- Sinn will halbe Rente für Kinderlose;-)) - Euklid, 13.01.2005, 19:03
- Re: Na und, die Hälfte von Nichts macht auch nichts... (o.Text) - Zardoz, 13.01.2005, 19:22
- hab ich mir auch grad gedacht ;-) (o.Text) - ManfredF, 13.01.2005, 19:23
- Re: Sinn ist viel zu zimperlich: Hartz IV für Kinderlose! - kingsolomon, 13.01.2005, 20:01
- er sollte besser sagen: Es gibt keine Rente mehr ab.... - Dieter, 13.01.2005, 22:16
- Titel: Das Experiment - Zardoz, 13.01.2005, 23:01
- Naja der hat auch jeden Tag ne andere Idee ;) - Sascha, 13.01.2005, 22:57
- Es wäre schon schön, wenn man Kinder ausreichend absetzen könnte:-( (o.Text) - LenzHannover, 14.01.2005, 13:20
- Re: Na und, die Hälfte von Nichts macht auch nichts... (o.Text) - Zardoz, 13.01.2005, 19:22
Naja der hat auch jeden Tag ne andere Idee ;)
-->Da ich selbst noch vor nicht allzulanger Zeit ein Kind war und noch jung bin, eigentlich mal Kinder will aber noch keine habe und es noch nicht genau weiß *g*...
... mal meine Meinung hierzu:
Ich glaube nicht, daß dieser Vorschlag allzuviel bringt. Ich würde es verstehen wenn es um die Existenz der Familien geht. Klar haben es Familien heute schwer aber sie verhungern auch nicht. Kinder zu haben bedeutet allerdings heute auf vieles verzichten zu müssen von unserer Wohlstandswelt: Urlaube, das Haus im Grünen, den BMW oder Audi und die ausgiebigen Partys. Zu zweit ohne Kinder kann mal normalerweise selbst mit Durchschnittsverdiensten auf gute 5000 bis 7000 Euro brutto im Monat kommen. Und zu zweit kann man selbst bei hoher Progression i.d.R. die Mäuse auf dem Tisch tanzen lassen. Da braucht man sich auch nichts vor machen. Niemand der dinks (double income no kids) braucht sich hier was vormachen. Es ist so wenn man nicht gerade einen Teilzeitjob als Müllsammler beim McDonalds hat um es mal etwas"hart" zu sagen.
Allerdings beziehe ich jetzt auch mal für die andere Seite Stellung. Familien geht es finanziell zwar wesentlich schlechter aber es gibt normalerweise keinen Anspruch gegen den Staat, daß dieser die Hälfte der Kosten (oder die gesamten Kosten) für Kinder zahlt, übernimmt oder sonstwie in der Steuer verrechenbar, abziehbar oder sonstwie anrechenbar oder absetzar macht. Ob der Staat nun Kindergeld direkt zahlt, ob er Steuererleichterungen, Pauschbeträge oder andere Steuersätze gewährt oder ob er letzendlich Kosten für Kinder absetzbar macht spielt im Prinzip keine Rolle. Fakt ist, daß der Staat unterstützen soll. Unterstützen kann aber nicht heißen, daß er alles zahlt. Er gibt Kindergeld. Und er zahlt auch die Schulen beispielsweise. Hört sich vielleicht besch... an aber ist ja irgendwo auch so. Die Kommunen sorgen auch für Spielplätze. Klar sind die Budgets auch hier in den meisten Kommunen niedriger geworden. Aber das hat m.E. nichts mit Kinderfeindlichkeit zu tun sondern mit der allgemeinen Lage. Welches Budget wird nicht gekürzt? Überall wird gestrichen. Bei den Renten, bei der Krankenversicherung, bei der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, beim Straßenbau, bei der Polizei, beim Kulturbudget. Überall bis auf vielleicht ganz wenige Ausnahmen. Allerdings sind die Beträge hier meist klein im Vergleich zum Gesamthaushalt. Meistens wird das zur Top-Schlagzeile wenn im Unterposten XY des Budgets für ZZ der Betrag 2005 100 %(!!!!!!) gestiegen ist. Das es sich um eine Steigerung von 1000 auf 2000 Euro handelt sagt keiner... Fakt: Man beschäftigt sich mit Kleinkram!
Kleinvieh macht zwar auch Mist aber in diesem Fall beschäftigt man sich mit Kleinkram mit welchem man Deutschland sicher nicht aus der Misere zieht. Man muß m.E. die"großen" Dinge ändern und da ansetzen.
Aber zurück zur Frage nach der Unterstützung von Kindern durch den Staat. M.E. darf er unterstützen. Er muß es ja sogar laut Grundgesetz ("fördern"). Allerdings ginge eine Unterstützung meiner Meinung nach dann zu weit wenn der Staat mehr als die Hälfte der Kosten irgendwie trägt durch irgendwelche Vergünstigungen oder Zulagen.
Fakt ist auch, daß das Geld nur eine geringe Rolle bei der Entscheidung für oder gegen Kinder spielt. Mehr denn je ist ein Problem in Deutschland, daß Mann und Frau jeweils ihre eigene Unabhängigkeit wichtiger sind als Kinder. Vielleicht liegt das Problem auch am immer attraktiver gewordenen Leben ohne Kinder? Das finanzielle Risiko und die Verantwortung spielen selbstverständlich auch eine Rolle wie auch die hohe Arbeitslosigkeit usw.
Aber ein großes Problem hat Deutschland v.a. in einem anderen Punkt: Der Akzeptanz von Kindern - nicht in der Politik - sondern in der Gesellschaft. Hier sind die Deutschen nämlich auch Weltmeister. Sie argumentieren immer mit Geld. In Frankreich gibt es auch nicht viel mehr Kindergeld als in Deutschland. Warum gibt es dort so viel mehr Kinder wie hier. Schon direkt 50 km von hier weg hinter der Grenze? Warum fällt es so stark auf wenn man rüber fährt und viel mehr jüngere Menschen sieht. Weil es dort ausreichend Kindergartenplätze gibt, weil eine Mutter die Möglichkeit hat ihrer Arbeit halbtags nachgehen zu können und genau weiß, daß ihr Kind in sehr guten Händen ist und nicht nur beaufsichtigt wird mit 35 anderen Kindern. Der französische Staat unterstützt die Familien nicht nur Geld aber eben auf eine andere Art und Weise.
Nebenbei möchte ich erwähnen, daß es in Deutschland einen Ort gibt der besonders kinderfreundlich ist. Ausreichende Kindergartenplätze...? Diese Frage stellt sich dort gar nicht. Ich weiß nicht wie der Ort heißt aber es stand schon mal in der Zeitung und kam vor nem Jahr mal im Fernsehen. Und: Die Kinderzahl war auch dort relativ hoch.
Fazit: Die Forderung nach einer halben Rente von Sinn ist Schwachsinn. Wenn er das macht wandern doch gerade diejenigen Leistungsträger aus die hier bis 21 Uhr in den Büros sitzen und den Standort Deutschland noch verteidigen. Wenn man denen die eh schon den Höchsteuersatz zahlen dann zu den bis jetzt schon bekannten Rentenkürzungen nochmal die Rente halbiert dann wandern auch die Allerletzten hier aus die was können.
Viele Grüße,
Sascha

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