- Der Kapitalismus ist nicht für die Ewigkeit gemacht. - mario, 15.12.2004, 10:22
- Re: Der Kapitalismus ist nicht für die Ewigkeit gemacht. - Cornel, 15.12.2004, 12:21
- Re: Eine wunderschöne Vision...... - Goldfinger, 15.12.2004, 16:31
- Re:"Wir schlagen vor: - dottore, 15.12.2004, 17:34
- volle Zustimmung - mario, 15.12.2004, 18:56
- NEUE Organisationsform.Re: Der Kapitalismus ist nicht für die Ewigkeit gemacht. - aman13, 15.12.2004, 12:24
- Re: NEUE Organisationsform.Re: Der Kapitalismus ist nicht für die Ewigkeit gemacht. - sensortimecom, 15.12.2004, 13:08
- Re: NEUE Organisationsform.Re: Der Kapitalismus ist nicht für die Ewigkeit gemacht. - aman13, 15.12.2004, 13:25
- Re: NEUE Organisationsform.Re: Der Kapitalismus ist nicht für die Ewigkeit gemacht. - sensortimecom, 15.12.2004, 13:08
- Re: Richtig! Schnell zurück zur staatsfreien Eigenhofwirtschaft! - dottore, 15.12.2004, 18:10
- Diesmal siegt die Kirche? - MikeFFM, 15.12.2004, 22:56
- Re: Diesmal siegt die Kirche! - dottore, 16.12.2004, 16:52
- Re: Siegt diesmal die Kirche? - Baldur der Ketzer, 16.12.2004, 17:08
- Re: Ja - dottore, 16.12.2004, 17:58
- Re: Apropos Erbschaftssteuer - monopoly, 16.12.2004, 18:19
- Re: Apropos Erbschaftssteuer - dottore, 16.12.2004, 18:35
- Re: Ja - ja? - Baldur der Ketzer, 16.12.2004, 23:26
- Re: Apropos Erbschaftssteuer - monopoly, 16.12.2004, 18:19
- Re: Wie läuft die Abzocke am Sterbebett? - MikeFFM, 17.12.2004, 01:23
- Re: Wie läuft die Abzocke am Sterbebett? - Baldur der Ketzer, 17.12.2004, 01:54
- Re: Das ist wirklich haarsträubend! Danke für die Erläuterungen! (o.Text) - MikeFFM, 17.12.2004, 22:35
- Re: Wie läuft die Abzocke am Sterbebett? - Baldur der Ketzer, 17.12.2004, 01:54
- Re: Ja - dottore, 16.12.2004, 17:58
- Re: Bitte Bescheid sagen, sobald das Buch fertig ist (o.Text) - MikeFFM, 17.12.2004, 01:06
- Re: Siegt diesmal die Kirche? - Baldur der Ketzer, 16.12.2004, 17:08
- Re: Diesmal siegt die Kirche! - dottore, 16.12.2004, 16:52
- Diesmal siegt die Kirche? - MikeFFM, 15.12.2004, 22:56
- Re: Der Kapitalismus ist nicht für die Ewigkeit gemacht. - Cornel, 15.12.2004, 12:21
Re: Richtig! Schnell zurück zur staatsfreien Eigenhofwirtschaft!
-->Hi,
>Je weiter die technologische Entwicklung voranschreitet und je weniger Arbeitskraft für die Dinge des täglichen Lebens benötigt wird, desto veralteter und unbrauchbarer erscheint mir die kapitalistische Organisationsform.
Das ist keine"Organisationsform" an sich, sondern der unvermeidliche Ausfluss des Staatsmachtssystems: Kapital definieren wir doch wohl als etwas, das Erträge bringt. Dabei geht's mit zwangsweise erhobenen Erträgen los, also Abgaben aller Art, vom Raub über Tribut bis zur Steuer. Das"Kapital" ist die Waffe, heute das"Gewaltmonopol" der Staatsmacht.
Verzinst sich nicht schlecht, Steuereinnahmen (lt. Buba) in den letzten Jahren gut über 400 Mrd Euro. Daraus ergibt sich (die Schulden, Renten, Pensionen usw. werden nicht übernommen) ein Kaufpreis für die deutsche Staatsmacht von irgendwo zwischen 4 und 10 Billionen Mark. Je nach Abszinswunsch.
Dass sich aus dem Staatskapital"Unterkapitalien" entwickeln, sollte nicht verwundern. Die Staatsmacht sorgt für den dazu notwendigen"rechtlichen Rahmen": Sicherheit (zumeist noch) und Vollstreckung (abnehmend, aber grosso modo noch intakt). Das Unterkapital kann zwar nicht von sich aus zwingen (Marktumsätze sind, ebenfalls grosso modo, noch freiwillig), aber sobald sie getätigt wurden (Kauf), ist der Ertragsvollzug nicht weit. Notfalls Subkapitaleigentümer-Wechsel (Konkurs usw.).
>Im Gegensatz zur größtenteils subsistenzwirtschaftlichen Organisation des „Agrarzeitalters“, bei der Geld nur eine nebensächliche Rolle spielte, stellt im kapitalistisch organisierten „Industriezeitalter“ für die meisten das Geld den zentralen Lebensbestandteil dar: man arbeitet, bekommt dafür Geld
Das fällt nicht vom Himmel. Geld erscheint ex ZB über die Banken, wo es sich just jene Firmen zunächst leihen müssen, bevor sie es"über den Markt" (realisierte Verkäufe plus deren Erfüllung) wieder einfangen können.
>und kauft damit ein. Ich frage mich, wie das in Zukunft noch funktionieren soll.
Wird mit zunehmender Verrentung (Renten, inkl. Staatsrenten ex Staatstiteln, zahlen die anderen) schwieriger. Allgemeine wirtschaftliche Sklerose und irgendwann wollen die"Zahler" nicht mehr.
>Da die wenigsten wirklich sparen, haben logischerweise die meisten kein Geld
Leider falsch. Kredit hat mit"zuvor" gespartem Geld nichts zu tun. Gar nichts.
>und sind somit auf Arbeit angewiesen, wofür sie Geld bekommen, mit dem sie dann ihren Lebensunterhalt bestreiten können.
>Wenn aber nun die ganze Produktion einschließlich Verwaltung weitgehend automatisiert ist, was sollen die dann noch arbeiten?
Entweder sie lassen sich auch auf die Payroll des Staates setzen (vgl. Hartz IV) oder sie gehen zurück aufs Land (Stichwort"Agrargesellschaft") und werden (wieder) Selbstversorger.
>Viele werden jetzt sagen: „Na ja, Dienstleistungen eben!“ Da frage ich: „Welche Dienstleitungen denn?“ (Viele Dienstleistungen sind sogar schon automatisiert oder werden es noch.)
Richtig. Auch das DL-"Zeitalter" geht dem Ende zu. Ein Mainframe könnte bald für alle (alles) reichen.
>Die Dienstleistungen müssen schließlich denen gegenüber erbracht werden, die Geld haben, sagen wir einmal knapp 10% der Bevölkerung. Wer von denen möchte denn ständig zehn Leute um sich herum haben, die ihn acht Stunden täglich mit „Dienstleistungen“ bombardieren?
Die Zahl der Dienerschaft (inkl. Leibwächter usw.) ist nach oben offen. Erst ab ca. 10.000 verlieren selbst große"Herren" den Überblick. Folge dann zumeist: Umsturz. Neue Schweine an die alten Tröge.
>Auch die manchmal als neuer Kondrattieff-Zyklus beschrieenen Gesundheitsdienstleistungen können das kaum sein. Nicht einmal die heutige Gesellschaft ist so krank, dass sie hunderte Millionen von Ärzten bräuchte. Und sollte einmal eine neue Erfindung die Leute trotz ungesunder Lebensführung auf einfache Weise gesund erhalten, wären die ganzen Gesundheitsdienstleister erst recht überflüssig.
Noch läuft's im Gesundheitswesen. Damit ist erst nach dem Abebben der letzten Fettleibigkeitswelle Schluss.
>Oder wofür sollte die Welt Millionen von Programmierern brauchen? Um Millionen von Betriebssystemen zu programmieren?
Nein. Ein (weltzentraler) Mainframe wird reichen.
>Bei der „New Economy“ des Internet zeigt sich, finde ich, ganz deutlich, dass sie kapitalistisch nicht „darstellbar“ ist.
War. Die hat's schon hinter sich.
>Meine Meinung ist die:
>So wie es im Agrarzeitalter (1.Sektor) keinen ausgedehnten Agrarkapitalismus geben konnte,
Gab's in der Latifundienwirtschaft (Rom usw.) länger als man glaubte.
>so kann es im Dienstleistungszeitalter (3.Sektor) keinen ausgedehnten Dienstleistungskapitalismus geben. Der Kapitalismus „passt“ nur zum Industriezeitalter (2.Sektor) und funktioniert nur als Industriekapitalismus.
Der Kapitalismus"passt" zum Staat. Das war's auch schon. Ohne Staat kein (privates) Kapital. Hatte selbst Marx übersehen.
>Statt also krampfhaft zu versuchen, den Kapitalismus irgendwie zu retten, sollte man lieber nach neuen Organisationsformen suchen, die in einer Dienstleistungsgesellschaft funktionieren.
Ja, Landkommunen, Klöster usw. Ich darf wiederholen: Diesmal siegt die Kirche! (Copyright, da kommender Buchtitel). Das"Religiöse" drumherum ist just for fun & show.
>Ich denke, da gibt es viele Möglichkeiten, für jeden Geschmack etwas, was sich insbesondere auf lokaler, überschaubarer Ebene gut wird realisieren lassen.
Lokal ist schon ziemlich"groß". Am Ende bleibt's wieder beim Familienbetrieb (Einzelhofwirtschaft, auch Klöstergemeinschaften sind eine"große Familie"), falls sich nicht neue"Stammesformen" ausbilden - die dann, wie immer, ohne Geld. (Außer dem berühmten Geschenke-, Braut- oder Straf"geld").
Gruß!
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Mix-Ansicht

