- Aelteste"Banknote" - hier die Uebersetzung: - dottore, 17.12.2000, 01:44
- Re: Aelteste"Banknote"-wenn die noch gültig ist, biste reich:-) (owT) - Jochen, 17.12.2000, 20:02
- Re: Aelteste"Banknote"-wenn die noch gültig ist, biste reich - ohne Staat, ja! - dottore, 18.12.2000, 23:49
- Re: Aelteste"Banknote"-wenn die noch gültig ist, biste reich:-) (owT) - Jochen, 17.12.2000, 20:02
Aelteste"Banknote" - hier die Uebersetzung:
Liebe Freunde des Geld-"Wesens" -
Zwar aus dem Schutt, aber ein Stueck von allergroesster historischer Bedeutung. Es geht um die knapp 6 cm hohe und etwa halb so breite Tontafel, datiert inzwischen Babylon, ca. -1900 bis -1700. (Die Datierung ist klassisch akademisch, und aus anderen als hier interessierenden Gruenden inkorrekt, vermutlich ist sie ca. -700 zu datieren).
Uebersetzung:
"Zalilum schuldet 6 Shekel Silber dem (Gott?) Nanna. 5 Ar eines Feldes, das Agaya, dem Kaufmann gehoert sind als Sicherheit fuer das Silber verpfaendet. Wenn das Silber zurueckgebracht wird, ist das Feld wieder unbelastet. Bis das Silber zurueck gegeben wird, er (Nanna) behaelt das Recht auf den mtksu (Anteil am Ertrag des Feldes). Zeugen: Sindata; Mannum-girrishu; Sili-Eshtar.
Die Siegel der Zeugen werden abgerollt. Monat VII, Jahr. Der (Name?) Tempel."
Damit haben wir wirklich alles, was wir brauchen.
Einen Schuldkontrakt. Eigentum als Sicherheit. Dabei statt der Heinsohn/Steigerschen Eigentumspraemie einen laufenden Zinsertrag aus dem verpfaendeten Eigentum. Der Eigentuemer hat nichts mit dem Kontraktschuldner zu tun, muss diesen also in einer anderen Form entschaedigen dafuer, dass er sein Eigentum belasten laesst. Die Schuld und die Besicherung der Schuld erloeschen mit der Rueckzahlung des urspruenglich vereinbarten Betrages (6 Shekel).
Bis zur Rueckzahlung kann die Tontafel umlaufen. Denn nur die Zeugen mit ihren Siegeln machen den Vorgang rechtlich virulent. Und nur mit Hilfe dieser Tafel kann der Zins (Feldertrag) kassiert werden.
Uebertragen auf heute waeren das also Banknoten, die verzinslich umliefen, wobei der Zins sich aus den Ertraegen des Besteuerungsmonopols des Staates ergibt. Dass es sich um einen Tempel handelt ist wahrscheinlich, da die Tempel als Hinterlegungsstellen von Edelmetall galten. Vgl. ausfuehrlich Laum und seine Forschungen ueber den"sakralen" Charakter des Geldes, aber auch den schoenen Vorgang, dass der Tempel der Stadt Lokri (Kalabrien) im -4. Jh. der Stadt ca. 1,5 Tonnen (genaues Gewicht muesste ich nachgucken) geliehen hat, um die Stadtmauer aufzufuehren.
Im uebrigen sind die Schatzhaeuser (Delphi usw.) bekannt.
Da es noch weitere Stuecke aus dem Fund gibt, oeffnen sich sehr schoene Moeglichkeiten, das Geldraetsel, diesmal auch bezogen auf die Geldentstehung, endlich zu loesen.
Freude (jedenfalls beim treuen Lullaby, dem Buddler, und bei mir).
Schoenen Sonntag
d.
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