- Der heimliche Betriebswirt: über die Weitsichtigkeit einiger Arbeitnehmer - RetterderMatrix, 28.12.2004, 12:38
- Re: Der heimliche Betriebswirt: über die Weitsichtigkeit einiger Arbeitnehmer - Denker, 28.12.2004, 13:46
- wie kommt Ihr denn darauf, - Dieter, 28.12.2004, 14:50
- Re: so - Worldwatcher, 28.12.2004, 16:27
- Re: wie kommt Ihr denn darauf, - LOMITAS, 28.12.2004, 16:28
- im öffentl. Dienst vielleicht oder der Großindustrie, - Dieter, 28.12.2004, 17:15
- Re: exakt! Die Damen/Herren von der"Unternehmensberatung" China AG - kingsolomon, 28.12.2004, 16:44
- wie kommt Ihr denn darauf, - Dieter, 28.12.2004, 14:50
- Re: Der heimliche Betriebswirt: über die Weitsichtigkeit einiger Arbeitnehmer - Denker, 28.12.2004, 13:46
Re: so
-->Hallo Dieter,
da muss ich wohl vor fast 15 Jahren in der falschen Firma angestellt gewesen sein, ich habe erlebt wie die Geschäftsleitung solange die Vorgesetzen im Mittelbau ausgetauscht haben bis die Wissenspotentiale wirklich umgekehrt waren. Der Vorgesetzte war einer von der Sorte der gegen fachliche und sachliche Argumentation nichts mehr hervorbringen konnte. Jedoch als Strippenzieher im Besprechungen es schaffte alle die was auf dem Kasten hatten zu demoralisieren und zu demontieren. Das war so gesehen ein gewünschter und geduldeter Saboteur. Nun ja auf Grund von ausbleibenden Erfolgen tauschte man auch zyklisch die Figuren in der GF. Jedesmal ging ein Zittern durch die Firma, denn was sind denn die effektivten Massnahmen der neuen Besen in der GF.
Abbau von nichtverstandenen als unnütz betrachtete Resourcen.Erfolg überall klaffen Löcher in den Abläufen die dann wieder durch Notsubventionen gestopft werden mussten.Wenn die Argumente fürs sparen ausgingen wurde wieder mal ein Professor oder Unternehmensberater beauftragt ein Gutachten zu erstellen. Das hält selbst die gesündeste Firma nicht aus.
Der Vorgesetzte hatte den Rang eines Bereichsleiters, mit"Sozialer Auswahl" hat er damals die MA aus ihren Arbeitsverhältnissen getrieben. Die Entlassungspapiere und Zeugnisse waren auf seinem Nivau erstellt. Die Geschäftsleitung lies ihn gewähren, und nachdem er"erfolgreich" ganze Projektlinien ruiniert hatte konnte man seitens der Geschäftsleitung und dem Biertriebsrat getrost dem Abbau der Entwicklungs- und Fertigungsbereiche zustimmen. Als Belohnung wurde dieser Bereichleiter als Abteilungsleiter weiterbeschäftigt, er hat diese Beförderung akzeptiert. Die Biertriebsratsvorsitzende und ehemalig stellvertretende DGB-vorsitzende Hessen sitzt heute als Hinterbänklerin im Bundestag. In den Betriebsräumen der damaligen Firma beschäftigen sich gerade mal ca. 8% der möglichen Arbeitnehmermenge mit ein paar Produktionsaufgaben für Nischenprodukte die auch noch einem extremen Schweinezylus unterliegen. So kann man auch eine altehrwürdige Firma mit Marken die als geschützes Wahrenzeichen gleich hinter Mercedes angesiedelt war ruinieren. Ca. 90% der Arbeitnehmer sind so aus ihren Arbeitsverhältnissen gedrängt worden, 100% haben die, bei Einstellung als Zwangskröte geschluckte Betriebsrentenversicherung, verloren. Sie wurde einfach durch den Biertriebsrat zum Tageswert ausgezahlt.
Weiterbildung ist bei Unternehmern offensichtlich sowieso suspekt,jedenfalls wenn es eine ist die er nicht zu 100% nutzen kann, wobei speziell bei den heute so beliebten Personalreferenten vermutlich die notwendige praktische Erfahrung
fehlt überhaupt zu erkennen wie derartige Bildungsbausteine in den Betriebsabläufen überhaupt genutzt werden können. Leute die aus der Praxis konnen und auf Grund von langjährigen Erfahrung den Überblick übers Ganze haben sind nicht gewollt, die direkten Vorgesetzten scheuen sich solche Leute zu akzeptieren,denn soeine Person könnte ja gefährlich werden.
Ich bin jedenfalls froh heute nicht mehr in einem solchen Zwangsjackenverhältnis zu sein, sicher ich muss schon sehr sparen um über die Runden zu kommen, aber auch die Freiheit hat halt ihren Preis.
Wenn ich von Zeit zu Zeit mal in Betrieben unterwegs bin und kurz gehaltene Informationsgespräche mit den dort arbeitenden MA's führe kann ich immer öfters feststellen das die Leute die unsinnigsten Anordnungen kritiklos ausführen egal was es den Betrieb kostet. Ich nenne das mal Schuss ins eigene Knie bei voller Dummheit der Führung. Sie wissen es nicht besser und meinen mit Einschüchterung durch die Kündigungspeitsche die MA's im Griff zu haben. Ich bezeichne dies als kontrollierte Verrottung und Verwesung. Naja wenn mans dann mal weiter analysiert so findet man die Fortsetzung solcher"Führungsregeln" bei HARTz wieder. Obs was mit den Aus- und Weiterbildungen von Führungskräften in Bad Harzburg zu tun hat kann ich nicht sagen, jedoch scheint gerade Führungsnowhow noch stark unterentwickelt an Maßstäben des vergangenen Jahrhunderts festzuhalten.
Aber nicht nur die Arbeitgeber fürchten selbstorganisierte Weiterbildung, nein die Arbeitslosenverwaltung steht hier der Bildungsfurcht der Wirtschaft kaum nach. Mit der Arbeitslosenverwaltung habe ich erlebt das die eine für meine berufliche Chancen wichtige Weiterbildungsmasnahme Teil2 nicht mehr bewilligt haben, mit der Begründung: Ja die Maßnahme ist zeitlich zu kurz, aber eine andere Bildungsmasnahme aus ihrem Schrottangebot die mehr als das doppelte kostete haben sie problemlos genehmigt. Ergebnis: keinen anerkannten Abschluss in der ersten Ausbildung, das Wissen ist zwar vorhanden, aber die Referenz fehlt. Das Wissen der zweiten Maßnahme ist inzwischen veraltet die Zertifikate sind sehr dekorativ aber für die Toilette. Auch war das Wissen welches die zweite Maßnahme vermittelte wurde nie von den Arbeitgebern nachgefragt.[img][/img]
soviel zur destruktiven Wirkung der Arbeitslosenverwaltung.
Inzwischen kann ich meine Kenntnisse und Fähigkeiten in die verschiedensten Projekte weltweit einbringen, nur hier in Deutschland ist der Arbeitsmarkt wie vernagelt.
Die Unternehmen stellen heute keinen mehr ein der den Durchblick hat, denn mit jugendlicher Naivität kann ich leider nicht mehr dienen nach über 30 Jahren und etlichen nachweisbaren Sanierungserfolgen bei notleidenen Produktionen und Produkten verliert man die Naivität. Nur wenn man eine solche Tätigkeit erfolgreich ausüben will ist man gezwungen breitbandiges Wissen zu haben, denn bei einer solchen Aufgabe muss man sowohl technisch als auch betriebswirtschaftlich und kaufmännisch fit sein.
Als Ausrede bei Bewrbungsabsagen bekommt man dann Überqualifikation und das Alter als Argument vor die Füsse geworfen.
Soviel zu den Erfahrungen mit dem deutschen Arbeitsmarkt
Gruss Ww

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