- Positiv ins 2005 aber OT:"Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest" - JoBar, 01.01.2005, 14:52
Positiv ins 2005 aber OT:"Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest"
-->„Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest“ lautet der provokante Titel, des gerade erschienen Buches von Eva-Maria Zurhorst. Seine mutige These „Die meisten Scheidungen sind überflüssig!“ scheint den Nerv der Zeit getroffen zu haben: Nur zwei Monate nach Erscheinen geht das bewegende Buch bereits in die dritte Auflage.
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„Liebe dich selbst", wurde dabei zu Eva-Maria Zurhorsts Credo für eine erfüllte Partnerschaft. Eine Erkenntnis, die sie heute in ihrer Praxis auch ihren Klienten vermittelt. Bei sich selbst anzufangen, Verantwortung für das eigene Wohlbefinden zu übernehmen: Das bedeutet diese Selbstliebe. Nachdem sie reichlich Einblick in den Rosenkrieg vieler Paare hatte, räumt sie gründlich auf mit der Erwartung, beim nächsten Partner werde alles anders.
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Frau Zurhorst, alle Welt lässt sich scheiden - seit Anfang der 90er Jahre mit kontinuierlich steigender Tendenz. Mittlerweile endet hierzulande jede dritte Ehe vor dem Scheidungsrichter. In den Ballungsgebieten sogar jede zweite. Und jetzt schreiben sie eine Lobeshymne auf die Institution Ehe und preisen deren unerschöpfliche Möglichkeiten für alle die, die durchhalten und bei ihrem Partner bleiben.
Mein Buch soll kein Bis-dass-der Tod-euch-scheidet-Manifest sein. Ich plädiere hier nicht für Zusammenbleiben und Durchhalten um jeden Preis. Wenn ich wirke wie eine PR-Managerin für die gute alte Ehe, dann nur, weil es mir um Lebendigkeit, Spaß und Leidenschaft geht. Ich will zeigen, dass die Ehe weitaus mehr ist, als der Raum für eine kurze Romanze und ein anschließendes Tal der Langeweile. Ich behaupte zwar nicht, dass es leichter ist, zusammen zu bleiben als sich zu trennen - aber es ist auf Dauer erfüllender. Nirgendwo bietet uns das Leben so viele Wachstums- und Entwicklungsmöglichkeiten, wie in einer intimen, langfristigen Beziehung. Wenn zwei sich einander wahrhaft verpflichten, dann kann das spannender und leidenschaftlicher werden als jede Affäre.
„Liebe Dich selbst, und es ist egal, wen du heiratest“. Das meinen Sie doch nicht ernst, dass wir einfach irgend jemanden x-beliebigen heiraten und mit ihm glücklich werden könnten?
Mit meiner These möchte ich natürlich auch provozieren. Aber wer sie in seiner tieferen Aussage versteht, den kann sie von dem Beziehungs-Irrglauben schlechthin befreien: Nämlich dass Schuld an allem Elend nur der falschen Partner hätte. Dass wir eben einfach nur den Richtigen bräuchten zum Glück. Wenn eine Ehe zäh, ausgezehrt oder gar hoffnungslos scheint, dann sagt sie demjenigen, der es in ihr nicht mehr aushält, vor allen Dingen etwas über das, was er zu wenig in sie hinein gibt. Wenn sie eine Scheidung vermeiden wollen, dann hören sie auf, über ihren Partner zu stöhnen und zu jammern, sondern beschäftigen sie sich ab sofort mit sich selbst.
Der Partner nicht als Übel sondern als Spiegel?
Ja, so ungefähr. Ihr Partner wird schon seinen Teil zum Elend beigetragen haben. Aber was ich meine: Ihr Partner ist genauso wie der Zustand ihrer Partnerschaft vor allem ein Spiegel für ihren eigenen Zustand. Aus meiner Praxis kenne ich genügend Menschen, die sich schon mehrmals getrennt und mit ihren neuen Partnern doch wieder die gleichen Schwierigkeiten erlebt haben. In diesem Sinne ist es egal, wen sie heiraten. Aus diesem Grunde können sie meiner Erfahrung nach auch ruhig bei dem Partner bleiben, bei dem sie gerade sind - egal wie unangenehm es ihnen dort erscheint. Gerade da, wo es sich besonders festgefahren, kalt, wutgeladen, hasserfüllt oder abstoßend anfühlt, gibt es eine Menge zu tun - und zwar an ihnen selbst. So behaupte ich, dass die meisten Scheidungen überflüssig sind, dass Trennung keine Lösung ist, sondern in den meisten Fällen das Problem nur vertagt.
Hört sich nicht gerade nach romantischem Märchen an...
Ich bin daran gewöhnt, dass meine These am Anfang alle möglichen Widerstände hervorruft. Zumal wir alle von den Gebrüdern Grimm und ihren Nachfolgern in Hollywood die Geschichte mit dem Prinzen und der Prinzessin, die, wenn sie nicht gestorben sind, noch heute glücklich und zufrieden leben, gelernt haben. Meistens enden die Märchenbücher am Tag der Hochzeit. Mein Buch fängt am Tag danach an.
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Falls es hier jemand aus dieser wachsenden Minderheit geben sollte ;) da geht es zum ganzen Artikel http://www.balance-online.de/texte/232.htm
J
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