- Ã-laktien - Sidney Warburg, 31.05.2000, 21:42
- "Ähnlich" wie Goldminen, aber... - JüKü, 31.05.2000, 22:00
- Re:"Ähnlich" wie Goldminen, aber... - dottore, 01.06.2000, 10:02
- Re:"Ähnlich" wie Goldminen, aber... - Sidney Warburg, 01.06.2000, 11:02
- Re:"Ähnlich" wie Goldminen, aber... - dottore, 01.06.2000, 11:50
- Re:"Ähnlich" wie Goldminen, aber... - Sidney Warburg, 01.06.2000, 11:02
- Re:"Ähnlich" wie Goldminen, aber... - dottore, 01.06.2000, 10:02
- "Ähnlich" wie Goldminen, aber... - JüKü, 31.05.2000, 22:00
Re:"Ähnlich" wie Goldminen, aber...
>in einer allgemeinen Baisse (wenn sie kommt) werden diese evtl. mehr leiden als vom Ã-lpreis profitieren. Aber Garantie dafür gibt's nicht.
>"Normale Aktien" machen vielleicht minus 50 % und Ã-laktien"nur" minus 20 % - wäre das gut?
Ich glaube, die Aktien werden sich in der kommenden deflationären Depression entsprechend den Preise der Güter entwickeln, die deren Geschäftsfeld ausmachen.
En detail:
1. Ã-laktien. Wenn das OPEC-Kartell hält, und die Preise weiter hoch bzw."stabil" halten kann, sieht es nicht so schlecht für Ã-laktien aus wie z.B. für andere"Rohstoffaktien" (MMM, Anaconda, Rio Tinto und was es da so gibt). Ich bezweifle aber, dass das Kartell hält. Die historische Erfahrung lehrt, dass Kartelle in Krisenzeiten krachen (ein sehr gutes Beispiel war das deutsche Kali-Kartell vor dem 1. WK). Andererseits haben andere deutsche Kartelle gehalten (Stahl, Kohle, IG Farben), aber das verschärft dann die Krise. Es gibt eine klare Korrelation zwischen Monopolisierungsgrad, Preisstabilität (ergo auch Aktienkurs) und Entlassungen.
2. Goldminen. Zu Beginn der 30er Jahre war Gold ein staatlich fixierter Preis, z.B. USA 1 Unze fein = ca. 20 $. Auf so etwas kann man natürlich setzen; denn die Kosten für doe Förderung incl. Löhne für die Minenarbeiter gingen runter und ergo die Spanne zwischen Erlösen und Kosten (= Gewinn) rauf, zumal der Staat (Zentralbank) Gold in jeder Menge ankaufen musste. Noch besser wurde es dann mit Roosevelts Goldaufwertung 1934 (auf 35 $ = 1 Unze). Da schossen die Goldaktien in die Höhe, Homestake z.B. auf das Achtfache des 29er Preises.
Leider ist es heute anders. Es gibt keinen staatlich fixierten Goldpreis mehr (von dem Formalpreis von 42,22 $, zu dem seit Nixon das US Treasury ankaufen muss, wollen wir nicht ernsthaft sprechen). Insofern ist das Geschäft diesmal schwieriger.
Da die Notenbanken Gold nicht mehr anfassen, vielmehr abladen, hängt also alles von der privaten Nachfrage ab. Ob es zur Kausalkette"raus aus Aktien, raus auch aus Festverzinslichen, rein in den ultimativen, sicheren Hafen Gold" funktioniert, werden wir sehen. Gold hat den Vorteil, keine Forderung zu sein (es ist nicht doppelt verbucht, sondern existiert netto), kann also auch nicht"erlöschen" wie eine Forderung.
Allerdings kann der Goldpreis"crashen", ich verweise nochmals auf Hongkong, wo 1987, als die Börse wg. Crash geschlossen war, Liqui felte und die Chinesen Gold auf den Markt werfen mussten, was den Preis gewaltig drückte.
Ich sag mal so: Kommt es zum Crash, der schlagartig ein weltweites Liquiproblem schafft, wird es den Goldpreis mit runterhauen. Kommt es zur Schmerzensmann-Baisse (abwärts, abwärts, immer wieder mit kleinen Hoffnungs-Hösschen zwischendurch), dann stellt sich jedermann die Frage, wann die Staaten das Elend mit Hilfe der Notenpresse beenden. Sollten sie es dann wirklich tun, und jeder würde es unschwer erkennen können, wäre dies der unüberhörbare Startschuss zur offenen (Hyper)inflation. Dann nix wie rein ins Gold.
Jetzt aber nach meinem Gefühl noch nicht. Das Schöne an der Inflation ist ja, dass man sie 1000 Meilen gegen den Wind sieht und in Ruhe disponieren kann. Im Gegensatz zur Defla, die unerkannt plötzlich durch die Tür tritt (z.B. als Mister Crash).
3. Nochmals verweise ich auf JüKüs Hinweis, dass wir es beim www. mit einer bisher noch nicht erkannten weltweiten Deflationsmaschinerie zu tun haben (a) vernichtet sie endloses Geld und b) treibt sie alle Preise über kurz oder lang auf den des tiefstpreisigsten Anbieters zu, vgl. bloß die Bücherpreise mit der Debatte zwischen Ã-sterreich und der deutschen Preisbindung, die Medikamentenpreise, die Musik-Download-for-nothing-Effekte, die B2B-Chosen und alles andere). Das Internetschafft weltweit atomistische Märkte und dass dort die Preise sinekn und Monopol-Eckchen ausgeputzt werden, ist sonnenklar. Wer heute noch zu"Listenpreisen" usw. kauft, ist so"blöd" wie die Mediamarkt-Werbung uns täglich einzureden versucht.
d.
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