- Oldystunde - Definition von Ware - Oldy, 15.12.2000, 04:00
Oldystunde - Definition von Ware
Definition von Ware.
Da habe ich vor kurzen eine Definition von Geld gebracht und dasselbe will ich jetzt für Ware tun. Damit hätten wie dann die beiden wesentlichsten Gegenspieler in der Volkswirtschaft einmal etwas besser festgenagelt. Also für mich ist es so:
Ware ist ein Wirtschaftsgut, das zum Verkauf bestimmt ist.
Das heißt, daß es nicht für den Eigenverbrauch produziert oder gekauft wird sondern für Verkauf oder Wiederverkauf. Das ist ein ganz entscheidender Punkt, denn das bedingt, daß der Erzeuger oder Kaufmann es nur produziert oder kauft, wenn er mit Marktverhältnissen rechnen kann, in denen er die Ware teurer verkaufen kann, als sie ihm gekostet hat oder welche Kosten mit der Erzeugung verbunden waren.
Eine Vorbedingung von Warenerzeugung ist auch, daß es einen Markt mit funktionierendem Tauschmittel gibt.
Das klingt recht einfach, ist aber nicht so und wir wollen es anhand des sogenannten Schweinezykluses untersuchen.
Da sieht also ein Bauer, daß der Schweinefleischpreis es ihm erlauben würde Schweine mit Profit zu füttern. Er will also Ferkel großziehen. Dazu braucht er sich, nebenbei bemerkt nicht unbedingt verschulden, wie die Debitisten annehmen, denn er hat ja überschüssiges Futter aus der Vorjahrsernte gespart.:-)
Was der Bauer aber nicht weiß, ist, wieviel andere Bauern auch gesehen haben, daß sich mit Schweinen Geld verdienen läßt. Meistens sind es mehr als er denkt.
So füttert er brav seine Schweine und eine Menge anderer Bauern tun dasselbe. Wenn sie nun schön fett geworden sind und er will sie verkaufen sind da eine Unzahl anderer Bauern, die das auch wollen und der Preis der Schweine geht in den Keller. Er geht deshalb nicht unbedingt Pleite, außer er war wirklich einer der wenigen, welcher Schulden gemacht hatte für das Futter und die nun nicht bezahlen kann.
Nächstes Jahr wird er und viele anderen seiner Berufskollegen aber nicht mehr Schweine füttern und, siehe da, gerade dann ist der Schweinepreis wieder oben. Ja warum denn wohl? Hätte er das nur gewußt. So aber hatte er statt der Schweine Kälber großgezogen, und wie der Teufel es will, hatten seine Berufskollegen dasselbe getan und nun ratet einmal, was das für den Rinderpreis bedeutete. Schon wieder hatte sich die Arbeit nicht richtig bezahlt gemacht.
Genau so geht es aber in allen Gebieten der Wirtschaft. Niemand weiß in Vornherein, welchen Preis er letztendlich erzielen kann. Wenn jemand da allzuoft es so macht, wie die Bauern aus unseren Beispiel, dann geht das wirklich ins Ersparte und das Schauermärchen des Debitismus wird für ihn wahr. Er hat so viel Verluste eingefahren, daß er nun wirklich Schulden machen muß, um weiter arbeiten zu können, weil seine Ersparnisse, sein Saatgut, aufgebraucht sind.
Wer immer Geld und Geldschulden ohne den Gegenspieler Ware betrachtet, wird wirtschaftliche Zusammenhänge nicht sehen können. Also noch einmal:
Ware ist ein Wirtschaftsgut, welches zum Verkauf bestimmt ist.
Geld ist ein auf einem Markt allgemein anerkanntes (Zwischen)Tausch und Zahlungsmittel.
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