- Ifo-Index - dottore, 25.04.2005, 10:47
- Re: Ifo-Index / kein Problem, erhöhen wir einfach die Preise ;-) (o.Text) - - Elli -, 25.04.2005, 10:49
- Re: Ifo-Index / kein Problem, erhöhen wir einfach die Preise ;-) (o.Text) - MC Muffin, 25.04.2005, 13:33
- Re: Ifo-Index / kein Problem, erhöhen wir einfach die Preise ;-) - Euklid, 25.04.2005, 14:02
- Re: Ein Orden für Euklid - - Elli -, 25.04.2005, 14:31
- Re: Ein Orden für Euklid - MattB, 25.04.2005, 14:52
- Alle anderen sind doof? - Prosciutto, 25.04.2005, 15:03
- Re: Ein Orden für Euklid - - Elli -, 25.04.2005, 15:15
- Aber wirklich! Wenn er mit seinem Latein am Ende ist, dann Schweigen im Walde - Taktiker, 25.04.2005, 16:51
- Re: Aber wirklich! Wenn er mit seinem Latein am Ende ist, dann Schweigen im Walde - Euklid, 25.04.2005, 19:48
- Infla-Defla mkT - Sascha, 25.04.2005, 22:15
- Re: Ein Orden für Euklid - MattB, 25.04.2005, 14:52
- Re: Ein Orden für Euklid - - Elli -, 25.04.2005, 14:31
- Klar erhöht man die Preise, wo es geht - Diogenes, 25.04.2005, 15:45
- Re: Klar erhöht man die Preise, wo es geht - CRASH_GURU, 25.04.2005, 16:51
- Klar erhöht man die Preise, wo es geht [mkT] - Sascha, 25.04.2005, 22:54
- Re: Ifo-Index / kein Problem, erhöhen wir einfach die Preise ;-) - Euklid, 25.04.2005, 14:02
- Re: Ifo-Index / kein Problem, erhöhen wir einfach die Preise ;-) (o.Text) - MC Muffin, 25.04.2005, 13:33
- Re: Ifo-Index / kein Problem, erhöhen wir einfach die Preise ;-) (o.Text) - - Elli -, 25.04.2005, 10:49
Infla-Defla mkT
-->Mhhh ;)
Was soll man dazu noch sagen?:)
Wie ich schon schrieb in einem Posting weiter unten. Momentan (ich betone dieses Wort) haben wir m.E. weder eine grassierende Infla noch Defla. Das mit den explodierenden Preisen ist m.E. (@ Euklid) genauso übertrieben wie die tollen Billigmöbel (das ist nämlich im wahrsten Sinne des Wortes wohl tatsächlich Billigware, auch in puncto Qualität).
Dazu brauche ich mir keine Preisstatistiken ansehen. Weder von der BuBa, noch vom Stat. Bundesamt und auch keinen Wiwo-Infla-Index oder sonstige Zinskurven. Fakt ist, daß meine private Lebensführung nicht viel billiger wird. Aber auch nicht viel teurer. Allerdings wird es für den Normalo-Bürger hierzulande immer schwieriger. Das Arbeitsplazrisiko ist heute gar nicht mehr mit den 70er-Jahren zu vergleichen. Nicht umsonst titelt der Spiegel heute mit einem Artikel über den"globalen Kapitalismus" der auch mal die negativen Seiten der Medaille nennt.
Da ich nicht arbeitslos bin aber andererseits auch nicht im Vorstand oder"middle management" tätig bin dürfte ich noch relativ nahe beim ø-Bürger angesiedelt sein.
Und ich sage sowohl dem Infla- als auch dem Defla-Lager: Ich für mich sehe weder das eine noch das andere. Ich habe vor zwei Tagen meine ganzen Kostenpositionen einzeln aufgezählt. Und für mich kommt unterm Strich heraus, daß das Ausgehen wieder leicht billiger geworden ist wie auch Textilien. Möbel und Hausrat sind auch etwas billiger geworden (aber sicher keine 50% bei gleicher Qualität). Auch Urlaubsflüge sind billiger geworden. Sogar drastisch. Aber meine Stromkosten sind bei gleichem Verbrauch gestiegen, auch die Grundsteuer und auch das Wasser ist teurer geworden. Für mich ist auch der Weg zur Arbeit teurer geworden. Auch der Croissant ist teurer geworden und auch die Parkgebühr und die Autowäsche. Ich verweise nochmal auf den von mir geposteten Artikel aus dem Stern. Man schaue sich die Teuro-Produkte an und kann ganz deutlich einen groben Trend erkennen. Teurer geworden sind Produkte die man relativ gut dem"täglichen Bedarf" zuordnen kann. Das müssen nicht unbedingt Produkte sein die man direkt zu den GRUNDlebenshaltungskosten zählen kann. Häufig handelt es sich auch um Produkte wie Kaffee und eine ganze Reihe von Lebensmitteln bis hin zum Cola die man aber noch fast zum täglichen Bedarf hinzuzählen kann.
Billiger geworden sind viele technische Produkte. Unter dem Strich kann - je nach Art des Warenkorbes - eine negative oder positive Infla-Rate rauskommen. Selbst bei kleiner Gewichtung im Warenkorb haben die technischen Artikel (Handys usw.) die sich u.a. darin befinden eine große Wirkung im Ergebnis da deren Preisverfall prozentual relativ groß ist.
Ich denke an der Diskussion vom 23.04. kann man relativ gut sehen, daß die Lager gespalten sind. H.P., Crash Guru oder auch Nachfrager sehen beispielsweise nicht unbedingt momentan eine Defla wenn ich deren Meinung richtig zwischen den Zeilen erkannt habe.
Ich selbst sehe sie im Moment unter dem Strich und bezogen auf den Normalbürger (diese Ergänzung bzw. Einschränkung erachte ich für wichtig) auch nicht. Wie gesagt: Für den ein oder anderem mit höherem Nettogehalt und freiem verfügbaren Einkommen mag sich die Lage durchaus anders darstellen. Das ist auch richtig!
Aber Crash Guru hat es m.E. relativ kurz und bündig auf den Punkt gebracht:
> Wie oft im Jahr kaufst Du denn Hausrat?
> Wie oft muss man KV, Miete, Benzin, öffentliche Verjehrsmittel, Eisenbahn,
> etc. etc bezahlen?
Damit sind wir wieder beim gleichen Thema. Auf den eigenen Warenkorb kommt es an. Sonst könnt ihr hier womöglich noch ewig diskutieren.
Sicherlich ist es richtig, daß in der momentanen schwierigen Lage in vielen Branchen ein Preiskampf tobt. Das ist wahr. Aber auch dort werden nicht unbedingt die gleichen Produkte zu 20 % günstigeren Preisen verkauft. Ich arbeite im Handel und kann euch allen nur raten: Laßt euch nicht verarschen. Aktionen wie beim Media-Markt"Ich bin doch nicht blöd","Geht nicht, gibts nicht","Geiz ist geil" sind häufig auch nur Marketing-Gags. Die Zentrale für unlauteren Wettbewerb hat momentan alle Hände voll zu tun um die Sauereien zu unterbinden.
Außerdem handelt es sich oft nur um"scheinbar" den ganz genau gleichen Artikel. Die Unterschiede liege häufig im Detail.
Und noch was zu den Rabattaktionen: Schaut euch mal im Handel die"Anteile asiatischer Billigware" an... Nebenbei wird bei vielen technischen Geräten auch beim Service oder der Garantie gespart. Das sind alles Dinge die man auf den ersten Blick gar nicht so sieht. Auch bei den Möbeln gibt es viel viel Schrott im Moment.
Und noch was. Die Volkswirtschaftslehre ist nicht mit der Physik vergleichbar. Sicher haben die Volkswirte über Jahre hinweg Detailarbeit geleistet und sind durchaus zu befriedigenden Ergebnissen gekommen. Vieles kann man heute relativ gut mit diesen Kenntnissen abschätzen, vorhersagen/einschätzen. Aber die Formeln aus der VWL sind nicht mit physikalischen Formeln vergleichbar. Wenn in der Physik manchmal zwingend(!) gelten muß"wenn A > B dannn muß C > D sein" so kann das in der VWL die einzige logische Schlußfolgerung sein und dennoch hat die Zeit ab und an etwas"anderes gezeigt".
Vor allem in Bezug auf den"Eintrittszeitpunkt" versagt die VWL heute noch ständig. Es gibt zuviele Faktoren die man berücksichtigen müßte. Das finge mit der Psychologie verschiedener Menschen an und würde mit nicht vorhersehbaren Kriegen im nahen Osten mit Auswirkungen auf den Ã-lpreis" enden. Und was würde die Folge sein wenn ein Mensch irgendwann tatsächlich dem Ziel relativ nahe kommt ständig richtige Vorhersagen in Bezug auf die Entwicklung von Rohstoffpreisen oder Aktienkursen zu machen... Die Theorie würde als gegeben angesehen, die meisten Menschen sich dieser Theorie anschließen und damit wäre eine neue Theorie notwendig da eine grundlegende Verhaltensänderung erfolgen würde.
In der Wirtschaft bleibt immer eine große(!) Ungewissheit bestehen. Allein schon beispielsweise aufgrund von nicht vorhersehbarern politischen und militärischen Entwicklungen. Manchmal hängen Entscheidungen von einer einzelnen Person ab und haben gravierende Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung halber Kontinente.
Ich hatte damals auch eher mit einer Defla gerechnet. Doch sie ließ sich auf sich warten. Wie viele von uns hier im Forum hatten damit schon vor JAHREN gerechnet?
Heute weiß ich, daß sie irgendwann kommen wird aber ich kann nicht genau sagen WANN... Nicht mal annhähernd. Vorherzusehen, daß sie IRGENDWANN kommen wird oder kommen muß oder mal wieder auftauchen wird ist keine Kunst, genausowenig wie die Vorhersage, daß wir IRGENDWANN mal wieder eine Hyperinfla bekommen.
Die Kunst liegt darin den RICHTIGEN Zeitpunkt zu erwischen. Und ich glaube momentan tappt selbst unsere Bundesregierung, Experten von der Buba und der Rat der Wirtschaftsweisen oder die Volkswirte großer Konzerne und Banken häufig im Dunkeln.
Ob wir momentan Infla oder Defla haben kann ich euch nicht sagen. Ich rechne in Zukunft eher mit deflationären Tendezen. Aber vi Das Beispiel Japan zeigt aber, daß eine kleine Deflation nicht mehr - wie in den 30er-Jahren - den sofortigen Zusammenbruch der"halben Welt" bedeuten muß. Irgendwie hat der Mensch doch dazugelernt. Zumindest auf einer"höheren Ebene" denn das Verhalten der Kleinaktionäre während der New Economy Bubble war vergleichbar mit dem Verhalten von 1929.
Es gibt zahlreiche Gründe die für eine Deflation sprechen. Es gibt aber auch noch zahlreiche Gründe die dafür sprechen, daß dies noch eine ganze Weile dauern könnte. Vielleicht aber läßt sich auch irgendeiner eine"elegante" Lösung einfallen. Denn schließlich ist Deutschland nicht der einzige Staat der von dem Verschuldungsproblem betroffen ist. Da sind noch ganz andere mit im Boot, angefangen von Frankreich, der USA bis hin zu Italien.
Mal sehen was kommt. Interessant ist es allemal! Die Diskussionen sind interessant. Aber respektiert und toleriert euch. Sascha
Viele Grüße an alle aus dem Defla- und Infla-Lager,
Sascha

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