- Preise für NY-Börsenplätze im Sturzflug: Schnäppchenpreis von nur noch 1 Mio $ - kizkalesi, 08.01.2005, 10:58
Preise für NY-Börsenplätze im Sturzflug: Schnäppchenpreis von nur noch 1 Mio $
--><font size="5">Preis für einen Börsenplatz fällt auf Zehn-Jahres-Tief </font>
Nyse-Mitgliedschaft für eine Million Dollar -
Auf dem Parkett läßt sich immer weniger verdienen
Bloomberg berichtet heute, dass der Preis für eine Mitgliedschaft bei der New York Stock (Nyse) Exchange auf eine Million Dollar (756 000 Euro) gesunken sei. So wenig habe ein Nyse-Sitz seit 1995 nicht mehr gekostet. Da der elektronische Handel immer mehr an Bedeutung gewinne, würde es immer schwieriger, auf dem Parkett erfolgreich zu sein.
Ein weiterer Sitz habe am Donnerstag 1,015 Mio. Dollar gekostet, habe die Börse auf ihrer Website bekannt gegeben. Bereits am Mittwoch habe ein Börsensitz für 1,025 Mio. Dollar den Besitzer gewechselt. Seit dem Höchstwert 1999 bei 2,65 Mio. Dollar sei der Preis damit um 63 Prozent gefallen. Die Miete für einen Börsensitz sei seit dem Rekordhoch bei 360 000 Dollar im Jahr 2001 um etwa 83 Prozent eingebrochen. Etwa zwei Drittel der insgesamt 1366 Sitze würden vermietet.
Die Eigentümer der Sitze würden immer weniger an der Börse verdienen koennen, habe George Rodriguez, geschäftsführender Direktor bei Algorithm Trading Solutions in New Jersey, der zuvor an der Börse beschäftigt gewesen war, konstatiert: Immer weniger wollten auf dem Parkett sein. Die Notwendigkeit bestehe allerdings auch immer weniger.
Am Handelsvolumen habe sich jedoch seit 2002 wenig geändert. Die Volatilität sei, gemessen am Chicago Board Options Exchange SPX Volatility Index, so gering wie seit neun Jahren nicht mehr. Etwa 70 Prozent des Handels laufe inzwischen an den Parketthändlern vorbei und zehn Prozent werde automatisch ausgeführt und erfordere keinen Marktmacher.
Ray Pellecchia, der Sprecher der Börse, führe den Preisrückgang auf reduzierte Kommissionen, geringe Volatilität und niedriges Handelsvolumen zurück. Man prüfe zur Zeit mehrere Optionen, die eine mögliche Änderung der Organisation der Börse, der Besitzstruktur und des Geschäftsplans beträfen, habe Pellecchia, ohne weitere Gründe zu nennen, erklärt
Einige Käufer spekulierten darauf, daß ihre Investition in einen Sitz durch einen Börsengang der Nyse gerettet würde. John Thain, der Vorstandschef der Nyse, habe gefordert, daß ein neuer Geschäftsplan her müsse, bevor die Nyse von einer nicht gewinnorientierten Gesellschaft zu einem börsengehandelten, gewinnorientierten Unternehmen würd. Die automatische Ausführung der Order dürfte nach seinem Plan, eine"Hybrid-Börse" mit mehr elektronischem Handel zu schaffen, zunehmen.
Außerdem sei die US-Börsenaufsicht SEC zur Zeit dabei, die Regeln für den Handel zu ändern. Dies dürfte zur Folge haben, daß die Vormachtstellung der Nyse beim Aktienhandel sinke. Noch würden über 80 Prozent des Handels in den an der Nyse gelisteten Aktien über die Nyse selbst abgewickelt. Thain zufolge führe der jüngste Plan der SEC dazu, daß alle Börsen zum rein elektronischen Handel überwechseln müssten. Doch Analysten würden andererseits nicht damit rechnen, daß die NYSE ihre Position als dominante Börse verlieren würde.

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