- Oldystunde - diesmal früh. - Oldy, 13.12.2000, 21:54
- Re: Oldystunde - diesmal früh. - Citrus, 13.12.2000, 22:50
- Re: Oldystunde - diesmal früh. - Oldy, 13.12.2000, 23:24
- Re: Oldystunde - diesmal früh. - Oldy, 13.12.2000, 23:26
- Re: Oldystunde - diesmal früh. - Citrus, 13.12.2000, 22:50
Oldystunde - diesmal früh.
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Gestern hat der Oldy einen Beitrag verloren, weil das
Forum gesponnen hat und er ihn dann versehentlich gelöscht
hat. Deshalb heute etwas früher etwas zum Geldthema.
Gruß vom Oldy
Geldwert, Geldumlauf, Buchgeld.
Anscheinend kann sich niemand den bargeldfreien Geldumlauf und seine Auswirkungen so richtig vorstellen und so kommen die wildesten Gerüchte von zehnfacher Geldschöpfung auf. Das kommt daher, daß sich eigentlich auch niemand den Bargeldumlauf richtig vorstellt. Er sieht ja das Geld selber nur einmal in seiner Hand. Daß derselbe Geldschein mit verschiedenen Besitzern mehrfach im Jahr auf dem Markt zum Kauf von Waren benützt wird, geht schon oft über die abstrakte Vorstellungskraft vieler Menschen.
Wie funktioniert aber nun die Ausdehnung dieses Geldumlaufes bargeldfrei? Im Prinzip geschieht bei Guthabentransfer nichts anders als eine Umbuchung von Guthaben des Kontos A zum Konto B (es ist immer mit einer gegenläufigen Leistung verbunden). Dasselbe könnte (etwas umständlicher) auch getan werden, wenn Kontoinhaber A Bargeld abhebt und dieses dem Kontoinhaber B überreicht und der legt es auf seinem Konto ein. Endresultat ist das Gleiche. Das Guthaben ist weg von A und ist jetyt bei B. Es handelt sich damit also um einen EINMALIGEN Geldumschlag von einem Besitzer zu einem zweiten und erst wenn diese Überweisung beim zweiten eingetroffen ist, kann er sie an einen dritten weitergeben.
Die bargeldfreie Überweisung erreicht genau dasselbe und wenn das zehn mal getan wird, dann ist das eben ein zehnfacher Umschlag desselben Geldes (besser Geldguthabens) und nicht eine Geldmengenvermehrung auf das zehnfache.
Beim Geldschein ist diese mehrfache Verwendung desselben Geldscheines, welcher Bestandteil der Geldmenge ist, noch gerade für manche Menschen verständlich, wenn sie sich überhaupt darüber Gedanken machen.
Bei Guthabentransfers entsteht aber meist eine komplette Mattscheibe, wie die ganze Buchgelddiskussion beweist. Da wird einfach aus Geldguthaben in der Theorie Geld gemacht und jede Überweisung dann von manchen Leuten als Geldschöpfung betrachtet.
Das geht dann so weit, daß manche die tatsächlich existierende Bargeldmenge nicht mehr als Geldmenge anerkennen wollen, weil für sie nur die Geldguthaben mit ihnen gegenüberstehenden Schulden Geld sind, welches sich bei Rückzahlung der Schuld in Luft auflöst.
Anderen ist das tatsächlich existierende und als Tauschmittel ohne eigenen „Wert“ verwendete Geld suspekt, wenn es nicht durch irgend etwas anderes „gedeckt“ ist als die Annahmebereitschaft anderer Menschen auf dem Markt. Dabei wird vergessen, daß diese Annahmebereitschaft andere Gründe hat und in der Realität nur durch übermäßige Geldvermehrung und dadurch bedingten Wertverlust des Geldes gestört wird.. Würde das nicht getan funktioniert bewiesenerweise auch ungedecktes Papiergeld auf Dauer als Tauschmittel..
Der Tauschwert des Geldes, sozusagen sein „Preis“ in Waren ausgedrückt ist ein Knappheitspreis und wie jeder andere Preis richtet er sich nach dem Verhältnis von Geldmenge (multipliziert bei der durchschnittlichen Umlaufgeschwindigkeit) zur angebotenen Waren und Dienstleistungsmenge auf einem Markt. Er ist NICHT unberührter Wertmaßstab jenseits des Gesetzes von Angebot und Nachfrage.
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