäftigungsprogramm) muss es also eine Differenz geben. Die Summe Rückkauf muss über der Summe Kauf liegen ("Leitzins"). Ginge es nur um die Differenz, müsste die Bank diese beschaffen, was ihr aus dem Zinsertrag aus dem Titel möglich wäre: Hinteres Ende höher.
Alle MFIs zusammen müssen diese Differenz decken. Wozu aber sollten sie in toto Geld verschenken und nicht die Titel netto halten? Also müssen sie selbst Cash-Abforderungen aus dem Nicht-ZB- und Nicht-MFI-Bereich haben, die ihnen das Geschäft nahelegen ("Zinsdifferenz").
Nur dann beschaffen sie sich ZB-Geld. Dieses müssen sie bei der ZB selbst aktiv (ZB passiv) halten und zwar im Rahmen der Mindestreserve(MR)-Vorschriften (2 % usw., die ihrerseits zum ZB-Satz ebenfals"verzinst" werden). Die Einlagen auf dem MR-Konto liegen täglich bei ca. 37 / 38 Mrd Euro.
In der Bilanz der Buba stehen an Einlagen (ZB passiv gegenüber MFIs) 44,5 Mrd., was leicht erklärt ist: Die plus 6,5 (44,5 minus 38 MR zum Stichtag) an diesem Tag bei der Buba zu Zahlungszwecken (an andere MFIs) eingegangene und noch nicht weitergeleitete Beträge. Ergibt sich aus der Logik dieser Vorgänge, da nicht gleichzeitig an die Buba eingezahlt (dort passiv) und von der Buba an die Ziel-MFIs ausgezahlt werden kann. Diese Beträge sind transitorisch und verzinsen sich auf keiner Seite.
>Glasklar zu erkennen, wenn der „Cash-Taker“ nicht sofort ZB-Noten nimmt, sondern sich erst mal ein Guthaben auf sein Konto schreiben läßt.
Auch nicht. Der Cash-Taker (MFI) hat Cash. Er muss nur die MR beachten und reguliert so seine Cash-Position. Es gibt zwar ein"Guthaben" der MFIs gegenüber der Buba (dort passiv), die sog."Überschussreserve" (unverzinst). Überschuss als Überschuss gegenüber der geforderten Reserve.
Die schwankt so um die 300 Mio Euro, also nichts. Den alle MFIs verzichten p.a. damit auf max. 2 % (die Spitzenrefi läuft anders, extra MR), also ca. 6 Mio, die sich wiederum auf ca. 2170 MFIs verteilen. Selbst auf eine Großbank kämen da (geschätzt) maximal 200.000 bis 300.000 Euro p.a. als nicht von der ZB kassierter Zins heraus.
Auch der sonstige Zinsverlust der MFIs (Zinsverpflichtung gegenüber"Einlegern" entsteht ab Einlage, danach MR-Aufstockung, danach erst Zinsverpflichtung der ZB) ist so winzig, dass er auch mit Lupe kaum zu entdecken wäre; 2 % von 2 % mal Zinstage). Die Verzinsung der MR liegt im Dezember 04 bei 2,05 %. Juli noch 2,00 %. Es ist also very, very fine tuning, denn der Satz entspricht in etwa dem GM-Satz. Die 0,05 bitte auf die 37 bis 38 Mrd beziehen, also 19 Mio, wenn ich richtig rechne, geteilt durch die Zinstage.
Unterschreitet eine Bank ihr Soll, sind von ihr 5,5 % auf Soll minus Ist zu entrichten.
>Und dieses Guthabenkonto des Cash-Takers ist aus Sicht der ZB-Bank zweifellos Fremdkapital. Da sind wir uns doch einig, oder?
Nein, da es so nicht läuft, siehe eben. Die ZB finanziert sich nicht! Sie ist zwar aus den MR den Leitsatz schuldig, da aber MR nur gebildet werden können, nachdem bereits Cash aus der ZB geholt worden war (ich kann ein Sparbuch nur mit Cash eröffnen), holt sie in gleicher Höhe (Einschränkung siehe eben) aus dem Cash den Leitsatz. Letzteren logischerweise früher.
>Das Guthabenkonto des Cash-Takers hat eine korrespondierende Passiva-Position in der ZB-Bilanz: Die Position „Banknotenumlauf“.
Der Cash-Taker hat, wie gesagt, Cash. Das"Guthaben" sind (transitorische zum Stichtag 24.00 Uhr mal weggelassen) MR. Nehmen wir an, das Publikum (MFIs passiv) fordert Cash von den MFIs, dann zahlen die aus der Cash-Kasse und vermindern damit gleichzeitig ihr MR-Soll. Sie können dann zur ZB fahren und den Cash dort abholen, um ihre Cash-Position wieder aufzufüllen (dauert so lange wie der LKW braucht). Oder sie lassen es sein.
Spannend würde es erst, wenn die Abforderung die ca. 38 Mrd überschritte. Das wäre dann ein veritabler Run (auf Buba entfallende Noten inkl. Münzen = 118 Mrd, Eurogebiet: ca. 470 Mrd). Die MFIs müssten für die noch verbliebenen MR-pflichtigen Einlagen bei ihnen immer noch MR unterhalten und hätten ein Loch, in Höhe der verbliebenen MR-pflichtigen Passiva (davon 2 %) und müssten zusätzlichen Cash mit Hilfe der von ihnen im Pfandpool hinterlegten (aber nicht der Refi dienenden) Titel beschaffen.
Da im Pfandpool aber für ca. 2,5 Bio Titel liegen (von insgesamt ca. 6 Bio ZB-fähigen Titel insgesamt), wäre das zu bewältigen, wenn auch nicht vonn heute auf Morgen (außer die ZBs öffnen ihr"Fenster" geschäftstäglich, wie die Fed, was sie bei einem Run mit Sicherheit auch täten).
Sonst müssten die MFIs den teureren Weg über Spitzenrefis gehen (kosten seit Juni 3,00 %, davor 3,50), bis sie sich zum nächsten normalen Refi-Tag (normalerweise Di)"ordentlich" bedienen könnten.
>Fordert der Cash-Taker für sein Guthaben (täglich fällig)
Die 44,5 (Vj 44,8) "Einlagen auf Girokonten" (Buba passiv) können zwar täglich abgeholt werden und sind insofern jederzeit verfügbar. Aber Risiko: das monatsdurchschnittliche MR-Soll würde unterschritten, dann Strafzins, siehe oben.
>von der ZB ZB-Noten, dann verringert sich sein Guthaben während die Position „Banknotenumlauf“ in der gleichen Höhe steigt.
Richtig. Aber die Guthaben sind MR, d.h. zwar frei verfügbar, aber diese Verfügbarkeit ist automatisch durch die 5,5 % drohenden Strafzins beschränkt.
Ich glaube Du gehst von einem GB-Modell aus, was damit aber nicht zu vergleichen ist. Das würde in diesem Fall nämlich bedeuten: Der Cash-Taker (jetzt: Publikum) müsste 5,5 % (auf 2 % dessen, was er seinerseits insgesamt schuldig ist) Strafzins zahlen, wenn er sein bisheriges Guthaben in Cash verwandelt.
>Kurz vor der ZB-Noten-Ausgabe ist der ZB-Banker aber in einer mißlichen Lage: Er hat nichts in einer Aktiva-Kasse, was er ausgeben könnte.
Nein. Die ZB unterhält keine Notenkasse, sondern bucht als Kasse aktiv nur Scheidemünzen (Buba 03: 458 Mio). Die schwedische Reichsbank noch nicht mal die.
>Meiner Ansicht nach bleibt uns nur die eine Interpretation des Vorgangs, nämlich die, daß die ZB sich die auszugebenden ZB-Noten selbst leihen muß.
Nein.
>Die ZB-Bilanzposition „Banknotenumlauf“ ist eine Fremdkapitalposition.
Leider ebenfalls nein.
>Ich will meine Ansicht noch untermauern. Angenommen die Aktiva-Position der ZB, welche der Passiva-Position Banknotenumlauf gegenübersteht, „verdampft“.
Die kann nur verdampfen, wenn die Haupt-Refis (130) verdampfen (Noten = 121, um es mal so herum zu vergleichen). Obwohl die Buba nicht selbst die Titel zum Inkasso bringt, sondern dies die MFIs tun müssen, wären die MFIs demnach nicht in der Lage, die Titel auszulösen (mangels Cash). Zum Vergleich: MFI-Cash ca. 13 Mrd. MFI-Guthaben (inkl. Transitorik, s.o.) August 41,6.
Da die MFIs das Inkasso übernehmen (läuft beim Bulk der Titel, da Staatspapiere, ohnehin über die Buba, der"Agentin des Bundes" und schon deshalb laufend Cash von der Buba ex Titelbedienung des Bundes an die MFIs fließt), müsste der ganze MFI-Sektor zahlungsunfähig werden.
Selbst dann hätte die Buba noch die Pfänder (Titel), daher der Name, und müsste sich notfalls selbst an die Emittenten halten, also im Wesentlichen zum Inkasso beim Finanzminister schreiten. Wie der aus der Nummer rauskäme, ist die Frage, die hier manchen umtreibt. Falls durch dem Termin kurz vorangehende Direktbedienung bei der ZB ("Schatzwechsel" usw.) - Game over.
>Ist das „Verdampfte“ nun höher als das Eigenkapital der ZB, so ist die ZB überschuldet.
Das würde, siehe eben, sowohl den MFI-Gesamtkonkurs als auch den Staatsbankrott voraussetzen. Die Gefahr der Überschuldung der ZB kommt aus einer ganz anderen Ecke, nämlich aus dem Verdampfen ihrer Nostro-Positionen. Bei Gold schon deshalb nicht möglich, weil bereits ein Passivposten gebildet wurde. Bei IMF- und EZB-Forderungen (zus. 21 Mrd) bei deren Konkurs.
Und vor allem bei der Auslandsaktiva-Position (32,5 nach 40,5), also den "Devisenreserven". Ginge der USD weiter Richtung Null (Kassa), wäre die Überschuldung der Buba möglich (EK, also GK plus GRL = 5 Mrd).
>Wieder wird glasklar, daß die Passiva-Position „Banknotenumlauf“ Schulden der ZB repräsentiert.
Nach Obigem nochmals leider Nein. Bei der Inlandsposition (Refi der MFIs) hat sie die MFIs als Inkasso-"Puffer", wie beschrieben. Nur bei der Auslandsposition muss sie sich selbst ums Inkasso kümmern.
>Zur Überschuldung gehört immer, daß der Überschuldete eine Zahlungverpflichtung hat, der er (demnächst) nicht mehr nachkommen kann.
Die einzige Zahlungsverpflichtung, welche die Buba hat, ist die Position"Personalaufwand" (1), die aus den Nettoerträgen bestritten werden muss (knapp 2). Die Sachaufwendungen könnte sie notfalls aussetzen (Abschreibungen usw., ca. 440 Mio), die Kosten für Notendruck herunterfahren, usw. Am Personalaufwand wird bereits"gespart", siehe Wegfall der früheren LZBs, usw.
>Welche Zahlung könnte das im Fall unserer ZB sein? Es ist die Rückzahlung der geliehenen ZB-Noten.
Die ZB zahlt an sich keine Noten zurück.
>Eine andere Zahlungsverpflichtung, die die ZB hat, kann ich weit und breit nicht sehen. Siehst Du eine?
Siehe oben. Gerade bei der ZB muss zwischen Illiquidität (keine Gehälter mehr) und Insolvenz (Wegfall der Nostro-Positionen) unterschieden werden.
> >Damit ist er die beschafften Noten und die bei der Beschaffung vereinbarte Steuer ("ZB-Satz") zum entsprechenden Termin schuldig. Die ZB-Note ersetzt in der Zeit vor Fälligkeit des verpfändeten oder verkauften Papiers dieses selbst, das - da in der ZB selbst oder in ihrem Pfandpool liegend - nicht zu anderen Geschäften verwendet werden kann (die SNB-Ausnahme, die nicht in Anspruch genommen wird, wurde schon diskutiert).
>Die ZB-Note ersetzt nichts. Deine Formulierung gefällt mir gar nicht. Oder sagst Du auch, daß das Guthaben des Cash-Takers (wenn er die ZB-Noten noch nicht abgefordert hat) die verkauften oder verpfändeten Papiere ersetzt?
Es gibt kein Guthaben außer den MR der MFIs bei der ZB. Zum Mechanismus, bitte nochmals oben.
>Die ZB ist schlicht und ergreifend die entsprechende Summe schuldig.
Nein. Sie könnte gar nichts schuldig werden. Was sie den MFIs schuldet, sind die MR. Wann könnten diese wegfallen? Wenn sämtliche MR-pflichtigen Verbindlichkeiten der MFIs in Wegfall kämen.
Angenommen dieses wäre möglich: Dann wären die MFIs ohne Geschäft mit dem Publikum (der Staat ist schon deshalb nicht MR-pflichtig, weil er kein Geschäftspartner der ZB ist und keine Einlagen entgegen nimmt bzw. nehmen darf).
Aber könnten die MFIs ohne Geschäft sein? Nein. Da sie ihrerseits die Titel auslösen müssen (obendrein plus"Leitsatz"), müssten sie sich den Cash, der sich dann ausschließlich im Publikum befände (nichts mehr bei den MFIs, nichts mehr beim Staat, usw.), aus dem Publikum holen, um damit zum Refi-/Repo-Zeitpunkt ihre Rückkaufs-/Notenrückgabe-Verpflichtungen der ZB gegenüber zu erfüllen (ansonsten ZB-Inkasso, siehe oben).
Wie käme Cash aus dem Publikum zu den MFIs? Wie bisher auch: Zinssatzvariationen. Da dies aber beim Erlöschen der MR-Pflicht ausgeschlossen ist (sonst bestünden Einlagen und ergo MR-Pflicht), gehen entweder die MFIs pleite oder die Emittenten.
Danach läge der Cash nach wie vor ausschließlich im Publikum, das die Noten aber nicht der ZB präsentieren könnte, um dort Titel herauszuholen (dürfen nur die MFIs als GP). Und auch nicht würde, da das Publikum seinerseits auf GZ lautende Verbindlichkeiten hätte, mit Steuern angefangen.
>>Die ZB-Note ist somit zugleich ein Schulddokument, gegen dessen Vorlage (zum Termin) die ZB das bei ihr liegende Gläubigerpapier Zug um Zug wieder herausrücken muss - vorausgesetzt die ZB-Steuer wird gleichzeitig entrichtet bzw. das Gläubigerpapier (sofern noch längere Laufzeit habend) dient nicht zur erneuten Beschaffung von ZB-Noten zu den dann von der ZB festgesetzten Konditionen ("Prolongation").
>ZB-Note ein Schulddokument? Nein, Dottore, das sehe ich anders. Aus der ZB-Note geht ja noch nicht einmal hervor, was die ZB wieder herausrücken muß.
Richtig! Das geht aus der Note nicht hervor. Korrekterweise müsste darauf stehen: "Berechtigt bei termingerechten Präsentation zur Entgegennahme der bei der ZB hinterlegten Titel". Oder ähnlich. Da dies aber wiederum nur die MFIs könnten (GP der ZBs) und nicht das Publikum selbst, entfällt das.
>Genausowenig ist aus der ZB-Note ersichtlich, an wen die ZB etwas herausrücken muß. Das ist in anderen Papieren dokumentiert.
Beides richtig. Was in den Papieren (Geschäftsabschlüsse MFIs/ZBs) steht, ist sozusagen das Begleitdokument zur Note oder vice versa.
>Die ZB-Note ist nur das, was der Cash-Taker zum Termin schuldig ist. Nicht mehr und nicht weniger.
Cash-Taker kann nur ein MFI sein. Es ist die Note schuldig (sofern er sich nicht über die MR der Schuld entledigen kann, aktiv verschwände aus der ZB-Bilanz ein Refi-Posten und passiv der MR-Posten). Die ZB ist im Gegenzug den Titel schuldig (der mindestens noch einen Tag lang Laufzeit hat).
>Und die ZB darf dann die ZB-Noten nicht behalten, sondern muß damit sofort ihre Schulden bezahlen (just in time).
Die ZB hat nur die oben genannten Verbindlichkeiten (Personal etc.), sofern es bestehende Verträge mit Noch-Laufzeit sind. Bleibt ein Gewinn, mutiert der zur Verbindlichkeit gegenüber dem Eigentümer.
>Durch diese Zahlung verschwindet (bzw. reduziert sich) die Passiva-Position „Banknotenumlauf“. Genau wie jede andere Fremdkapitalposition.
Nochmals: Die ZB hat keine Verbindlichkeiten außerhalb der laufenden Kosten, sofern diese zum Bilanzstichtag bestehen. Die ZB refinanziert sich nicht. Sie kann auch schlicht keine Anleihen begeben.
>Sollte der Cash-Taker ZB-Noten bei der ZB einzahlen, obwohl noch gar kein Termin ansteht, so erhöht sich sein Guthaben bei der ZB.
Entweder es besteht Termin, dann erhalt das MFI die Titel. Besteht kein Termin, kommt nur die MR-Position in Frage.
Die könnte das MFI auch über das Soll hinaus erhöhen und die 2,05 % (s.o.) kassieren. Dagegen sprächen: 1. Mit Hergabe von Noten ans Publikum ("Kredit") würde mehr erzielt. Und selbst 2. am GM sind in der Regel knapp höhere Renditen zu erzielen, aber das muss der Geldhandel der MFIs schon mit sich selber ausmachen, ob oder ob nicht. Und 3. werden Überschuss-MR nicht verzinst (siehe oben; was Überschuss-MR sind, klärt sich etwa ein bis anderthalb Monate später; für den Nov konnte der Nov-MB der Buba noch keine Zahlen nennen).
>Bei der ZB findet lediglich ein Passiva-Tausch statt. Ihre Schulden bleiben unverändert.
Falsch! In keiner Bilanz der Welt lassen sich Passiva"tauschen" (was auf eine Schuldnerzession hinausliefe, die nur mit Zustimmung der Gläubiger möglich ist - im Gegensatz zur jederzeit möglichen Gläubigerzession) - außer innerhalb der EK-Position (RL werden als GK ausgewiesen, usw.) oder durch Entnahme aus der EK-Position (RL ---> Rückstellung). Niemand kann aus einer Rückstellung eine Rücklage machen oder gar aus einer mit Fälligkeit versehenen (sonst wärs keine) Verbindlichkeit EK.
>Die Vorgänge rund um die ZB ergeben sich aus der „Konstruktion“ der ZB. Die ZB „hat“ eben keine ZB-Noten; diese müßten sonst von der ZB aktiviert werden.
Unmöglich! Sie könnte höchstens die Druckkosten für Noten aktivieren, was aber schon von der Summe her (82 nach 68 Mio) lächerlich wäre, ganz abgesehen davon, dass jede Note jederzeit ersetzt werden muss (Eventualverbindlichkeit, ergo zu passivieren).
>Du betonst doch selbst immer, daß die ZB nach HGB bilanziert.
So ist es. Siehe Bestätigungsvermerke und die Prüfung nach § 317 HGB. Dazu einige Finessen lt. Bundesbankgesetz, z.B. über Abschreibungen.
>Die ZB-Noten im Keller gehören dem Staat (der sie aber nicht selbst verwenden darf, sonst würde das ganze Fiat-Money-System nicht funktionieren) und nicht der ZB.
Die ganze ZB gehört dem Staat. Würde die ZB von einer Kapitalgesellschaft in einen Regiebetrieb umgewandelt (ähnlich Staatsforsten, usw.) könnte sich der Staat darin tummeln wie er möchte. Noch ist es nicht soweit.
>M.E. könnte der Staat die ZB auch anders „konstruieren“: Er könnte die ZB auch mit einem Stammkapital (hoch genug, damit die ZB ihre Geschäfte mit ihrer jetzt als Aktiva-Position gehaltenen Kasse durchführen könnte) ausstatten.
Womit sollte das"Stammkapital" eingezahlt werden? Denkbar wäre nur eine Sachgründung (Grundstücke, Büromaterial usw.), da es die Noten noch nicht gibt, mit deren Hilfe eine Cash-Gründung erfolgen könnte.
Denkbar ist natürlich auch eine"Erstaustattung" mit Staatspapiergeld (das dann später zu pari zum ZB-Geld erklärt wird, siehe zum pari: USA, aber das sind tempi passati), das seinerseits aber auch schon vorher erschienen sein müsste. So in etwa abgelaufen in Japan, 19. Jh.
In der BRD lief's bekanntlich anders: Staat hat sich den Cash ex BdL geliehen (Buba heute"Ausgleichsforderung" aktiv) und muss zurückzahlen. Die Zinsen (1 % p.a.) sind zugebucht.
>Die ZB müßte in diesem Fall als Auflage bekommen, daß sie so wirtschaften muß, daß das Stammkapital nicht „verdampft“ (so wie die jetzige reale ZB die Auflage hat, so zu wirtschaften, daß sie nicht in die Überschuldung gerät).
Überschuldung = Passiva (minus EK) > Aktiva.
>Bei dieser „Konstruktion“ würden selbstverständlich genauso Banknoten „umlaufen“, es würde aber keine Passiva-Position „Banknotenumlauf“ entstehen, sondern der Aktiva-Kassenbestand würde sich entsprechend ändern.
Es wären keine Banknoten dieser ZB, sondern müssten die anderer"Notenbanken" sein. So was gab's unterm GS in Deutschland (vier Privatnotenbanken). Auch die BoE verbucht Noten der schottischen"Notenbanken" (Summa ca. 1,5 Mrd pounds) aktiv (so im zweistelligen Mio-Bereich, jeweils im Banking und im Issue Dept.) und vice versa. Aber die BoE hat für diese Noten (außer einem Uraltanteil von 3 Mio reines paper money) gerade zu stehen, muss also die Noten entsprechend passivieren.
>Keine Passiva-Position „Banknotenumlauf“ deswegen, weil die ZB in diesem Fall keine ZB-Noten leihen muß, da sie ja selbst welche in einer Aktiva-Kasse „hat“.
Eine ZB kann ebensowenig wie andere Unternehmen ihre Aktivseite selbst"schnitzen". Sie könnte - wie gesagt - bestenfalls die Herstellkosten aktivieren, was dem entspräche, was auch Produktionsfirmen mit"Halbfertig-Produkte" machen.
Die ZB aber könnte never ever die so bilanzierten ("in der Kasse gehaltenen") Noten zum vollen Nennwert bilanzieren.
Sonst wär's einfach: ZB lässt für 1 Billion Nennwert drucken, setzt davon die Kosten ab (1 Mrd?) und hält aktiv 999 Mrd Euro. Entsprechend erhöht sich die Passivseite um 999 Mrd Euro - und kann, oh Wunder, an den Staat als Gewinn ausgekehrt werden. Trotz Maut dürfte das Transportgewerbe diese Aufgabe unschwer erledigen. Und, oh Wunder 2: Der Bund wäre schuldenfrei.
Das würde nicht nur uns beide nun aber wirklich überraschen.
Nochmals Danke für die viele Mühe + Gruß!

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