- Meldungen am Morgen - ---Elli---, 27.04.2005, 12:00
Meldungen am Morgen
--> ~ Die deutsche Wirtschaft leidet nach Einschätzung der sechs führenden
Wirtschaftsforschungsinstitute unter einer"fundamentalen Schwäche". In ihrem jüngsten Gutachten,
das am Dienstag veröffentlicht wurde, haben die Institute ihre Konjunkturprognose für Deutschland deutlich
gesenkt. Im laufenden Jahr erwarten sie lediglich ein Wachstum von 0,7%. In ihrem Herbstgutachten
waren die Konjunkturforscher noch von einem Wachstum um 1,5% ausgegangen. Erst im Laufe des Jahres
dürfte die Konjunktur an Fahrt gewinnen, dann sollten sich auch die Rahmenbedingungen für eine
konjunkturelle Erholung verbessern. Für das Jahr 2006 rechnen die Institute daher mit einer
Beschleunigung des Wachstums auf 1,5%. Hauptursache für den vorerst anhaltenden Pessimismus ist
nach Einschätzung der Institute der kräftige Anstieg der Ã-lpreise. Im zweiten Halbjahr dürften die negativen
Effekte des Ã-lpreisanstiegs und der Euro-Aufwertung dann allerdings allmählich nachlassen. Zudem setze
sich die Expansion der Weltwirtschaft in"zügigem Tempo" fort, was positiv auf die deutschen Exporte
auswirke. Auf dem Arbeitsmarkt wird nach Einschätzung der Institute die Umsetzung der Hartz IVReformen
noch"geraume Zeit" die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen prägen. Ab Mitte 2005 sei
aber mit einem kräftigen Rückgang der Arbeitslosenzahl zu rechnen, der sich auch im kommenden Jahr
fortsetzen dürfte. Für das Jahr 2005 erwarten die Institute im Schnitt eine Arbeitslosenzahl von 4,844 Mio.
(2006: 4,518 Mio.). In diesem Wachstumsumfeld dürfte Deutschland nach Schätzung der Institute die
Maastrichter Budgetdefizithürde von 3% des BIP in beiden Jahren reißen. In ihrem Gutachten äußern
sich die Institute zudem kritisch zur Wirtschaftspolitik der Bundesregierung:"Wenn auch Manches in Gang
gesetzt worden ist, ein geschlossenes Konzept, die Wachstumsmisere zu überwinden, ist nicht erkennbar".
Nur wenn weit reichende Reformen gelängen, könne die Wachstumsschwäche in Deutschland überwunden
werde.
~ Die deutschen Verbraucherpreise haben sich im April moderater entwickelt als ursprünglich
angenommen. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamts blieb der Preisindex auf
Basis von Daten aus sechs Bundesländern gegenüber dem Vormonat unverändert.
Die Jahresteuerung reduzierte sich damit von 1,8% auf 1,5%.
~ Der GfK-Konsumklima-Indikator für Mai ist gegenüber dem Vormonat von 5,1
Punkte auf 4,9 Zähler gefallen.
~ Bundeskanzler Gerhard Schröder und der französische Präsident Jacques Chirac
haben sich für ein `Ja` der französischen Bevölkerung zur EU-Verfassung einge-
setzt. Sie haben betont, dass das Inkrafttreten der EU-Verfassung ein wichtiger
Schritt sei, um Europa auf dem internationalen Parkett mehr Gewicht zu verlei-
hen. Eine mögliche Ablehnung haben sie als schweren Rückschlag für die euro-
päische Integration bezeichnet.
~ EZB-Ratsmitglied Axel Weber hält das gegenwärtige Zinsniveau in der Eurozone
für angemessen und rechnet auch nach den revidierten Wachstumsprognosen der
führenden Wirtschaftsforschungsinstitute für das laufende Jahr mit einem Wirt-
schaftswachstum in der Eurozone von einem Prozent. Zudem hat er sich besorgt
über die volatilen Wechselkursbewegungen geäußert. Diese sind nach Ansicht
Weber´s"schlecht für die Konjunktur in der Eurozone".
~ Der türkische Ministerpräsident Tayyip Erdogan hat die Forderung der EU-
Außenminister nach einer Beschleunigung des Reformtempos in der Türkei kriti-
siert:.Bei uns gibt es keine Lethargie. Wenn schon, dann eher auf ihrer Seite..
Die EU-Beitrittsgespräche mit der Türkei sind für Oktober diesen Jahres geplant.
~ Der Verbraucherpreisindex ist nach Angaben des australischen Statistikamtes im
ersten Quartal um 0,7 Prozent (q/q) angestiegen. Im entsprechenden Vorjahres-
vergleich beträgt der Anstieg in den ersten drei Monaten dieses Jahres 2,4 Pro-
zent.

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