- Wenn den jetzt das alles so schön offen zu lesen ist, warum - LOMITAS, 02.05.2005, 15:21
- weil: ein Leben lang angelogen... - ManfredF, 02.05.2005, 15:24
- Re: Wenn den jetzt das alles so schön offen zu lesen ist, warum - rocca, 02.05.2005, 15:54
- Re: Der Witz ist, die haben gar keine gemacht!! (owt) - bonjour, 02.05.2005, 19:12
Re: Wenn den jetzt das alles so schön offen zu lesen ist, warum
-->Der dreißigjährige Krieg von
1914 bis 1945
Sechzig Jahre nach Kriegsende ist es an der Zeit, die wahren historischen Zusammenhänge um die beiden großen Weltkriege darzustellen - und Deutschlands Rolle darin. Eine Analyse, die vieles erhellen und manch ein Vorurteil richtigstellen soll.
"Die Zeitgeschichte ist mit der Lüge infiziert wie eine Hure mit der Syphilis."
Arthur Schopenhauer
Von Benjamin Seiler
Am 8. Mai 1945 unterzeichnete das Dritte Reich die Kapitulation. Mit diesem Tag ging der Zweite Weltkrieg und mit ihm die Schreckensherrschaft der Nazis zu Ende. Seit damals vernebelt eines der großen historischen Dogmas den ungetrübten Blick auf eine Epoche unsäglichsten menschlichen Leides: die Behauptung nämlich, daß Deutschland die Alleinschuld an beiden Weltkriegen trage, ausgelöst durch seine Kriegstreiberei und sein Dominanzstreben. Diese These hat in sämtliche Schul- und Lehrbücher Einzug gehalten und führt auch heute noch ein aufklärungsresistentes Eigenleben. Am Tropf einer politisch-korrekten öffentlichen Meinungspolitik hängend, hat die ‚deutsche Alleinschuld' im Bewußtsein der Menschen überlebt, obwohl sie nichts weiter ist als eine Propagandalüge. Wer die Schuldfrage objektiv klären will, muß den historischen Werdegang betrachten, der letztlich zum schlimmsten aller Kriege führte. Und darin spielen die Nazis vorerst eine untergeordnete Rolle. Einhundert Jahre vor dem Ersten Weltkrieg erschütterte die Rivalität zweier Nationen immer wieder Europa: England und Frankreich lagen generationenlang im Krieg um die wirtschaftliche Vorherrschaft in der damaligen Welt. Auf den Weltmeeren hatte das britische Empire zuerst die Spanier in ihre Schranken gewiesen und später auch die Franzosen. So beherrschte England den Welthandel und Frankreich gefiel sich in der Rolle der stärksten Kontinentalmacht Europas. Deutschland, das es damals politisch gar noch nicht gab, war zwar größer als Frankreich, jedoch in viele kleine Fürstentümer zersplittert - und daher keine wirkliche politische Kraft, von Preußen einmal abgesehen.
Winston Churchill schrieb in seinen Memoiren, es sei seit 400 Jahren die Aufgabe der britischen Außenpolitik gewesen, sich der jeweils stärksten Kontinentalmacht entgegenzustellen. Daraus erklärt sich der Jahrhunderte lange Konflikt mit der ‚Grande Nation', welcher in den napoleonischen Kriegen gipfelte.
Doch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhob eine neue europäische Macht ihr Haupt: Unter Führung des preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck vereinigten sich die deutschen Länder zu einem Deutschen Reich, nachdem Frankreich im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 besiegt worden war. Man proklamierte den preußischen König Wilhelm I. am 18. Januar 1871 in Versailles zum deutschen Kaiser - ausgerechnet dort, wo ein halbes Jahrhundert später das Schicksal des letzten deutschen Kaisers besiegelt werden sollte.
Mit der Gründung des Deutschen Reiches war eine neue Hegemonialmacht in Mitteleuropa entstanden, und damit automatisch eine neue Hauptrivalin des britischen Empire. Auch Frankreich konnte dem neuen Deutschen Reich keine freundschaftlichen Gefühle entgegenbringen. Die erlittene Niederlage verletzte den französischen Nationalstolz - schließlich hatte früher Frankreich immer wieder erfolgreich Eroberungszüge gegen den östlichen Nachbarn geführt, beispielsweise 1633 mit der Besetzung von Lothringen. Um so mehr schmerzte es, daß der Deutsch-Französische Krieg unter anderem mit dem Verlust von Elsaß-Lothringen an das Deutsche Reich endete. Frankreich wollte indes seine Vormachtstellung auf dem Kontinent nicht kampflos an ein geeintes Deutschland abtreten - verlorener Krieg hin oder her. Deshalb plante man schon bald einen neuen. Und die Engländer machten mit, galt es doch, die europäische Mitte als eine zentrale Ordnungs- und Wirtschaftsmacht auszuschalten.
"Germaniam esse delendam"
Der französische Politiker Francolin sehnte bereits 1889 einen neuerlichen Krieg mit Deutschland herbei, als er vom künftigen Kriegsausbruch sagte,"dies ist der Tag, den wir erwarten". Auch England war bereit, seinen Welthandel militärisch zu schützen. So stand bereits am 24. August 1895 in der Londoner Wochenschrift Saturday Review unter dem Titel"Our true foreign policy" ("Unsere wahre Außenpolitik") zu lesen:"Unsere Hauptwettbewerberin in Handel und Verkehr ist heute nicht Frankreich, sondern Deutschland. Bei einem Krieg mit Deutschland kämen wir in die Lage, viel zu gewinnen und nichts zu verlieren." Und zwei Jahre später, am 11. September 1895, forderte die Publikation unverblümt:"Germaniam esse delendam" - Deutschland muß zerstört werden. England fürchtete um seinen jährlichen Handelsumsatz. Zu Recht. In der ersten Jahreshälfte von 1914 hatte der deutsche Außenhandel den britischen beinahe eingeholt: Die Einnahmen der deutschen Exporte beliefen sich auf eine Milliarde und 45 Millionen Pfund, die Einnahmen der Briten auf eine Milliarde und 75 Millionen Pfund.
Kein Wunder, waren die Engländer schon Jahre zuvor ins Schwitzen gekommen. Der Staatsmann Richard Burdon Viscount Haldane erklärte am 3. August 1911 offen den britischen Kriegswillen gegenüber dem Deutschen Reich:"Ein solches Land und Volk kann nur durch Spionage und gewaltsame Pläne vom Wettbewerb in der allgemeinen Hochkultur der Menschheit ausgeschaltet werden."
Dabei wären die Militärs bereits sechs Jahre zuvor gerne in Deutschland einmarschiert. 1905 nämlich forderte der Erste Britische Seelord Fisher von seinem König Edward VII. die Landung von hunderttausend englischen Soldaten an der Pommerschen Küste, um damit gegen Berlin vorzurücken. Der gleiche Fisher bemerkte dann 1912, der große Krieg werde"jetzt vorbereitet, ohne daß es jemand sieht".
Ganz so blind war die Welt allerdings nicht. So stellte der spätere Premierminister der südafrikanischen Union, General Louis Botha, schon 1909 fest, daß Deutschland einem Krieg mit England nicht entgehen könne, gleichviel was es auch tue.
Daher war für den Fürsten Awaloff-Bermondt, den Oberbefehlshaber der russischen Westarmee, auch klar, wer für den ‚Großen Krieg' verantwortlich gemacht werden sollte. Er sagte 1919:"Die Hauptursache des Weltkrieges war die Intrige Englands, das allein diesen Krieg entfachte, um dadurch zwei große Völker, das russische und das deutsche, unschädlich zu machen. Die Hauptschuld am Beginn dieses Völkermordes trifft unzweifelhaft England."
Von Hochfinanz und Freimaurerei
Zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs führten aber nicht bloß nationalistischer Stolz und imperialistische Gelüste der europäischen Großmächte einschließlich des Deutschen Reiches. Der New Yorker Erzbischof Kardinal Farley wies wenige Monate vor Kriegsbeginn auf Zusammenhänge verborgenere Beweggründe hin:"Der Krieg, der in Vorbereitung ist, wird ein Kampf zwischen dem internationalen Kapital und den regierenden Dynastien sein. Das Kapital wünscht niemand über sich zu haben, kennt keinen Gott oder Herrn und möchte alle Staaten als große Bankgeschäfte regieren lassen. Ihr Gewinn soll zur alleinigen Richtschnur der Regierenden werden."
<ul> ~ war doch schon immer so</ul>
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