- Aus der WO: Vorsicht! CHINA Falle schnappt zu (Teil1) (mit langem Text) - yatri, 03.05.2005, 09:26
Aus der WO: Vorsicht! CHINA Falle schnappt zu (Teil1) (mit langem Text)
-->Vorsicht! CHINA Falle schnappt zu (Teil1)
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China heizt das Abhängigkeitsverhältnis strategisch weiter an
Die chinesische Wirtschaft boomt und die Weltwirtschaft wird zunehmend vom Reich der Mitte abhängig. China ist stattdessen dahingehend bemüht, seine eigene Wirtschaft mit Hilfe ausländischer Unternehmen zu befruchten. Seit dem WTO Beitritt Chinas wurden eine Vielzahl von Möglichkeiten für ausländische Unternehmen geschaffen, um mit hohen Investitionen vom Aufschwung des Wachstumsmotors zu profitieren. Aber bei einigen gierigen Unternehmen ging dieser Sprung schief, und viele werden noch auf dem Weg nach China ihr blaues (rotes) Wunder erleben! So ist es meist nicht die Gier der Unternehmen sich in China anzusiedeln, sondern vielmehr das Verlangen der Shareholder. Erinnern wir uns noch an den Beginn der Euphorie. Aktienkurse explodierten förmlich, wenn Unternehmen ein neues Joint Venture in China bekannt gegeben haben und ihre neuen Prognosen bis 2008, 2010 und teilweise bis 2012 veröffentlichten. Zusätzlich können Sportartikelhersteller wie PUMA von ihren günstigen Produktionsstätten in China profitieren. Die Margen sind enorm und ein Großteil der Kosten fließt in die weltweite Vermarktung- und Sponsoringhysterie. Aber machen wir uns nix vor: Warum soll PUMA in China außer der günstigen Produktion noch profitieren? Glaubt man wirklich, dass die Marketingabteilung anderer Sportschuhhersteller wie Yue Yuen nicht näher an der eher patriotischen Bevölkerung Chinas Marketing betreiben werden? Oder im Falle Rover konnte man ebenfalls sehen, dass China schon längst erkannt hat, dass man die europäischen Marken für deren Absatzmärkte nicht um jeden Preis kaufen muss. Shanghai Auto wird nun den zuvor geplanten Rover 75 in ähnlicher Form produzieren. Das Know How und die Auslandsinvestitionen sind zuvor vom britischen Hersteller geflossen. China macht am Ende das Geld.
China hat bereits in den letzten Jahren enorme Geldzuflüsse von den reichen Unternehmen aus Europa und den USA erhalten. Einen Marktzugang erhielten ausländische Unternehmen nur dann, wenn man ein Joint Venture mit einem chinesischen Unternehmen eingegangen ist. Dabei war es meist der Fall, dass die ausländischen Firmen ihre „Lizenz“ zum Beitritt eines Joint Ventures teuer bezahlt haben. Sie haben die Investitionen gebracht, während die Joint Venture Partner lediglich ihren Namen und ihre Hilfe bei der Mitarbeitersuche angeboten haben. Sicherlich ist es eine verlockende Entscheidung nach China zu wechseln. Aber vertragliche Richtlinien, dass ein chinesisches Unternehmen nicht mit weiteren ausländischen Partnern Gemeinschaftsunternehmen aufbauen darf, bestehen nicht. So ist es keine Seltenheit, dass beispielsweise Automobilhersteller wie First Automotive Works (FAW) oder Shanghai Auto mehrere internationale Produktionspartner haben, deren Know How gebündelt in das Wachstumsland fließen. Die Überkapazitäten, welche durch die CHINA-HYSTERIE entstnaden sind, belastet langfrisitig betrachtet nicht die chinesischen Unternehmen. Vielmehr können die chinesischen Automobilriesen ihre internationale Konkurrenz förmlich auspressen. Auspressen ist in diesem Sinne sowohl Kapitaltechnisch, als auch mit Know How gemeint. Aber keine Spur davon, dass sich die Vorstände der noch mächtigen Autokonzernen aus Deutschland und der Welt Gedanken über das strategisch perfekte Vernichten der ausländischen Industrie machen. Nein, China spielt das Spielchen weiter! 40% der Automobilteile MÜSSEN ab 1.Mai von chinesischen Herstellern bezogen werden. Sollte dies nicht der Fall sein, so droht die chinesische Regulierungsbehörde mit saftigen Strafen. Somit dreht sich das Rad der Abhängigkeit weiter. Entweder beziehen nun die Autohersteller wie VW oder General Motors ihre Autoteile von chinesischen Herstellern, oder sie müssen ihre ausländischen Zulieferer nach China bitten. Somit hätten die Chinesen weitere Investitionen und zusätzliches Know How fließt ein, da man selbstverständlich ohne einem Joint Venture Partner keinen Markteintritt erhält. Somit stellt sich natürlich die Frage, in wie weit die starken und hochkapitalisierten Automobilhersteller aus dem Westen auf dem Absatzmarkt China ihre Verluste steigern können. Eines ist sicher: die chinesische Automobilbranche rackert und arbeitet sich Schritt für Schritt an die mächtigen Konzerne heran. Vielleicht sollte man diese Fragen an ein Wettbüro schicken. Die Zeit einer nächsten Pleite im Automobilsektor ist in den nächsten Jahren schon vorbereitet. Lassen wir uns überraschen.
Aber die Automobilbranche ist nur ein Teil, an welchem man die clevere Strategie und Abhängigkeit der chinesischen Wirtschaft sehen kann. Im zweiten Teil, der in Kürze folgt, nehmen wir uns die China-Falle in der Elektronikindustrie vor.
<ul> ~ http://www.wallstreet-online.de/ws/news/news/seenews.php?uid=4940&iid=41bfeb0374</ul>

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