- Oldystunde - noch aus Canada - Oldy, 16.12.2000, 03:44
- Greenspan kann absolut nix mehr machen, vor allem kein"Geld"!!! - dottore, 16.12.2000, 19:49
- Re: Greenspan kann absolut nix mehr machen, vor allem kein"Geld"!!! - Oldy, 16.12.2000, 22:50
- Re: Greenspan kann absolut nix mehr machen, vor allem kein"Geld"!!! - jacques, 17.12.2000, 04:14
- Greenspan kann absolut nix mehr machen, vor allem kein"Geld"!!! - dottore, 16.12.2000, 19:49
Greenspan kann absolut nix mehr machen, vor allem kein"Geld"!!!
> Wie lange tanzt er noch?
>Bisher dachte der Oldy, daß Dottore ein unverbesserlicher „nigh stake“ Zocker sei, aber jetzt kommt er ihm wie ein geläuterter Sünder vor.
Was soll das heissen? Bin stets gelaeutert.
>Greeny kann nämlich nicht mehr noch mehr Geldversprechen machen, weil dann, wenn er sie einhalten soll, das Vertrauen zum Wert des Dollars schnell schwinden kann.
Was fuer"Geldversprechen"? Du weisst doch, dass die Fed bestenfalls Titel ankaufen kann und ihre legal-tender-Monopolpraemie, alias Fed Fund Rate senken kann. Aber niemals kann die Fed Geld als solches machen oder gar Kredit geben. Sie koennte im Fall eines Crashs (siehe 1987) bestenfalls Kredite garantieren, aber das wars - auch wenn Oldy es nie verstehen wird.
>Deshalb fleht er mehr oder weniger die Banken an das vorhandene Geld doch, bitte, zu verleihen.
Die Banken verleihen kein"vorhandenes Geld". Die Banken koennen Kredite geben (wie jedermann uebrigens) und die werden entweder im Bankensystem verbucht, wie das geht hat der unermuedliche liated noch und noch erklaert und JueKue in der R.Deutsch-Debatte nicht minder. Aber vorhandenes Geld im Sinne von"Nettogeld" gibts leider nicht, Oldy. Du weisst es doch.
Und wenn die Banken legal-tender raustun (was fuer Dich offenbar"vorhandenes Geld" ist), dann muessen sie immer brav einen bereits existenten (!!!!!) Kreditkontrakt bei der Notenbank zum Rediskont usw. einreichen. Nur so kommt zusaetzliches legal tender in die Wirtschaft.
Greenspan hat auch nicht die Banken angefleht, vorhandenes Geld zu verleihen (da hast Du wohl nicht richtig hingehoert), sondern mit bruechiger Stimme gewinselt, in ihrem Kreditvergeben nicht so ploetzlich um 180 Grad zu schwenken wie sie es gerade tun. Sie vergeben naemlich keine neuen Kredite mehr, sondern stellen die alten faellig.
Und nach den Regeln des Debitismus (= Kapitalismus als Endlos-Kreditvergabemaschinerie) musst Du wissen: Wenn keine neuen Kredite mehr vergeben werden, dann ist das ist die TOTENGLOCKE. Und sie bimmelt schrecklich und es geht durch Mark & Bein.
>Bisher gelang ihm das immer recht gut. Er brauchte nur versprechen, daß die Fed für „Liquidität“ sorgen würde und die Banken taten es aus eigenen und er brauchte dann den Geldhahn gar nicht so weit aufdrehen.
Es gibt keinen Geldhahn, Oldy. Leider. Es gibt auch keine Liquiditaet. Alles ist zweimal verbucht, auch Liquiditaet. Und die Banknote, mit der ich demnaechst hier meine Internet-Cafe-Rechnung bezahle ist ein anderer laengst schuldig. Sonst gaebe es sie naemlich nicht, die Note.
>Er kam dadurch in den Ruf des „mächtigen“ Geldzauberers, der in Tatsache nur einen Hochseilakt aufführte.
Nein, Oldy, er galt als maechtig, weil er in Frage der Fristigkeiten von Krediten am kurzen Ende, also, wo alles faellig wird, die Konditionen setzen konnte, als Inhaber des Banknoten-Monopols.
Bekanntlich kann deshalb eine Notenbank immer den Hund (= Wirtschaft) zuegeln, stell Dir bloss vor die NB setzt den Rediskont (Monopolpraemie fuers Rausruecken von legal tender) auf 100 %. Aber sie kann mit der Leine, an der der Hund haengt niemals den Hund schieben oder gar stossen. Deshalb ist jede NB in einer Krise ohne jede Macht. Auch diese Fed wird es mit einem 0-%-Diskont versuchen, wie die Fed der 30er Jahre und wie die BoJ.
Und helfen - tut es nix. Absolut gar nix. Und wo der Fed-Satz jetzt steht, weisst Du.
>Solange das wirtschaftliche Wetter mitspielte, konnte er das tun, aber jetzt, wo ein Sturm aufkommt, wird es wohl brenzlig für den alten Seiltänzer. Da haben sie gerade die Türkei unterstützen müssen und das ist auch nur ein Hinausschieben bei dem unbezahlbare Schulden samt Zinsen hochgebucht werden und unwillige und unwissende Gläubiger dafür gerade stehen müssen und schon steht der Nächste, Argentinien, mit aufgehaltener Hand da. Da werden auch wieder Banken und Spekulanten auf Kosten der Steuerzahler, der noch „reicheren“ Länder aus der Klemme geholt, in die sie sich durch Kreditgewährung an unsichere Schuldner gebracht haben. Können die es aber noch tun?
Auf Kosten der Steuerzahler? Ich habe nichts von einer Sondersteuer fuer Tuerkei & Argentinien gehoert. Habe ich nicht aufgepasst im tiefen Sand?
Tatsaechlich wird nur ein Schulderwechsel stattfinden mit oder ohne Umweg ueber den IWF und das wars. Bezahlt wird nie. NIE. NIE!
>Die amerikanischen Steuerzahler sicher nicht mehr. Die haben selber schon mehr als genug Schulden. Schön dumm wären sie, wenn sie sparen und knausern würden, damit die Regierung ihr Geld mit vollen Händen hinauswerfen kann. Ja, wer wird da wohl sonst der Zahlmeister sein?
Ja wer wird zahlen? Die Glaeubiger allemal. Entweder durch Bankrott des / der Schuldner oder durch Hyperinflation.
>Einer wird es sicher nicht sein - der Oldy
Auch Dir wird nix bleiben - ausser Du hast Gold und findest jemand, ders Dir abnimmt. Oder Du lebst einsam und unentdeckbar (!) im tiefsten aller tiefen Waelder.
Sei vorsichtig. Hochmut kommt vor dem Fall, Oldy!
Gruss aus aehnlichen Laengengraden.
d.
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