- Acampora sieht Dow Ende 2005 bei 13'000 - eroland, 28.12.2004, 12:33
- Ralph Acampora (verstaubt) - Zandow, 28.12.2004, 20:24
- Re: Ralph Acampora (verstaubt) / sehr eindrucksvoll ;-) (o.Text) - - Elli -, 28.12.2004, 20:50
- 2 von drei Bedingungen sind ja erfüllt - eroland, 29.12.2004, 20:32
- 3. Bedingung: Frieden - Zandow, 30.12.2004, 16:18
- Ralph Acampora (verstaubt) - Zandow, 28.12.2004, 20:24
Ralph Acampora (verstaubt)
-->Hallo eroland,
soeben nach einem tiefen Griff ins Bücherregal wiedergefunden und schon schön verstaubt:
Ralph Acampora"Der vierte Megamarkt", Frankfurt 2001, Campus
Als Bedingungen für einen Megamarkt nennt Acampora (Seite 31ff):
Niedrige Inflation, niedrige Zinssätze und Frieden!
Als Beispiel zieht er die Zeitspannen von 1877-1891, 1921-1929 sowie die 60er Jahre heran (das Vietnamdisaster war noch in weiter Ferne)."Frieden ist ein Haussefaktor erster Güte" (Seite 33).
Seite 35f:
"Derzeit, so behaupte ich, befinden wir uns inmitten der vierten großen Hausse. Sie begann, als die Menschen endgültig begriffen hatten, daß der Kalte Krieg vorbei war. Die Ressourcen, die ehedem vom militärisch-industriellen Komplex absorbiert wurden, weil sich Amerika als strategische Supermacht etablieren und halten wollte, stehen seitdem zivilen Zwecken zur Verfügung. Vereinfacht läßt sich sagen: Zu Zeiten des Kalten Krieges, als die Sowjetunion das Reich des Bösen symbolisierte und der Eiserne Vorhang Ost und West wie mit dem Messer trennte, stömten die Ingenieure und Computerfachleute nach der Ausbildung geradewegs in die Rüstungsindustrie. Heute hingegen gehen diese Absolventen zu einer Softwarefirma oder machen gleich ihren eigenen Betrieb auf. Genau hier liegen die Ursachen für die immensen Produktivitässteigerungen und die damit verbundenen Arbeitsmarktchancen.
Bringen wir es auf den Punkt. Für jeden Mega-Markt gelten folgende Axiome:
Krieg wirkt inflatorisch.
Frieden wirkt deflatorisch.
Krieg ist unproduktiv.
Frieden ist produktiv.
Krieg bedeutet Angst und Verzweiflung.
Frieden bedeutet Hoffnung und Wohlstand.
General William T. Sherman meinte einmal:"Krieg ist höllisch." Ich sage:"Frieden ist 'bullish'." Dieser psychologische Zusammenhang ist überhaupt nicht zu verkennen. Allen Mega-Märkten ist gemein, daß den Menschen Zuversicht innewohnte, daß sie nach einer Zeit der Angst und Zerstörung wieder an sich und die Zukunft glaubten. Frieden heißt Hoffnung und Träume. Der Rest ist fast ein Kinderspiel. Denn natürlich ist der, der sein Vermögen gesichert und seine Familie beschützt weiß, auch eher geneigt, Geld für ein neues Auto, ein neues Haus und nicht zuletzt zum Kauf von Aktien auszugeben. Davon profitiert die Autoindustrie genauso wie die Börse. Frieden ist die große psychologische Triebkraft des Marktes. Die Anleger kaufen; die Kurs-Gewinn-Verhältnisse steigen.
Dies hat handfeste Auswirkungen. Frieden bedeutet, daß durch jeden nicht gebauten Stealth-Bomber die Volkswirtschaft um eine Milliarde Dollar reicher wird. Diese eingesparte Milliarde läßt sich produktiv einsetzen, liegt also nicht in den Hangars irgendwelcher Fliegerhorste brach. Rüstungsgelder finden so den Weg zurück in die zivile Wirtschaft. Die nützen den Menschen und schaffen Arbeitsplätze.
Die Kette setzt sich fort. Je mehr Menschen in Brot und Arbeit sind, desto höher ist das Steueraufkommen. Doch je voller die Staatskassen, desto geringer der öffentliche Kreditbedarf. Dadurch sinken die Zinssätze, was wiederum das Wirtschaftswachstum anregt."
So geschrieben im Jahr 2000.
Herzliche Grüße, <font color=#008000>Zandow</font>
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