- Bofingers erstes Opfer - auch anderswo geht's offenbar"zur Sache" - Popeye, 30.12.2004, 13:00
- Darf man Blödfinger sagen? - Nette Erklärung anbei - LenzHannover, 31.12.2004, 13:37
Bofingers erstes Opfer - auch anderswo geht's offenbar"zur Sache"
-->Wiegard will wegen Spannungen nicht mehr fünf Weisen vorsitzen
Donnerstag 30 Dezember, 2004 12:26 CET
Berlin (Reuters) - Der Wirtschaftsweise Wolfgang Wiegard hat angekündigt, auch wegen interner Spannungen zum Ablauf seiner regulären Mitgliedschaft im Sachverständigenrat auf eine mögliche Wiederberufung verzichten und aus dem Beratungsgremium der Bundesregierung ausscheiden zu wollen.
Der Ratsvorsitzende Wiegard sagte der Zeitung"Rheinischer Merkur" nach einem Vorabbericht vom Donnerstag, er werde"schon im Februar nicht mehr für den Vorsitz kandidieren und 2006 dann voraussichtlich aus dem Sachverständigenrat ausscheiden." Als Begründung führte Wiegard die enorme zeitliche Belastung an, aber auch das zuletzt schlechte Diskussionsklima unter den fünf Weisen."Die Zusammenarbeit im Rat ist schwieriger geworden", sagte Wiegard der Zeitung. Dort stießen"Denkmodelle aufeinander, die in fast allen Bereichen völlig unvereinbar sind". Namentlich nannte er seinen Kollegen Peter Bofinger.
Wiegard sagte, zwar sei schon früher im Sachverständigenrat hartnäckig diskutiert worden."Aber es wurde nie mit der Schrotflinte auf alle Bereiche geschossen, in denen man kein Experte ist", sagte der Regensburger Finanzwissenschaftler. So sei Bofinger zwar ein ausgewiesener Fachmann im Bereich der Währungspolitik, aber dazu finde sich im letzten Gutachten kein Wort."Dafür hat er sich zur Steuerpolitik geäußert, wovon er erwiesener Maßen nichts versteht."
Der Geld- und Währungsexperte Bofinger gehört dem Rat seit März 2004 an. Wiegard ist seit 2001 Mitglied und seit April 2002 Vorsitzender. Sein Vorsitz endet regulär 2005. Die Ratsmitglieder werden vom Bundespräsidenten auf Vorschlag der Bundesregierung jeweils für fünf Jahre berufen. Eine Wiederberufung ist aber möglich. Jedes Jahr scheidet ein Mitglied aus.
Bofinger vertritt grundsätzlich eine nachfrageorientierte Position, während Wiegard wie die anderen drei Sachverständigen eher einen strikten Sparkurs der Finanzpolitik und angebotsorientierte Reformen befürwortet. Bofinger nimmt auch in weiteren Bereichen - wie bei der Geld- oder Lohnpolitik - andere Positionen als die übrigen Ratsmitglieder ein. Auch im jüngsten Jahresgutachten hatte sich Bofinger entgegen der Mehrheitsmeinung gegen weitere Einsparungen und für stärkere Lohnsteigerungen ausgesprochen. Zum Rat gehören noch der Arbeitsmarktexperte Wolfgang Franz, der Finanzwissenschaftler Bert Rürup und Beatrice Weder di Mauro.
Quelle:
<ul> ~ http://www.reuters.de/newsPackageArticle.jhtml;jsessionid=OP4Q0VONTLFWWCRBAELCFE</ul>
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