- Kritik der reinen Vernunft am Beispiel Währungsfragen - Amanito, 15.01.2005, 12:16
- Re: Kritik der reinen Vernunft am Beispiel Währungsfragen - Kasi, 15.01.2005, 13:15
- Re: Kritik der reinen Vernunft am Beispiel Währungsfragen - Euklid, 15.01.2005, 13:48
- Re: Kritik der reinen Vernunft am Beispiel Währungsfragen - Amanito, 15.01.2005, 15:22
- Re: Kritik der reinen Vernunft am Beispiel Währungsfragen - ---Elli---, 15.01.2005, 16:05
- Re: was kann die Vernunft dafür, dass eine Kaste Glaubenssätzen abhängt?! - kingsolomon, 15.01.2005, 17:02
- Kant/ Hawkins - Amanito, 15.01.2005, 18:08
- die reine Vernunft - Ricardo, 15.01.2005, 17:23
- Re: Kritik der reinen Vernunft am Beispiel Währungsfragen - Kasi, 15.01.2005, 13:15
die reine Vernunft
-->Hallo,
ich weiss nicht wo du deine VWL-Kenntnisse her hast, aber die herrschende VWL-Lehre sieht das doch etwas anders. Das Wort herrschend braucht hier auch nicht sonderlich betont zu werden, den die Zusammenhänge sind klar, einfach zu analysieren und absolut unstrittig. Übrigens, wenn man sich die Daten und Währungsrelationen ansieht auch"empirisch" belegbar und auch"rational". Die Rationalannahme verwenden die Ã-konomen an ganz anderer Stelle, ebenso wie"Kritik der reinen Vernunft" an ganz anderer Stelle auftaucht, siehe Kant. Was hat das aber mit Währungsrelationen und Güterströhmen zu tun? Die Verwendung schlauer Wörter macht Kommentare übrigens nicht zwangsläufig auch schlauer.
>wieder ein Posting zu meinem Lieblingsthema"Empirismus" vs"Rationalismus", oder anders formuliert:"Kritik der reinen Vernunft" [img][/img]
>Eine schwache Währung fördert den Export, eine starke bremst sie, das ist für jeden mit wirtschaftlichem Hausverstand und für die herrschende VWL-Lehre sonnenklar und"einfach logisch" und wird auch als Entscheidunggrundlage in der Politik verwendet. Diese Theorie hätte prognostiziert, daß die Exporte des USA geschrumpft sind und die Deutschlands (oder anderer Euroländer) gestiegen sind.
***wie du unten schon bemerkst ist eine schwache Währung natürlich Ausdruck und Ergebnis realwirtschaftlicher Zusammenhänge und nicht umgekehrt. Sie kann damit selbstverständlich nie Grundlage wirtschaftspolitischer Entscheidungen sein. Dazu solltest du dir vor Augen führen was eine Währungsrelation überhaupt ist: sie ist der Ausgleich zwischen Waren- und Kapitalströmen zwischen den betreffenden Ländern. Ausfuhr von Waren- und Kapitalgütern von Euroland nach USA werden in Euro gezahlt. Es wird Euro nachgefragt. Von Ströme von USA nach Euroland werden umgekehrt abgerechnet, es wird mehr US-$ nachgefragt. Da der Euro in letzter Zeit stark gegenüber dem US-$ gestiegen ist, mussen auch die Waren- und Kapitalgüterströme in die USA gestiegen sein. Wie du ja selbst"empirisch" anführst.
Tatsächlich aber ist genau das Gegenteil der Fall, ein typischer Fall von Versagen des rationalistischen Ansatzes (X wird passieren wegen Argument Y).
>Ist das vielleicht gar, weil der lineare Verstand mit komplexen systemischen Zusammenhängen überfordert ist (schwache Währung primär Wirkung und nicht primär Ursache)? Oder woran liegtst allgemein und im konkreten Fall? Wieviele dieser"deppensicheren Annahmen" bzw."rationalistischen Glaubenssätze" wurden eigentlich schon empirisch überprüft? Kommentare + Infos erwünscht.
dazu siehe oben.
Ein weiters Missverständnis liegt vor (dein 2. Posting) wenn du hier auf Ricardo`s komparative Vorteile verweist. Dazu muss man verstehen was gemeint ist: komparative Vorteile sind nichts anderes als Wettbewerbsvorteile die ein Land gegenüber einem anderen hat. Das können natürliche (Wettbewerbs-) Vorteile wie Bodenschätze oder topographische Vorteile sein, oder erworbene, wie Bildungsstand, technisches Wissen oder Infrastruktur sein, durch das ein Land sich im Wettbewerb mit einem anderen Land hervorhebt um dadurch mehr wirtschaftliche Leistung auf sich zu konzentrieren. Nichts anderes. Wenn du dir jetzt vor Augen führst wie es zu Währungsrelationen kommt (in diesem Fall allerdings langfristig betrachtet, denn komparative Vorteile sind keine Wettbewerbsvorteile die mal eben so auftauchen; auch sind spin-off Effekte z. B. wenn es um Wissensvorteile geht, zu berücksichtigen), siehe oben, dürfte die Sache klar sein.
Grüsse
ricardo

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